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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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sagte Elirion leise, aber er musste wieder daran denken, wie Brennus ihn angesehen hatte. Und er konnte sich nur schwer vorstellen, dass er ihm auch nur ein bisschen gefallen könnte.

SECHSUNDVIERZIG
    K ÖNIG GAVRILUS UND General Asduvarlun waren sich bei ihrer letzten Unterhaltung sofort einig gewesen: Auf der Großen Mauer in der Ebene würden sie den größten Teil des vereinten Heeres der acht Reiche finden, das zu Beginn ihres Feldzugs in allen vier Ecken des Kontinents stationiert war, und die meisten Mitglieder des Großen Rates. Als sie die mächtige, aus großen roten Steinquadern errichtete Mauer erreichten, die sich über weite Meilen an der Grenze zwischen dem Gnomenreich und dem Faunenreich erstreckte, sahen sie, dass sie es sogar noch ein wenig unterschätzt hatten: Auf der Großen Mauer waren nicht viele Ratsmitglieder, es waren fast alle versammelt. Nur der Große Bergwerker Gurthrud Hunn fehlte, der, wie mit den Feenköniginnen abgesprochen, die Stellung im Südwesten hielt. Gethra und Gibrissa erzählten Gavrilus sofort, dass sie auf ihrem Weg den Magus und die von ihm geführte Gruppe getroffen hätten, was der König der Menschen als ein gutes Zeichen wertete.
    Zardos Kuray war auch da, der erste General der Goblins, dessen militärische Fähigkeiten unbestritten waren, und Shybill Drass, der Große Wächter der Dämonen, der in diesem Moment der Gefahr zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder seinen Zauberstab zur Hand genommen hatte. Viyyan Lise verbrachte viel Zeit damit, in seinem auffälligen pfauenblauen Gewand die Wachen abzuschreiten, damit auch jeder mitbekam, dass er an vorderster
Front stand, doch sobald sich ein Kampf ankündigte, war er sofort wie vom Erdboden verschluckt. Der Präsident der Gnomenrepublik Ghadril Thaun blieb fast die ganze Zeit in der Festung hinter der Großen Mauer und ließ sich nur blicken, wenn er es absolut nicht mehr vermeiden konnte.
    Gavrilus wurde freundlicher aufgenommen, als er es erhofft hatte, und alle drückten ihre anscheinend ehrlich gemeinte Trauer über den Tod von Zarak Fudrigus aus und bedauerten, dass sein Nachfolger auf dem Thron der Menschen nicht hier bei ihnen sein konnte, um sie in der vielleicht letzten Schlacht der acht Völker zu unterstützen. Groß war die allgemeine Begeisterung über die Ankunft von Verstärkung, besonders die Schwarzen Hexer unter Führung von Lay Shannon, der allen als den mächtigsten Zauberer der Welt bekannt war, und die Abordnung von Druiden, die Allan Sirio von der Heiligen Erde mitgeschickt hatte, wurden freudig empfangen.
    Gemeinsam verkündeten die versammelten Oberhäupter der Völker, dass sie Dhannams und Elirions Missionen unterstützten und hofften, sie würden erfolgreich verlaufen. Angesichts der bevorstehenden großen Schlacht beschlossen sie, dass der Einfachheit halber jedes Volk im vereinten Heer dem eigenen Kommandanten unterstehen sollte, nur der Oberbefehl sollte bei Amorannon Asduvarlun liegen. Die Soldaten aller acht Völker bestätigten General Asduvarlun einstimmig. Sogar der Goblingeneral enthielt sich jeder Kritik und erklärte, dass er mit Asduvarlun zusammenarbeiten werde. Eitle Zwistigkeiten waren absolut unangebracht, sie mussten nun gemeinsam Widerstand leisten, solange sie konnten, und all ihre Kräfte auf das gleiche Ziel hin bündeln.
    Shannon begann sofort damit, alle Zauberer im Heer neu zu organisieren, und Huninn Skellensgard übernahm den Befehl über die Truppen aus dem Menschenreich, wie es Elirion ihm für seine Abwesenheit aufgetragen hatte. Die Truppen kannten nur ein Gesprächsthema: die Angriffe, denen sie in den letzten Tagen
ausgesetzt waren, und wie sie ihnen im Moment noch standhalten konnten. Während ihre Anführer nur über den Weg des Magus und der acht redeten, die von ihm zum Undurchdringlichen Hort mitten in den Wäldern des Nordens geführt wurden.
    Sie versuchten nachzurechnen, wie lange sie wohl noch brauchen würden, wie hoch die Überlebenschancen waren und ob sie ihre Mission erfolgreich beenden konnten, ehe es für die Völker zu spät war. Aber sie konnten nur Spekulationen anstellen und Gavrilus fehlte dazu die Lust. Da war ihm doch General Asduvarlun mit seinem nüchternen Pragmatismus lieber, der sich Grundrisszeichnungen der Großen Mauer und Landkarten des umliegenden Gebietes besorgt hatte und jetzt mit dem ersten Goblingeneral diskutierte, während er viele Fähnchen in die Karten steckte. Oder die kalte, distanzierte Haltung von Lay

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