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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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haben könnte, doch ihm fiel niemand ein. Der Einzige, der getrennt vom Großteil des Heeres reiste, war Dhannam, aber es war zu wenig Zeit vergangen, als dass er inzwischen den Tempel der Finsternis hätte erreichen und von dort wieder aufbrechen können. Doch Sirio wirkte nicht so, als triebe er sein Spiel mit ihm. Dieses Mal war er vollkommen ernst. Elirion beschloss, dass dies nicht der geeignete Zeitpunkt für Einwände war.
    »Einverstanden«, sagte er, nickte seinen beiden Gefährten zum Abschied kurz zu, dann folgte er Sirio, der sich wortlos umdrehte und den Weg noch schneller zurückging, als er ihn gekommen war. Elirion folgte ihm und stellte keine Fragen. Man sah ihm seine Zweifel so deutlich an, dass er sie nicht laut aussprechen musste. Erst als sie ein gutes Stück Weg von der Stelle trennte, an der sie Chatran und Janden verlassen hatten, entschloss sich Sirio, ihm alles zu erklären.
    »Die Gefährten des Magus«, sagte er besorgt. »Sie sind auf der Suche nach Hilfe hierhergekommen und Vàna hat sie an den Toren des Lagers gefangen genommen. Sie leben, das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass sie große Probleme mitgebracht haben. Sie dürfen unter keinen Umständen zu lange hier aufgehalten werden, da unsere Zukunft zu einem großen Teil von ihnen abhängt. Und wir müssen alles tun, was in unserer Macht steht.«
    Elirion nickte. Es klang so merkwürdig, dass man alles dafür
tun sollte, einen Abschaum wie Morosilvo Dan Na’Hay zu unterstützen, doch sie hatten keine andere Wahl.
    »Wo sind sie jetzt?«, fragte er. »Sprechen sie mit Girvan?«
    »Nein.« Sirio beschleunigte seine Schritte, als hätte ihm die Frage des Menschen ins Gedächtnis gerufen, dass die Zeit drängte.
    »Girvan weiß noch nicht genau, wer sie sind, und es ist im Moment auch besser, wenn das so bleibt. Der Magus hat nach mir gefragt und ich habe für ihn gebürgt, aber wie du dir vorstellen kannst, wirken seine Gefährten nicht gerade vertrauenerweckend, deshalb hat sie Girvan vor den Toren des Lagers unter Brennus’ Bewachung zurückgelassen und hat mich gesandt, um dich zu holen.«
    Elirions Magen zog sich schmerzhaft zusammen. »Also sind wir unterwegs zu Brennus?«
    Ein amüsiertes Lächeln glitt kurz über Sirios Gesicht. »Das würde ich meinen.« Der Druide warf Elirion einen vielsagenden Blick zu. »Du kannst ihm nicht auf ewig aus dem Weg gehen. Falls Girvan sich entschließt, uns zu helfen, und ich bin sicher, dass er dies tun wird, wird Brennus die Krieger anführen und du wirst direkt mit ihm zu tun haben. Es wäre hinderlich für euch beide, wenn ihr euch weiter so verabscheuen würdet.«
    »Er hat mich doch mit dem Tode bedroht«, erklärte Elirion. »Und er hasst mich, dabei habe ich ihm nichts getan.«
    »Ihr führt euch auf wie dumme kleine Jungen«, meinte Sirio. »Aber wir haben jetzt andere Sorgen. Ich weiß nicht genau, um was für Schwierigkeiten es geht, aber nach dem, was mir Vànas Bote gesagt hat, könnten sie schwerwiegend sein. Ich habe Herg für alle Fälle im Zelt zurückgelassen.«
    Genau in diesem Moment erreichten sie den Eingang des Lagers und es fiel sofort auf, dass in der Nähe etwas Ungewöhnliches vorgefallen war. Eine große Menge, vor allem Frauen und Kinder, drängten sich um eine Handvoll dunkle Krieger, die die Neuankömmlinge streng bewachten. Sie waren den Blicken der Leute verborgen, aber Elirion gelang es trotzdem, einen Blick auf
das rotbraune, sarkastisch wirkende Gesicht Morosilvos zu erhaschen, und in einiger Entfernung Ametistas große violette Augen zu erkennen: Die beiden hatten sich seit ihrer letzten Begegnung nicht verändert, mit einer Ausnahme allerdings. Sie trugen jetzt andere, wahrscheinlich alte und kostbare Waffen, die möglicherweise sogar über magische Kräfte verfügten.
    Elirion blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, da sich eine schwarz gekleidete Gestalt aus der Gruppe löste, auf sie zulief und Sirio einigermaßen respektvoll, Elirion dagegen mit einem knappen Nicken begrüßte. Brennus’ graue Augen blickten eiskalt, als sie den seinen begegneten.
    »Man hat mir erzählt, dass Ihr diese Leute tatsächlich kennt«, sagte Brennus zu Sirio und tat so, als wäre Elirion überhaupt nicht anwesend. »Wenn dem so ist, dann verzeiht mir bitte, aber seitdem Ihr mit den Völkern lebt, habt Ihr einen seltsamen Umgang. Seid Ihr wirklich sicher, dass man ihnen vertrauen kann?«
    Sirio seufzte und nestelte nervös mit den Fingern an seiner

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