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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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und man ihm vertrauen konnte. Genauer betrachtet, konnte das noch schwieriger sein, als Farik einzufangen. Doch Elirion hatte beschlossen, darüber nicht weiter nachzudenken und sich ganz auf den Goblin zu konzentrieren. Anfangs hatte das auch funktioniert, doch später war es ihm immer schwerer gefallen. Sie hatten die Gegend von allen Seiten durchkämmt, ohne etwas zu finden, und während er die Nächte mit einer Handvoll Leute verbrachte, die sich eng um das Feuer drängten und versuchten, sich nicht von den raschelnden Geräuschen draußen in der Dunkelheit beeindrucken zu lassen, und krampfhaft Gespräche begannen, die nichts als entmutigend waren, sehnte sich Elirion nur noch danach, ins Lager zurückzukehren, um der erzwungenen Gemeinschaft ein Ende zu bereiten.

    Morosilvo Dan, Pelcus und Thix, die ihre kleine Gruppe anführten, versuchten die Stelle wiederzufinden, wo ihr Gefährte verschwunden war. Hinter ihnen kamen Janden Sirio und Chatran Ballaschain in den schwarzen Gewändern der Shardarikrieger, aber mit unverschleiertem Gesicht. Elirion war froh, dass die beiden ihm keineswegs feindlich gesinnt waren. Brennus’ Hass reichte ihm vollauf.
    Schon bei ihrem Aufbruch hatte es Streit gegeben, weil Naime darauf beharrt hatte mitzukommen, da sie meinte, die beste Spurenleserin der gesamten Familie zu sein. Elirion hatte nicht gewusst, dass auch sie eine Kriegerin war, obwohl er es hätte ahnen können. Jedenfalls hatte sich Brennus schließlich durchgesetzt und nach einem langen und, vorsichtig ausgedrückt, heftigen Gespräch hatte Naime vor dem schwarzen Zelt ihres Vaters gesessen und mit gerunzelter Stirn dem Aufbruch zugesehen.
    Elirion bedauerte, dass sie nicht mit ihnen gekommen war. Ihre beständige gute Laune hätte die drückende Stimmung in der Gruppe wenigstens ein wenig aufgelockert. Herg, der ihm auf dem Fuße folgte, war im Augenblick größter Gefahr immer hellwach, hatte aber kein Wort gesagt, seit sie das Lager verlassen hatten. Brennus marschierte mit den Shardarikriegern, doch auch sie hatten die ganze Zeit über geschwiegen. Nur die drei aus dem Trupp des Magus brummten etwas Unverständliches, vielleicht unterhielten sie sich aber nur über Farik und wo er jetzt sein konnte.
    Morosilvo hatte gerade zum dritten Mal betont, wie sehr er die Idee verabscheute, auch nur zwei Sekunden länger in diesem verdammten Dickicht zu bleiben. Außerdem hatte er bekräftigt, dass er Farik nicht über den Weg traute und dass er ganz entschieden keine Lust mehr hatte, noch einmal zu erleben, dass der Goblin sich vielleicht noch einmal den Kopf von irgendwelchen dunklen Wesen einnehmen ließ. Thix hatte ihm entgegnet, es wäre keineswegs gesagt, dass sie ihn überhaupt fänden, denn sie hätten ihn ja so lange Zeit nicht gesehen, er könnte jetzt schon überall
sein. Pelcus hatte nichts darauf erwidert, stattdessen hatte er Janden Sirio dessen Gürteltasche abgenommen, ohne dass der es bemerkte, und für sich beschlossen, dass selbst eine so hoffnungslose Mission in einem unwirtlichen Dickicht etwas Gutes haben könnte.
    »Diesen Shardari traue ich nicht über den Weg«, bemerkte Thix gerade. »Die schwarzen Gewänder, diese schwarz umrandeten Augen und dann diese magischen Waffen, ich würde sie auf keinen Fall zum Feind haben wollen.«
    »Dann sag Pelcus lieber, dass er sie nicht bestehlen soll«, schnaubte Morosilvo. »Nicht so laut, sie sind direkt hinter uns.«
    Er war unruhig, selbst wenn er alles tat, um das zu verbergen. Dieses Dickicht, dazu die drei Shardari hinter ihm und zu allem Überfluss auch noch Elirion. Zu Zeiten des alten Zarak hatte es keine Unklarheiten gegeben. Man hatte sich aus der Entfernung bekämpft und sich viele Jahre lang herzlich verabscheut, und als es dann endlich zu ihrem erzwungenen Treffen gekommen war, hatte Morosilvo genau gewusst, wie er sich verhalten musste. Doch dieser Junge war so anders als er, schweigsamer, härter und hatte vielleicht weniger Verantwortungsbewusstsein als König Zarak. Und er war auf jeden Fall zu jung für einen König. Morosilvo war nämlich überzeugt, dass junge Leute eher dumme Entscheidungen trafen. Er verabscheute den Gedanken, von jemandem Befehle zu empfangen, der sehr viel jünger war als er, und zudem war dieser Brennus sicher kein altgedienter Soldat. Und so ein Hungerhaken. Die Shardari konnten noch so oft sagen, er sei der beste Krieger unter ihnen, Morosilvo hatte trotzdem den Verdacht, dass er seine wichtige Stellung nur der

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