THARKARÚN – Krieger der Nacht
Gürtelschnalle, was überhaupt nicht zu ihm passte. »Im Großen und Ganzen schon«, bestätigte er. »Obwohl ich dir raten würde, auf deine Wertsachen aufzupassen, wenn sie in der Nähe sind. Es tut mir leid, dass ich dir nicht genau sagen darf, wer sie sind, doch sie haben eine wichtige Mission zum Wohle aller zu erfüllen, und es ist wichtig, sie dabei zu unterstützen.«
»Wenn Ihr das sagt.« Brennus vergrub die Hände in den Taschen seiner schwarzen Hosen, dennoch wirkte er keineswegs überzeugt. »Aber Ihr werdet doch zugeben, dass sie zumindest zwielichtige Gestalten sind. Allerdings brauchen sie dringend Hilfe. Der Dämon in ihrer Begleitung ist mit seinen magischen Kräften überfordert und der rotbärtige Druide hat sehr viel von seiner Energie eingebüßt, außerdem hat man mir erzählt, dass jemand vermisst würde. Am besten sprecht Ihr mit ihnen. Falls Ihr mich benötigt, braucht Ihr mich nur zu rufen.«
»Das werde ich sicher tun«, versicherte ihm Sirio.
Brennus verschwand ohne ein weiteres Wort, während Elirion
dem Kräuterkundigen folgte, der sich seinen Weg durch die Menge bahnte. Die Neuankömmlinge saßen auf ihrem Gepäck und warteten, aufmerksam bewacht von den schwarzen Kriegern. Elirion fiel sofort auf, dass sie nur zu acht waren. Der Goblin Farik schien spurlos verschwunden zu sein. Außerdem lag Shaka Alek auf dem Boden, er trug ein magisches Siegel auf der Stirn und seine langen Haare waren gelöst, was kein gutes Zeichen war. Der Magus wirkte, als wäre er um viele Jahre gealtert, obwohl seine dunklen Augen immer noch so eindringlich und wachsam schauten wie vorher. Als er Sirio bemerkte, stand er auf und kam zu ihm. Beide umarmten einander wortlos.
»Ich bin noch nie so froh gewesen, dich zu sehen, wie in diesem Moment«, erklärte der Magus danach. »Ich will dir nicht verhehlen, dass wir in Schwierigkeiten stecken. Shaka braucht neue Kräfte, um sich zu erholen, und ich selbst bin am Ende meiner Kräfte. Viel länger kann ich dieses Siegel nicht aufrechterhalten. Farik läuft inzwischen irgendwo dort draußen im Dickicht herum und ist von einem bösen Geist besessen. Wir müssen ihn unbedingt finden, bevor es zu spät ist.«
Sirio umklammerte seinen Stab und warf Elirion einen Blick zu, als wolle er sich seiner Unterstützung versichern. »Ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht«, erklärte er. »Ich kann Brennus bitten, seine Krieger auszusenden, um den Goblin zu finden, jetzt sofort, wenn ihr wollt. Vielleicht benötigen sie einen der Deinen, um sie zu führen. Und was mich betrifft, sag mir einfach, was ich tun soll.«
»Kümmere dich um Shaka«, antwortete der Magus umgehend. »Finde zwei oder drei gute Magier und übertragt eure Kräfte auf ihn. Es gibt nur einen, der sein Problem lösen kann, und zwar er selbst. Und mit eurer Hilfe kann ihm das gelingen. Inzwischen kann ich die verlorene Energie wiedererlangen, und wenn ihr Farik findet, kümmern wir uns um ihn.«
»Einverstanden.« Allan Sirios kluge Augen musterten eindringlich das von Erschöpfung gezeichnete Gesicht des Magus. Elirion
fragte sich stumm, was die beiden wohl dachten, doch er hatte nicht die geringste Vorstellung. »Wie viele Leute braucht ihr für die Suche nach dem Goblin?«
Der Magus überlegte kurz. »Mindestens fünf«, erklärte er. »Und ich schicke drei von den Meinen mit, ich würde sagen Morosilvo, Thix und Pelcus. Ametista versteht etwas von Magie, sie kann uns hier nützlicher sein. Und Ardrachan ist zu unzuverlässig, er könnte den Falschen angreifen. Es muss jetzt schnell gehen, Allan Sirio.«
»Das wird es«, sagte der ganz schlicht. Elirion überlegte, dass bestimmt Brennus das Kommando über diesen Auftrag übernehmen würde. Er wollte dabei sein.
FÜNFZIG
D AS DICKICHT IM Faunenreich war genauso, wie man es sich von außen vorstellte: feucht, dicht, dunkel, fast schon undurchdringlich. Elirion war froh, dass er das Lager der Shardari nicht von dieser Seite aus hatte erreichen müssen. Weniger gefiel ihm, dass er im Augenblick mittendrin war.
Sie waren im Morgengrauen aufgebrochen und sehr schnell in das dichte Unterholz vorgedrungen, obwohl Farik an einer ganz anderen Stelle darin verschwunden war. Brennus hatte erklärt, dass der Goblin überall sein konnte, und Elirion war nicht danach gewesen, ihm zu widersprechen. Außerdem hatte er keine Lust gehabt, einen Streit anzufangen. Er wollte vor allem eines: dem Anführer der Shardarikrieger beweisen, dass er mutig war
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