Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
Vom Netzwerk:
Tatsache verdankte, dass er der Sohn ihres Anführers war.
    »Ich bestehle niemanden«, protestierte Pelcus. »Die Leute lassen ihre Geldbörsen einfach rumliegen und ich zeige ihnen, wie gefährlich das sein könnte. Das ist doch nur eine gute Tat.«
    »Pelcus, der Wohltäter der Menschheit«, meinte Thix ironisch.
    »Du sagst es.«

    Morosilvo sah sich nervös um. Elirion befand sich bei der Nachhut, mit dieser finsteren Kreatur, die er nie aus den Augen ließ. Noch so ein Wesen, mit dem er lieber keinen Streit bekommen hätte. Nun blickte er wieder konzentriert in das verschlungene Gewirr aus Zweigen und Büschen vor ihm, als hoffe er fast, Farik würde brüllend aus dem ersten Strauch dort hervorspringen und sie angreifen. Das bedeutete dann zumindest, dass sie ihn gefunden hätten.
    »So werden wir vermutlich noch lange vergeblich in der Gegend umherirren«, beschwerte sich Elirion vom Ende des Zuges. »Das tun wir doch jetzt schon«, hätte Morosilvo ihm am liebsten vorgehalten, aber es wäre bestimmt nicht die beste Idee, unhöflich zu seinem neuen Herrscher zu sein, um zu erreichen, dass er die Verpflichtung einhielt, die sein Vater ihm gegenüber eingegangen war. Morosilvo war vollkommen sicher, dass Zarak nicht im Mindesten vorgehabt hatte, ihn wie versprochen freizulassen, doch vielleicht wusste Elirion das nicht. Er war ein junger Mann und die waren doch alle Idealisten. Vielleicht gehörte es ja zu seinen Werten, dass man gegebene Versprechen hielt, obwohl sich Morosilvo daran zu zweifeln erlaubte: Immerhin war er der König des Menschenreiches.
    »Ich fürchte, dass wir uns zu weit südlich wenden«, erwiderte er nur. »Als wir Farik verloren haben, waren wir nicht so weit im Süden und ich glaube gehört zu haben, dass der Magus meinte, Farik hätte sich nicht weit wegbewegt. Er ist besessen, wie Ihr wisst, und deshalb ist es nahezu unmöglich vorauszusagen, was er tun könnte, aber seine Flucht hatte nichts Vernünftiges. Er könnte wirklich in der Nähe geblieben sein.«
    Daraus hätte sich sehr wohl ein Meinungsstreit entwickeln können, da Elirion schon erwidern wollte, sie wären keineswegs zu weit südlich, doch dazu kam es nicht, da Chatrans Ruf sie alle ablenkte. Der junge Sharda hatte sich von dem schmalen, unwegsamen Pfad, auf dem sie vorwärtsgingen, entfernt und jetzt hatte er sich vorgebeugt, um etwas zu betrachten. Brennus eilte sofort
zu ihm und Elirion folgte ihm dicht auf den Fersen, vermutlich um ihm nicht nachzustehen. Morosilvo beugte sich ebenfalls hinunter, um etwas zu sehen, allerdings war er vorsichtiger. Zum Glück gab es weder einen Toten noch sonst etwas Ekelhaftes, den oder das man hätte aufheben und untersuchen müssen. Chatrans blasse Hand deutete auf Spuren im braunen, weichen, lockeren Erdreich. Morosilvo erkannte sie mühelos. Abdrücke der genagelten Sohlen eines Bergschuhs, wie Farik ihn trug.
    »Wie lange?«, fragte Brennus pragmatisch. Morosilvo überlegte, ob er ihn vielleicht zu vorschnell beurteilt hatte. Sein Körper war ja eher unscheinbar, aber er verhielt sich genau so, als wüsste er, was er tat.
    »Höchstens eine halbe Stunde.«
    »Dann könnte er noch in der Nähe sein«, folgerte Brennus. »Ich würde sagen, jetzt wenden wir uns ins Dickicht. Mir gefällt der Gedanke zwar nicht, mich dort hineinzustürzen, aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Jemand muss es tun.« Er stand mühsam auf und wäre beinahe mit Elirion zusammengestoßen. »Vielleicht wollt Ihr lieber hierbleiben und die Stellung halten«, schlug er ihm vor. In seiner Stimme schwang eine seltsame Note mit, die Morosilvo als kaum verhüllte Verachtung bezeichnet hätte. Elirion schien sie sogar als Beleidigung zu empfinden.
    »Auf keinen Fall!«, erwiderte er hochmütiger als für ihn üblich. »Wir sind eine Gruppe und werden deshalb auch weiterhin gemeinsam vorgehen. Ich und Herg kommen mit euch.«
    Damit war alles gesagt und Brennus entgegnete nichts darauf. Er gab das Zeichen zum Aufbruch, woraufhin alle in die von Chatran angegebene Richtung liefen. Nun gingen die drei Shardari an der Spitze, dicht gefolgt von Elirion und Herg, am Schluss die restlichen drei. Pelcus schüttelte den Kopf.
    »Wir hätten doch hierbleiben können, um die Stellung zu halten«, erklärte er. »Ich hätte nichts dagegen gehabt. Ich hasse Wälder. «
    »Typisch Zwerg«, sagte Thix nur. »Ich glaube kaum, dass sie uns
dort zurückgelassen hätten. Nur weil wir jetzt Verbündete sind, bedeutet nicht, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher