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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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ewigen Schlaf gesunken zu sein, aber warum? Nur wenige kannten die Entscheidung, die vor längerer Zeit im Saal im Wald getroffen worden war, und die, die davon Kenntnis hatten, wussten nicht, ob sie es weitergeben durften.
    Auf der Mauer hatte man außerdem alle Hände voll damit zu tun, die Verletzten zu versorgen, in dem verzweifelten Bemühen, so viele Leben wie möglich zu retten. Darunter auch Personen von hohem Rang, wie zum Beispiel Gethra, die Feenkönigin, die immer wieder betonte, dass es ihr gut ginge und man sie doch bitte aufstehen lassen solle.
    Auch Gavrilus Sulpicius war schon vor längerer Zeit mit einer tiefen Wunde am Brustkorb ins Lazarett gebracht worden und hatte das Bewusstsein verloren: Alle fürchteten, dass er das nicht
überleben würde, schließlich war er schon durch sein Alter geschwächt. Einige Druiden wachten an seinem Lager, aber niemand wusste, ob er überhaupt noch am Leben war.
    Vier Druiden hatten sich über Elirion gebeugt und untersuchten die Verletzungen, die man nicht unterschätzen durfte, da sie von einem Gremlin stammten. Als der oberste Druide aufschaute, verkündete er, dass Elirion eigentlich schon tot sein müsste und vielleicht nur wegen seines Eschenstabes überlebt hatte, den er trotz seiner Bewusstlosigkeit immer noch fest umklammert hielt.
    Kurz darauf erschien Lay Shannon im Zimmer, nachdem er sich überzeugt hatte, dass der Feind besiegt war, gefolgt von einem in Tränen aufgelösten Lisannon Seridien. Die Nachricht von König Gavrilus’ Tod machte flüsternd die Runde. Der Elbenkönig war nun doch verstorben, ohne dass die Druiden irgendetwas dagegen hatten tun können, und er schien beinahe glücklich gewesen sein, diese Welt verlassen zu dürfen.Vielleicht war es besser so, versuchte Lisannon sich zu überzeugen. Zumindest blieb es Gavrilus erspart zu erfahren, dass sein treuer General Amorannon Asduvarlun gestorben war.
    Der neue König der Elben, der noch gar nichts von seinem Schicksal wusste, war am Leben – es hieß, er befände sich in Begleitung einer Schar von Rittern der Finsternis unter Führung von Vaskas Rannaril auf dem Weg zurück zur Großen Mauer. Man hatte gesehen, wie er in der Schlacht ein Schwert geführt hatte, das strahlte wie kein anderes magisches Schwert jemals zuvor – bis auf eines, und das war Legende. Aber man würde später darüber nachdenken, aus welchem Grund Dhannams Schwert so hell geleuchtet hatte wie nur das seines Vorfahren Sarandon Sulpicius.
    Inzwischen eilte Lisannon Seridien, immer noch mit Tränen in den Augen, ihm entgegen und überbrachte ihm die Nachricht vom Tod seines Vaters. Kurz darauf musste die Gruppe Shardari, die sich vor Elirions Tür versammelt hatte, wieder beiseitetreten und die vier Druiden vorbeilassen, die Lay Shannon aus dem
Zimmer geschickt hatte. Obwohl er immer noch von den Auswirkungen geschwächt war, die beim Zerbrechen Ligiyas aufgetreten waren, wollte das Oberhaupt der Schwarzen Hexer sich persönlich um Elirion kümmern. Er wollte nicht auch noch ihn verlieren und dabei konnte er keine Einmischung von anderer Seite gebrauchen.
    »Hier ist es mit ein paar Wickeln und Dampfbädern nicht getan«, hatte er erklärt und wie immer duldete er keinen Widerspruch. »Hier geht es um Magie und mit Zauberkunst sollte sich nur ein Hexer beschäftigen.«
    Wortlos hatten ihm die Druiden das Feld überlassen. Groß und ernst wie der Priester eines strengen Gottes hatte sich Lay Shannon über Elirion gebeugt. »Schlimm«, hatte er durch die zusammengepressten Zähne gezischt und den Erlenstab so fest umklammert, dass die Knöchel weiß hervortraten. »Schlimm, schlimm, schlimm.«
    Niemand hatte es gewagt, ihn zu fragen, was er in den Wunden des Gremlins sah, das die Druiden vor ihm nicht bemerkt hatten, denn niemand bezweifelte, dass der Dämon vieles erkennen konnte, was anderen verborgen blieb.
    Als wären nicht schon genügend Leute vor und in dem Zimmer versammelt, tauchten in diesem Moment auch noch Herg und Huninn Skellensgard auf. Der ombresische Hauptmann presste mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hand auf seine blutende Schulterwunde, die sich wieder geöffnet hatte, weil er sie nicht sorgfältig auskurieren konnte. In Hergs blutbeschmiertem Gesicht war nur Sorge zu lesen. Zarak Fudrigus’ unehelicher Bruder ließ sich auch von Shannons finsterer Gestalt nicht aufhalten, er bahnte sich den Weg an Elirions Lager und betrachtete besorgt seinen Neffen. Dann sah er Shannon direkt in die Augen, was

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