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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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mit dir kommen. Wir müssen zu Ende bringen, was wir begonnen haben.«
    Der Magus erwiderte nichts darauf, als hätte er plötzlich kein Recht mehr zu reden. Und Thix stimmte zu seiner eigenen Verblüffung Shaka zu und dachte, dass er nur ausgedrückt hatte, was allen durch den Kopf ging. Er würde niemals Frieden finden, wenn er nicht beendete, was er angefangen hatte, wenn er an diesem letzten Kampf gegen Tharkarún nicht teilnehmen würde. Im Grunde ergab dieses rätselhafte Bild, das Sirdars Schicksalsfäden gewoben hatten, doch einen Sinn.
    Sie alle, die eine ähnliche Erfahrung durchgemacht hatten wie Tharkarún, mussten nun zu ihm gehen, um ihn zu einem offenen Kampf herauszufordern und damit endgültig die Bedrohung von den acht Reichen abzuwenden. Auch der Magus wusste das, vielleicht hatte er es schon von Anfang an gewusst.
    »Sehr gut«, sagte der Abgesandte der Götter und seufzte erleichtert. »Dann werden wir auch diesen letzten Kampf gemeinsam bestreiten. Kommt mit.«
    Er winkte ihnen gebieterisch, ihm zu folgen, und schritt dann als Erster auf die Bresche in der Mauer des Undurchdringlichen
Hortes zu, dessen Schutzzauber für alle Zeiten mit den Wänden gebrochen waren. Die Sonne war am Himmel rasch höher gestiegen und schien nun auf eine Landschaft, die nichts mehr mit dem Ziel ihrer Reise, dem düsteren Wald zwischen dem Goblin-und dem Dämonenreich, gemein hatte.
    Als sie die schwarzen Gesteinsplatten der bezwungenen Festung verließen, versanken sie mit den Füßen in feinem rötlichen Sand, der sich in ihren Stiefeln festsetzte und bei jedem Schritt knirschte. Sie schauten sich um: Soweit das Auge reichte, war da nichts als unendlich viele rötliche Dünen. Sie befanden sich mit der Festung oder dem, was davon übrig geblieben war, mitten in einer Wüste. Thix dachte wieder an die letzten Momente dieser unglaublichen Nacht, in der alles Mögliche geschehen war, und dann erinnerte er sich an das letzte Hindernis, das sie am Ende ihres Weges erwartet hatte. Und plötzlich wusste er, wo sie waren.
    »Wir sind im Elbenreich!«, rief er aus. Verwundert schauten alle zu ihm auf. »Erinnert ihr euch nicht, dass die Festung sich bewegte, als wir den letzten Saal betreten haben? Gut, ich weiß nun, wohin sie sich verschoben hat. Das ist die Wüste von An Tharan. Sie trennt das Elbenreich fast über die gesamte Länge von den übrigen Reichen im Norden, nur im Westen endet sie an den Bergen, und da kann man die Grenze überschreiten, ohne die Wüste durchqueren zu müssen. Die Zauberer hatten einen Ort gesucht, aus dem man kaum wieder hinausfindet, und dann diesen hier ausgewählt. Auch erfahrene Reisende überlegen es sich zweimal, ehe sie sich nach An Tharan wagen.«
    »Aber für uns wird das kein Problem«, sagte der Magus und beruhigte damit die acht, die ihn umringt hatten. »Zumindest jetzt nicht mehr. Eine der neuen Fähigkeiten, die ihr mit Tharkarún und auch mit mir teilt, besteht darin, dass ihr euch nun bewegen könnt, wohin ihr wollt, und zwar schneller als ein Adler, rascher, als würdet ihr selbst fliegen. Diese Fähigkeit haben einige Zauberer der obersten Ebene. Habt ihr etwa noch nie einen Magier
verschwinden und dann ein paar Hundert Meter weiter wieder auftauchen sehen?«
    Thix konnte sich daran erinnern, denn darum hatte er Zauberer seit jeher am meisten beneidet – in einer Zeit, die er inzwischen endgültig als sein früheres Leben betrachtete. Wenn er so etwas schon damals gekonnt hätte, wären die Straßensperren von General Asduvarlun für ihn kein Problem gewesen. Doch jetzt, wo er endlich die heiß ersehnte Fähigkeit besaß, hatte er wohl mit ganz anderen Problemen zu kämpfen.
    Tharkarún hielt sich zumindest an der Großen Mauer in der Ebene auf, wenn dort die letzte entscheidende Schlacht geschlagen wurde.Thix stellte sich vor, dass man sich für solche Reisen im Adlerflug sehr stark konzentrieren müsse, daher schloss er die Augen, um seine Aufmerksamkeit auf das neue Ziel zu richten. Aber das gedämpfte Geräusch von Schritten auf dem Sand lenkte ihn ab.
    Keiner von ihnen hatte sich bewegt, und doch war Thix dank eines neu erworbenen sechsten Sinns sicher, dass gerade jemand zu ihnen kam und dass es sich um einen höchst unerfreulichen Besuch handelte. Er wandte sich beinahe gleichzeitig mit den anderen um und sah, wie aus den Dünen jemand mit entschiedenen Schritten auf sie zukam. Der Magus schien ihn erwartet zu haben. Der Neuankömmling war groß und sehr hager und

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