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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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die magischen Münzen in seinen Haaren leuchtete. Der Zauberstab eines Hexers – er musste mächtiger sein als jedes Schwert, jeder Bogen und jede andere Waffe!
    »Thix, hör auf zu grübeln und trink einen Schluck Bier!«
    Pelcus reichte ihm einen Krug und Thix nahm wortlos einen
tiefen Schluck. Das Bier schmeckte gut, es kam aus den berühmten Brauereien der Zwerge in der roten Stadt Bronda. Pelcus hatte mehrere große Flaschen dabei. Er schenkte Thix ein breites Grinsen und seine großen, viereckigen Schneidezähne waren gelblich verfärbt wie altes Elfenbein.
    »Trink, Elbe, trink!«, forderte Pelcus ihn auf. »So gutes Bier gibt es sonst nirgends. Bier, Eisen und Sprengstoff, bei diesen drei Dingen macht uns Zwergen niemand etwas vor.«
    Farik gab ein undefinierbares Geräusch von sich; entweder hatte er empört aufgestöhnt oder unterdrückt gelacht. Dann meinte er: »Was das Eisen betrifft, solltest du erst einmal eine Stippvisite zu unseren Waffenschmieden im Norden machen, bevor du den Mund so voll nimmst.«
    »Was du nicht sagst!« Pelcus prustete vor Lachen.
    Er muss betrunken sein, also Vorsicht mit dem Zwergenbier, dachte Thix.
    Der Magus lauschte dem Gespräch, sagte aber nichts. Er schien sich nicht einmischen zu wollen. Pelcus stichelte weiter: »Nun, Goblin, du kannst dich gerne gleich von der vierten Sache überzeugen, in der wir Zwerge unschlagbar sind.«
    »Wirklich?« Farik wurde von einem Hustenanfall geschüttelt, aber das spöttische Lächeln auf seinen Lippen blieb bestehen. »Und die wäre?«
    »Beim Prügeln, Freundchen!«
    »Eine Schlägerei!« Ardrachan klatschte begeistert in die Hände. Noch immer konnte man das kreisrunde weiße Mal der magischen Verbrennung auf der Stirn des Feenkriegers erkennen, doch er schien wieder normal und vernünftig zu sein. Seit dem Kampf mit den drei Gremlins führte er sich zumindest nicht mehr wie ein Verrückter auf. » Verehrte Herrschaften, eine Schlägerei ! Morosilvo, nimmst du Wetten an?«
    Morosilvo antwortete nicht, er starrte gebannt auf die seltsam flackernden Irrlichter, die das Lagerfeuer in die Mitte der Lichtung malten.

    »Ich wette drei Bronzemünzen auf Pelcus, der ist noch nie zu Boden gegangen«, meldete sich Arinth zu Wort.
    Farik war aufgesprungen und stand Pelcus jetzt direkt gegenüber.
    Thix kam sich vor wie in einer düsteren Spelunke und fühlte sich wie zu Hause. »Drei Bronzemünzen?«, wiederholte er herausfordernd. »Das nennst du eine Wette? Gibt dein Beutel nicht mehr her? Fünfzehn auf Farik!«
    »Die sind schon so gut wie verloren«, konterte der Gnom.
    Thix nahm noch einen Schluck Bier, dabei kreuzte sich sein Blick mit dem des Dämons, der schweigsam und ernst etwas abseits vom Feuer saß. »Hey, Shaka, bist du dabei? Sag nicht, du hast noch nie deinen Söldnerlohn verspielt!«
    Shaka zuckte mit den Schultern. »Manchmal sogar alles«, gestand er ein, »und meist gewinne ich. Ich habe einen guten Riecher.«
    »Und was sagt dein Riecher jetzt?«, fragte Ardrachan. Im Gegensatz zum Rest der Gruppe schien der Feenmann keine Angst vor dem Dämon zu haben, vielleicht lag das aber auch an seinem geistigen Zustand.
    »Zwei gleichwertige Gegner, beide unnachgiebig«, überlegte Shaka, »der Zwerg ist allerdings schon ziemlich betrunken, was für Farik spricht. Bestimmt werden beide etwas abbekommen und ich frage mich, ob eine Schlägerei so eine gute Idee ist. Wir haben schon Probleme genug, auch ohne blaue Augen und gebrochene Nasen.«
    Die übermütige Stimmung war schlagartig dahin, wieder griff man nach den Waffen, wieder suchten die Augen die Umgebung nach den Gremlins ab. Nur der Dämon blieb ungerührt, sein Blick war eiskalt.
    »Du hast recht«, pflichtete ihm Farik mit rauer Stimme bei und setzte sich wieder. Er wirkte fast erbost. »Wir können uns eine Prügelei nicht leisten.«
    Pelcus gab nicht auf. »Was, du machst einen Rückzieher? Hast du etwa Angst?«

    »Ich und Angst?« Der Goblin sprang erneut auf, seine dunklen Augen glühten. »Vor dir? Einem betrunkenen Zwerg, der sich mit Mühe auf seinen kurzen Beinchen halten kann?«
    »Und das sagt einer, der nicht einmal genug Stimme hat, um mich zu beleidigen?«
    »Natürlich hat Farik Angst, Angst haben wir alle, auch du, Pelcus«, schaltete sich unerwartet Ametista ein. Ihre Stimme klang ruhig und fest.
    Der Zwerg fuhr herum. Die Faunin saß neben Morosilvo im Halbdunkel und war fast mit den Schatten verschmolzen, nur das weiße Gewand und die großen

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