THARKARÚN – Krieger der Nacht
Rauchfäden.
»Beweg dich, du Dummkopf«, würgte er hustend hervor.
Morosilvo wich einige Schritte zurück und Pelcus packte ihn hastig am Umhang, um ihn hinter einen schützenden Felsblock zu ziehen. Neben dem Zwerg tauchten besorgt Thix, Arinth und Ametista auf.
»He, Mensch, was hat dich denn geritten?«, polterte Pelcus.
Doch eine zweite Explosion übertönte seine erregte Stimme. Arinth hatte noch eine Sprengladung geworfen, die einen Gremlin viele Meter von ihrem Standort wegschleuderte. Der Gremlin, den Farik getroffen hatte, stand in Flammen und bewegte sich rasend schnell durch den Wald. Er wand sich und es sah aus, als zehre das magische Feuer die Kraft in ihm auf, ohne dass er es löschen konnte. Farik kniete immer noch halb zusammengekrümmt am Boden, von Hustenkrämpfen geschüttelt. Shaka und der Magus kämpften nun allein gegen die beiden verbliebenen Gremlins, und das mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Ein magischer Blitz folgte auf den anderen. Ein unerträglicher Gestank erfüllte die Luft.
Ametista beugte sich über den Felsblock und schrie: »Farik! Komm her, bring dich in Sicherheit!«
Immer noch Rauch spuckend, wandte sich der Goblin zu ihr um, und sofort schoss ein dunkles Wesen auf ihn zu. Doch Shaka war schneller und zielte mit seinem Eibenstab auf ihn. Sein sonst so gleichmütiges Gesicht war verzerrt und die Münzen in seinen Haaren klirrten. Der Dämon brüllte ein Wort in seiner seltsamen archaischen Sprache, und Thix spürte, was für eine große Macht im Klang dieser Stimme lag.
Ein weißer Blitz schoss aus der Spitze des Stabes, teilte sich in tausend Verästelungen und umhüllte den Gremlin in der Luft wie mit einem Netz. Das Netz schloss sich fest um die Schattengestalt, bis sie schließlich zu einer leuchtenden Kugel zusammenschrumpfte, die einen Augenblick lang zwei Meter über dem Boden schwebte. Dann explodierte der Gremlin in einer Rauchwolke und verschwand, ohne Spuren zu hinterlassen.
Shaka senkte den Stab, setzte ihn am Boden ab und stützte sich mit seinem gesamten Gewicht darauf. Er rang nach Luft, sein ganzer Körper zitterte heftig. Farik gelang es aufzustehen und er eilte dem Dämon sofort zu Hilfe. Hinter ihnen kämpfte der Magus immer noch verbissen mit der letzten dunklen Kreatur,
die auch die stärkste von den dreien zu sein schien. Thix sah sich besorgt um: Shaka und Farik waren am Ende ihrer Kräfte, er und seine Gefährten vollkommen nutzlos. Ardrachan hatte sich mit den anderen hinter den Felsblock zurückgezogen und er war immer noch fest mit der magischen Kette gefesselt. Auf seinem bronzefarbenen Gesicht lag ein unerschütterlicher Ausdruck.
Thix kam plötzlich eine Idee.
»Ametista, Morosilvo, wir müssen Ardrachan losbinden!«
Die beiden sahen ihn an: Morosilvo mit steinernem Gesichtsausdruck, Ametista verblüfft. Arinth drehte sich ebenfalls um und glaubte anscheinend, er hätte sich verhört.
»Du bist verrückt«, sagte Pelcus und warf noch eine Sprengladung, um Fariks und Shakas Rückzug zu decken. »Das hat uns gerade gefehlt, den Verrückten loszulassen!«
»Nein, Pelcus, ich meine es ernst«, antwortete Thix und machte sich an der Kette zu schaffen. Ardrachan wand sich, als hätte er begriffen, dass man ihn befreien wollte. »Los, Ametista, hilf mir!«
Die Faunin war verwirrt, aber da der Kampf zwischen dem Magus und dem Gremlin immer heftiger tobte, ohne dass es einen Sieger zu geben schien, und da weder Farik noch Shaka in der Lage waren, einzugreifen, entschloss sich Ametista, ihm zu helfen. Schließlich gelang es ihnen, Pelcus’ feste Knoten zu lösen.
»Und nun?«
Thix musste nicht mehr darauf antworten. Sobald die Kette mit metallischem Klirren zu Boden glitt, ertönte aus Ardrachans Kehle der ihnen wohlbekannte furchtbare Schrei, und obwohl er unbewaffnet war, sprang der Feenkrieger mit einem Satz über den Felsblock, rannte brüllend auf die schwarze Kreatur zu, die mit dem Magus kämpfte, und stürzte sich auf sie. Wie vom Donner gerührt verfolgten die anderen die seltsame Szene. Ardrachan klammerte sich wie eine Klette an dieses Wesen, das ständig seine Form änderte, und hob die Faust, um es zu treffen. Die kleine Hand des Feenmannes blitzte golden auf, schlug ein Loch in die schwarze Masse und teilte sie in der Mitte. Ardrachan
rollte zu Boden, während die beiden Hälften ihrerseits jeweils eine eigene Form annahmen und versuchten, sich wieder zu vereinigen. Doch der Magus hatte sich wieder unter Kontrolle und
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