Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
Vom Netzwerk:
Baums gegraben, eine natürliche Höhle, die gerade groß genug für zwei Menschen, einen Elf und eine Fee war.
    Drinnen roch es seltsam nach Tieren und verfaulendem Holz, doch es war gottlob trocken und der Boden sogar mit einer dichten Schicht zerkrümelter Blätter bedeckt.
    Kevin war sicher, bis auf die Knochen durchnäßt zu sein.
    Er konnte sich nicht entscheiden, ob er den Mantel ausziehen und frieren oder das triefende Ding anbehalten und weiter naß bleiben sollte. Hoffentlich, dachte er, heizt die Körperwärme von vier Lebewesen diese Baumhöhle schnell auf.
    »Naitachal …«
    Der Dunkle Elf war mit einem schwachen Stöhnen auf die Knie gefallen. Lydia hockte sich rasch neben ihm nieder. »Ich weiß, daß du verletzt bist. Laß mich deinen Arm sehen.«
    »Hier drin?« mischte Tich’ki sich ein. »Dachte, ihr Menschen könntet im Dunkeln nicht sehen.« Alarmiert setzte sie hinzu: »Du willst doch nicht etwa ein Feuer entzünden?«
    »In einem Baum? Hältst du mich für verrückt?«
    »Ich … Nein. Das wäre einfach zu lustig.«
    Kevin biß sich nervös auf die Lippe. Er konnte in der Finsternis Naitachals zusammengesunkene Gestalt kaum ausmachen. »Ich werde diese Watchwood-Melodie noch einmal ausprobieren«, sagte er plötzlich. »Ihr wißt schon, diesen Lichtzauber. Ich … ich glaube, ich schaffe es, ihn diesmal länger dauern zu lassen.«
    Der Platz reichte zwar kaum, um die Laute auszupacken, geschweige denn, sie zu spielen, doch Kevin wand und drehte sich und schaffte es schließlich, eine Haltung zu finden, die es ihm ermöglichte, richtig zu spielen. Er fing an zu singen, zunächst zögernd, weil seine Singstimme von der mangelnden Übung eingerostet schien.
    Doch bald wurde er lauter, da ihm klar wurde, daß der Sturm draußen alle Geräusche übertönen würde. Er betete, daß Carlotta diese kleine Magie nicht bemerken würde.
    Die Bardenmagie rührte sich in seinem Inneren. Die Baumhöhle wurde von einem schwachen, gleichmäßigen Licht erfüllt, und Lydia nickte zufrieden.
    »Jetzt«, sagte sie zu Naitachal, » wirst du mir deinen Arm zeigen.«
    Der Dunkle Elf hatte die Augen geschlossen und machte keine Anstalten, Lydia aufzuhalten. Kevin zuckte bei dem Anblick der langen Schnittwunde zusammen, die Naitachals halben Oberarm hinunterlief, aber Lydia wirkte nicht besonders beunruhigt.
    »Der Pfeil hat dich nur geschrammt. Der Arm wird dir zwar eine Zeitlang weh tun, aber das dürfte auch schon das Schlimmste sein, hoffe ich.« Sie brach ab. »Du verheimlichst mir doch keine anderen Wunden, nicht wahr?«
    »Nein.« Es war ein schwaches Flüstern. »Mein Mantel hat am meisten gelitten.«
    »Tatsächlich. Schaut euch diese Löcher an.« Die Frau hielt den schwarzen Stoff hoch und stieß einen Pfiff aus.
    »Du hast Glück gehabt, Freund.«
    Naitachal zuckte zusammen. »Ein anderer dafür nicht«, murmelte er schwach.

    »Ja. Nun. Ich … glaube nicht, daß Eliathanis uns die Möglichkeit mißgönnen würde, für die Lebenden zu sorgen, bevor wir … bevor wir …«
    »Bevor wir um die Toten trauern. Lydia, versorg diese Schnittwunde so, wie du es für nötig erachtest, dann laß mich ausruhen.«
    Sie zuckte zusammen, als er plötzlich diesen kalten Ton anschlug. »Gewiß.« Die Amazone durchwühlte die Beutel, die sie am Gürtel trug. »O verdammt! Meine Heilkräuter sind alle auf der Burg. Irgendeine hilfreiche Kammerzofe muß auf die Idee gekommen sein, meine Sachen ein bißchen ›zu ordnen‹, als ich gerade mal nicht hingeschaut habe.« Lydia brach ab und hielt eine kleine Flasche hoch. »Aber wenigstens habe ich das hier noch.«
    »Wasser?« mischte sich Tich’ki ein. »Man könnte meinen, daß du inzwischen genug Wasser hast.«
    »Das ist kein Wasser, glaub mir.«
    »Ah, der Brandy! Wie konnte die Zofe das nur übersehen?«
    »Weiß ich nicht, aber es ist gut, daß sie es getan hat.
    Naitachal, wenn du eine ordentliche Menge davon aushalten willst, solltest du lieber auf etwas beißen. Es wird schmerzen wie die Hölle, aber wenigstens müßte es verhindern, daß du Wundbrand bekommst.«
    Kevin zuckte mitleidig zusammen und hätte fast die Kontrolle über seine Lichtmagie verloren, als sie den Brandy auf die Pfeilwunde goß.
    Naitachal gab nicht das leiseste Geräusch von sich. Er war erschöpft und fiel statt dessen in Ohnmacht.
    »So, fertig«, sagte Lydia nach einem Augenblick. »Ich habe ihn so gut verbunden wie ich konnte, ohne einen trockenen Stoffetzen zur Hand zu haben. Du kannst

Weitere Kostenlose Bücher