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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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stürzte Naitachals Pferd zu Boden, und der Dunkle Elf flog herunter, Eliathanis noch in den Armen.
    Lydia war als erste bei ihnen, kniete sich in den Schlamm und starrte den Weißen Elf an. Kevin hörte, wie sie scharf die Luft einsog und sah sie unter ihrer Sonnenbräune erbleichen.

    »Naitachal, komm weiter. Wir müssen hier verschwinden.«
    Der Dunkle Elf schaute zu ihr hoch. »Wir können Eliathanis nicht hierlassen!«
    »Wir müssen!«
    »Nein!«
    »Naitachal, schau ihn dir doch an!« Ihre Stimme bebte vor Mitgefühl. »Sieh her. Es hat ihn nicht nur dieser eine Pfeil erwischt. Er ist tot, Naitachal. Eliathanis ist tot. Er muß beinah auf der Stelle gestorben sein.«
    Der Dunkle Elf war mit dem Tod zu vertraut, um jetzt seine Gegenwart zu leugnen. »Verflucht sollen sie sein.« Es war ein so tiefes Grollen, daß Kevin ihn fast nicht verstand. »Ahhh, Verdammnis komme über sie!«
    Überaus sachte ließ Naitachal Eliathanis’ Körper zu Boden gleiten und schaute dann hoch. Auf einmal hatte er die schrecklichen, grausamen leeren Augen eines fürchterlichen Dunklen Elfs. »Wenn sie Tod wollen«, murmelte er, »sollen sie ihn auch bekommen.«
    »Oh, tu das nicht!« rief der Bardling in plötzlicher Panik. Er fürchtete, Naitachal für immer an die Dunkle Seite zu verlieren und hatte Angst vor dem Bösen, das er freisetzen könnte.
    Doch der Elf war schon aufgestanden und schritt kühn auf das freie Feld hinaus. Er achtete nicht auf die Pfeile, die ihn umschwirrten, und stieß harsche, häßliche, kommandierende Beschwörungen aus, fing damit die Winde des Sturms, drehte sie um, machte sie sich zu Diensten, verstärkte sie, sammelte sie und verwandelte sie in einen wüsten, schrecklichen Tornado. Die angreifende Armee wurde von diesem Wirbelsturm zurückgeworfen. Die Pferde wieherten schrill, und die Männer brüllten, als sie von den Füßen gefegt wurden. Und immer noch wuchs die Wucht der Winde an, bis …
    »Nein! Naitachal, hör auf!« Kevin kämpfte sich durch die Gewalt des Sturms, der an ihm riß, ihm die Haare schmerzhaft ins Gesicht peitschte und ihm den Atem nahm, bis an Naitachals Seite. »Du mußt damit aufhören!«
    Die Augen des Dunklen Elf sprühten Funken zauberischer Macht. Er war entfesselt vor Wut und gnadenlos.
    Mit keiner Regung verriet er, daß er Kevin gehört hatte.
    »Naitachal, hör mir zu!« brüllte Kevin so laut er konnte, um sich über diesem Sturm Gehör zu verschaffen.
    »Diese Männer sind nicht böse! Sie hatten keine Wahl bei ihrem Tun! Carlotta hat sie unterjocht!«
    »Sie haben meinen Freund gemordet.« Die Stimme des Dunklen Elf war unmenschlich eisig. »Ich werde sie umbringen!«
    »Mich auch?« Kevin packte Naitachals Arm, wurde jedoch beiseitegeschleudert, als wöge er nichts. Keuchend kämpfte sich Kevin jedoch sofort wieder bis zu dem Dunklen Elf vor. »Willst du auch mich umbringen?
    Und Lydia und Tich’ki töten? Das wirst du nämlich, wenn du diesen Sturm nicht sofort aufhältst. Willst du, daß wir sterben? Ja? Verdammt noch mal, antworte mir gefälligst! Willst du uns töten?«
    Ein Funken Leben glomm in diesen schrecklichen Augen auf. »Nein«, meinte Naitachal, und plötzlich war seine Stimme wieder die alte, es war seine und sie klang unendlich müde. »Nein. Selbstverständlich nicht.«
    Als er sie aus seinem Willen entließ, wurde die wilde Kraft der Winde schwächer und schwächer, immer schwächer und … verschwand. Diese plötzliche Stille wurde von Kevins Schrei unterbrochen, als er Naitachal schwanken sah.

    »Du bist verletzt!«
    »Nicht schlimm. Nicht so schlimm wie … wie …«
    »Er … Ihn kann man jetzt nicht mehr verletzen«, erwiderte Kevin unbeholfen. »Aber uns.« Er legte Naitachal zögernd die Hand auf den Arm, und als der Dunkle Elf sie nicht wegschob, zog der Bardling Naitachal langsam mit sich. »Die Soldaten werden einige Zeit brauchen, bis sie sich wieder neu formiert haben. Wir müssen vorher den Schutz des Waldes erreichen.«
    »Ja.« Die Stimme des Dunklen Elf war teilnahmslos vor Erschöpfung. Doch vor Eliathanis’ Körper blieb er stehen. »Wir können ihn nicht einfach hier liegen lassen.«
    Lydia versuchte, Naitachals freien Arm zu nehmen, ließ ihn jedoch sofort wieder los, als der Dunkle Elf vor Schmerz zischte. »Es bleibt keine Zeit, ihn zu begraben«, sagte sie freundlich. »Wir haben keine Wahl.«
    »Naitachal, komm mit!« fügte Tich’ki hinzu. »Ich glaube zwar nicht, daß Carlotta hiergeblieben ist und das alles

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