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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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hätte ich sonst unerkannt den Palast betreten sollen?« schrie Kai gerade, als Naitachal die Gemächer des Königs betrat, Hauptmann Lyam an seiner Seite. »Ihr habt das halbe Königreich auf die Suche nach mir geschickt. Ihr beschuldigt mich eines Verbrechens das ich nicht begangen habe, habt sogar eine Belohnung für meinen Kopf ausgesetzt und fragt mich, warum ich wie ein Bauer aussehe? Natürlich habe ich mich verkleidet! Vielleicht solltet Ihr lieber den blöden Wachtposten fragen, warum es so einfach war, hier hereinzukommen, Vater!«
    Der König sah aus, als leide er unter schrecklichen Kopfschmerzen. Schmerzen, die mit jeder Sekunde stärker wurden. Hauptmann Lyam sah weg. Er bemühte sich sichtlich, seine Verlegenheit nicht zu zeigen: Immerhin war die fragliche Wache ja ihm unterstellt. Sir Jehan stand neben dem König und genoß eindeutig die Show, während er sich gleichzeitig bemühte, besorgt dreinzublicken. Neben ihm stand Soren, der korpulente Hexenmeister. Heute trug er eine noch schrillere Robe aus burgunderroter Seide mit silbernen Monden, Sternen und Symbolen, deren Bedeutung unklar war. Den Hexenmeister schienen Kais Unverschämtheiten peinlich zu berühren, während er gleichzeitig versuchte, als königlicher Oberzauberkünstler Autorität auszustrahlen. Ein freilich vergebliches Unterfangen. Hinter ihm an der Wand des königlichen Gemachs standen zehn schwerbewaffnete Wachen, die offen Fesseln und Ketten in den Händen hielten.

    Prinz Kainemonen saß auf einem massiven Holzstuhl mitten im Zimmer, ließ seine Füße baumeln und sah die Anwesenden der Reihe nach an.
    »Ah! Ihr müßt der Botschafter von Althea sein«, sagte Kai, als sein Blick auf Naitachal fiel. »Alaire hat mir viel von Euch erzählt. Ich bin froh, daß Ihr da seid. Den besten Teil meiner Geschichte habe ich mir für Euch aufgehoben.«
    Naitachal verbeugte sich elegant. »Ich bin erfreut, Eure Bekanntschaft zu machen.«
    Kai redete fröhlich weiter. »Gestern abend hat jemand zwei Assassinen hinter Alaire und mir hergeschickt, um mich zu töten. Und sie hätten auch fast Erfolg gehabt.«
    »Assassinen?« mischte sich Lyam ein. »Seid Ihr sicher?« Trotz der Überraschung, die der große Mann vorgaukelte, ließ Naitachal sich nicht täuschen. Damit mußte er gerechnet haben. Warum hätte er sonst den Jungen so hart trainiert? Hauptmann Lyam hat das schon seit Monaten vorausgesehen.
    »Nun sei nicht albern«, sagte der König gereizt.
    »Vermutlich haben dich ein paar Taschendiebe angegriffen. Was hast du in einer solchen Gegend auch erwartet?«
    »Waren sie zufällig schwarz angezogen, mit schwarzen Tüchern, die ihre Gesichter verbargen?« fragte Naitachal so laut, daß jeder im Raum es hören konnte.
    »Wovon redet Ihr?« wollte der König wissen. Naitachals Frage irritierte ihn, genauso wie die seltsame Richtung, die das Gespräch plötzlich nahm.
    »Ja, waren sie«, antwortete Kai. »Es waren gedungene Meuchelmörder. Sie trugen schwarze Kleidung und schwarze Schals über ihren Gesichtern. Also hatte Alaire recht: Sie waren dieselben, die Euch angegriffen haben.«
    »Das war nur einer, Milord«, verbesserte der Dunkle Elf ihn. »Aber ansonsten stimmt es überein.«
    »Botschafter, man hat Euch angegriffen? Warum habt Ihr das nicht gesagt?« fragte der König leise und drohend. »Wann ist das passiert?«
    »In der ersten Nacht nach meiner Ankunft«, erwiderte Naitachal und trat einen Schritt näher. »Ich habe das nicht gemeldet, weil … es Dinge in Eurem Land gab, die ich nicht verstand. Ich wollte erst mehr herausfinden. Der Vorfall hat bei mir allerdings das Gefühl .hinterlassen, daß der Assassine mich nicht unbedingt töten, sondern nur dazu verleiten wollte, Magie gegen ihn einzusetzen.
    Ich war nahe daran, es zu tun, doch dann erinnerte ich mich daran, wo ich mich befand, und nahm davon Abstand. Der Angreifer floh, und hätte er mich wirklich töten wollen, hätte er seine Bemühungen sicher nicht so leicht aufgegeben.«
    »Warum sollte jemand Euch verführen, Magie einzusetzen?« fragte Sir Jehan ölig. Er strich sich gelassen den Bart und tat, als verfolge er das alles entspannt, doch das nervöse Ticken einer Ader an seiner Schläfe verriet ihn.
    »Ihr wollt doch nicht etwa unterstellen, daß der König etwas damit zu tun hat?«
    Naitachal bemühte sich nicht, seine Verachtung über diesen plumpen Versuch zu verbergen. »Nein. Aber wer auch immer dahintersteckte, kannte den Palast und offenbar auch die

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