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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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sich nicht erinnern, ihn vorher bei dem Dinner gesehen zu haben. Und etwas an seiner Ausdrucksweise machte Alaire stutzig: Ist er vielleicht auch ein Bankert der königlichen Familie?
    »Dann hattet Ihr sicher schon das Vergnügen, meinen Vater kennenzulernen«, fuhr der Fremde spöttisch fort.
    Offenbar kam er mit seinem Erzeuger nicht gut aus, wer es auch sein mochte.
    »Tja …,« Alaire war unsicher. »Vielleicht. Es tut mir leid, aber … wer war noch mal Euer Vater?« Es war vermutlich ein Riesenfehler, seine Unwissenheit einzugestehen, aber es gab kaum eine andere Möglichkeit, das herauszufinden.
    Der Jüngling grinste breit, und seine Augen funkelten mutwillig. Alaire wurde sofort wachsam.
    Der Fremde winkte Alaire zur Balkontür. Die Gäste tanzten immer noch im Saal und umkreisten Naitachal wie neugierige, aber ängstliche Vögelchen, die um einen großen, schwarzen Adler herumflatterten.
    »Seht Ihr den großen fetten Mann da oben in dem Purpurmantel?« fragte der Junge ziemlich ungnädig.
    Der einzige in Purpur – außer Naitachal – war der Monarch. »Ihr meint König Archenomen?« Alaire war entgeistert.
    Der Kronprinz? Das ist der Kronprinz? Blau wie ein Dragoner auf Heimurlaub?
    »Prinz Kainemonen, zu Euren Diensten«, verkündete der Junge mit einer übertriebenen Verbeugung und schwang seinen Hut. »Aber Ihr könnt mich Kai nennen.
    Das machen alle. Falls sie mich nicht gerade Mistkerl, Prasser oder Taugenichts rufen.« Er schwankte ein wenig, und Alaire stützte ihn sanft. »Ich war vermutlich ein
    … Unfall. Ich sehe nicht aus wie der Rest der Familie.
    Vielleicht bin ich ja …«
    Alaire stand vor Schreck über die unverlangten Enthüllungen wie versteinert da, aber Kai schien zu bemerken, daß er Dinge ausplauderte, die er besser nicht verriet, und unterbrach sich mit einem Achselzucken.
    »Na ja, wahrscheinlich nicht. Das wäre zu peinlich.
    Ich bezweifle, daß sie mich am Leben gelassen hätten.
    Tja, Gott sei mit Suinomen, ich werde König, wenn Vater krepiert.«
    Heiliger Himmel, er verachtet seinen Vater und sich selbst, und er macht nicht mal einen Hehl daraus, dachte Alaire angewidert.
    Vorausgesetzt, er sagt die Wahrheit. Es könnte auch sein, daß er verrückt ist und sich einfach nur für den Prinzen hält. Aber alles andere paßt zu dem, was er sagt.
    Er hob die Brauen, als er den protzigen, goldenen Ring bemerkte, der glitzerte, wenn das Kerzenlicht auf ihn fiel.
    Der Großbuchstabe A. Eine schlichtere Version des Wappens Archenomens, das über dem Königsthron hing.
    Wahrscheinlich ist er wirklich der Prinz.
    Andererseits konnte er auch das sein, was Alaire nur zu sein vorgab: ein königlicher Bankert.
    Ich kann trotzdem weiter mit ihm reden, ob er nun ein Bankert ist oder nicht. Selbst ein betrunkener Größen-wahnsinniger kann mich mit vielen interessanten Informationen versorgen.
    »Die gute Nachricht ist, daß ich hier absolut keine Aufgaben habe«, fuhr der Junge fort. »Ich kann mich die ganze Zeit amüsieren. Das hat man mir jedenfalls befohlen. Amüsier dich, genieß das Leben, steck deine Nase nicht in die Politik oder Geschäfte, und komm keinem in die Quere.«
    Alaire überlegte, wieviel er mit Kais Schicksal teilte.
    Zu Hause hatte ein Prinz mehr zu tun, als sich nur zu
    ›amüsieren‹. Derek, Kronprinz von Althea und der Älteste der Brüder, kümmerte sich persönlich um die Staatsangelegenheiten. Schließlich würde er irgendwann einmal das Zepter übernehmen. Und welchen besseren Weg gab es, einen Beruf zu erlernen, als die Praxis? Vom dreizehnten Lebensjahr an war Derek bei Ratsversammlungen dabeigewesen, inspizierte regelmäßig die Palastwache und wurde ganz allgemein über alles auf dem laufenden gehalten, was vorging. Einschließlich dieser kleinen Expedition. Jedenfalls nahm Alaire das an.
    Er betrachtete den Trunkenbold vor sich und konnte sich nur schwer vorstellen, daß er sich um die Staatsgeschäfte Suinomens kümmern sollte.
    »Mehr macht Ihr nicht?« fragte Alaire. Er scheint ja ziemlich gesprächig zu sein. Das sollte ich ausnutzen!

    »So in etwa«, antwortete Kai. Alaire sah eine Marmorbank in der Nähe und überlegte, ob er dort hingehen sollte, falls Kai sich setzen mußte. »Das Familienoberhaupt hat mir befohlen, mich aus seinen Angelegenheiten herauszuhalten, also gehorche ich. Sie erlauben mir keine Aktivitäten in bezug auf das Königreich oder die Wachen. Und keiner im ganzen Reich will etwas mit mir zu tun haben. Außer Hauptmann Lyam

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