The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition)
nur 30 Minuten zum
Erfrischen, es ging dann um die 3200 Meter (acht Runden). Diese hab ich
ziemlich gut gemeistert und meinen eigenen Teamkameraden geschlagen. Es war für
mich mehr ein Training als ein Wettkampf. Am Ende des Tages haben unsere Jungs
Platz zwei und unsere Ladies Platz eins belegt. Ein guter Start, um am Ende des
Jahres zu den anstehenden Bundesmeisterschaften zu kommen. Nur noch zehn
weitere Wettkämpfe, dann ist schon alles vorbei.
FREITAG ging es mit Muskelkater nach Albuquerque. Ich habe mir Laufschuhe
geholt. Die gibt es ja in hunderten Varianten. Ich hab mir welche für Middle
Distance (bis 1000 Meter) gekauft. Ich kann aber mit den Spikes problemlos auch
die 3200 Meter laufen. Natürlich nicht auf Feldwegen.
Dazu habe ich mir noch ein langärmeliges Sweatshirt aus speziellen Fasern
geholt, um auch im Kalten laufen zu können. Das sollte mich warmhalten ...
Insgesamt hab ich 96 US-Dollar ausgegeben. Es ging dann noch zur Kirche. Wir
nennen es Good Friday („Guter Freitag“), ihr nennt es „Karfreitag“. Genauso wie
in Deutschland ist dies auch hier ein christlicher Feiertag.
SAMSTAG habe ich meiner Gastmutter beim Vorbereiten der Osterfeier geholfen.
Sonst war nicht viel los. Habe den PC, den ich meinem Gastbruder eingerichtet
habe, fertig bekommen. Freitag und Samstag habe ich mich auch um deren Tiere
auf der kleinen Farm gekümmert. Wurde mit 150 Dollar belohnt!
SONNTAG: Bei uns in den USA ist die Zeitumstellung erst nächste Woche, also am
2. April. Wir hatten zusammen auf Winterzeit umgestellt, doch die Sommerzeit
scheint hier eine Woche kürzer zu sein?! Nun haben wir die nächsten sieben Tage
neun Stunden Zeitverschiebung! In zwei Staaten werden die Uhren überhaupt nicht
umgestellt.
Nach der Kirche wurde mit der ganzen Familie Ostern gefeiert. Um die
35 Familienmitglieder waren
da. Es war schön. Unter anderem habe ich mit meinen „Enkelkindern“ ein
vorbereitetes Spiel meiner „Geschwister“
gespielt. So ne Art Eiersuche. Als Preise gab es Rubbellose und Süßigkeiten.
¡Adiós!
About
the American Red Cross – Teil 2
Wie schon angekündigt, hier
das „Update“ über meine Arbeit im American Red Cross:
Im November habe ich meine Eltern in Cancún, Mexico, besucht. Dies habe ich
natürlich schamlos ausgenutzt und das RK im nahen Örtchen Playa del Carmen
besucht. Mexiko ist nicht nur ein Tourismusgebiet, sondern auch ein Land voller
hilfsbedürftiger Menschen. Die kleine Station des „Cruz Roja“ bietet für zwei
Stunden am Tag einen kostenlosen Allgemeinmediziner an. Der Warteraum ist
überfüllt, Kinder schreien, Fliegen schwirren in der Hitze. „Viele Menschen
können es sich nicht leisten in die Stadt zu fahren“, berichtet ein junger
Freiwilliger des RK, der währenddessen weitere Anmeldungen entgegennimmt. Ein
kleiner Rettungswagen steht für Notfälle bereit, der passende
Bereitschaftsdienst scheint jedoch zu fehlen. Nach einem Foto und dem Austausch
von Aufnähern habe ich an diesem Tag viel an das Elend der Menschen gedacht.
Ich hatte ja geplant, einen Rot-Kreuz-Club an meiner High School zu eröffnen,
dies ist jedoch an der Schulleitung und der niedrigen Zahl der Einwohner
gescheitert. Aber meine riesige Gastfamilie steht mir bei – wir werden im April
eine große Spendensammlung veranstalten.
Ende März fand ein Orientierungstreff in meinem Verwaltungsabschnitt „Rio
Grande“ statt. Ich habe Weiteres über das American Red Cross gelernt: Während
des Zivilkriegs zwischen Nord- und Südamerika hat sich Clara Barton, spätere
Gründerin des ARC, ununterbrochen um das Elend der Soldaten gekümmert. Sie
reiste dann in die Schweiz und traf auf Henry Dunant, der bereits aufgrund der
gleichen Misere das internationale Rote Kreuz gegründet hatte. Clara Barton
startete 1881 die Rot-Kreuz-Bewegung in den USA. Seitdem hat sich das ARC dazu
verpflichtet, in Kriegen die Militärkräfte zu unterstützen und das Leben der
Armen in den USA zu erleichtern. Heute hat das ARC noch viele weitere Aufgaben
dazu bekommen, darunter Jugendrotkreuz (Gründung 1971) und Katastrophenhilfe.
Mein Ortsverein (Albuquerque, US-Bundesstaat New Mexico) wird besonders zu
Waldbränden oder Schneestürmen gerufen und ist der einzige in den Staaten, der
kostenlose Hausreparaturen für arme Bürger anbietet. Über 700 Haushalten gilt
es jährlich zu helfen; zu beachten ist, dass das ARC keinen Cent vom Staat
bekommt – außer eine „High Five“, wenn wir den staatlichen
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