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The Black Club, London - 3

The Black Club, London - 3

Titel: The Black Club, London - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Körper in Bewegung zu setzen. Sie tat, was sie die ganze Zeit über hätte tun sollen. Sie rannte davon.
    Blindlings und ohne Ziel durchdrang sie die Nacht.
    Einzig das Hecheln Damians beherrschte ihre Gedanken – und schürte ihre Angst, von ihm geschnappt zu werden. Jedes Mal, wenn er einen weiteren Schritt zu ihr aufholte, dröhnte es wie ein Donnergrollen in ihren Ohren.
    Wie gewaltige Gewichte, die Löcher in den Boden stampften, setzten seine Füße auf. Libba war versucht, sich umzudrehen – nachzusehen, ob seine Kraft tatsächlich ausreichte, um Schlaglöcher zu verursachen.
    Doch sie wagte keinen Blick zurück.
    Ihr Herz schien sich vor Panik zu verkrampfen und immer wieder einen Schlag auszusetzen. Das Atmen fiel ihr zunehmend schwer. Sie rang nach Luft, während sie die Arme ausstreckte, als wäre da etwas, nach dem sie greifen könnte. Etwas, das ihr Halt bot und aus diesem Unglück heraushalf.
    Dann wurde sie mit einem Mal niedergerissen. Ein widerwärtiger Geruch legte sich in ihren Nacken. Ihr Körper wurde auf den feuchten, dreckigen Asphalt gepresst. Eine bittere Erinnerung holte sie ein. Schon einmal war sie auf diese Weise von einem grauenhaften Wesen niedergeworfen worden.
    Mit Tränen erfüllten Augen versuchte sie, sich dem zu entwenden.
    Wie hatte sie das nur vergessen können? Schweißgebadet fuhr Libba hoch. Sie saß senkrecht in ihrem Ohrensessel, mit aufgerissenen Augen, die in der Dunkelheit nach etwas suchten.
    Nach diesem Tier.
    Nach Damian Black - der sich seine entflohene Gefangene zurückholen wollte, um seine Drohungen wahr werden zu lassen.
    Als sie glaubte, ein Geräusch hinter sich zu vernehmen, sprang sie auf. Sie rutschte vorwärts, kam halb in die Grätsche und stieß den Becher um, der immer noch gefüllt mit Schokolade auf dem Boden gestanden hatte. Fluchend zog sie den Fuß aus dem kalten, klebrigen See. Das würde einen Fleck auf dem Teppich hinterlassen. Sie machte Anstalten, die Tasse durch den Raum zu treten. Als wäre das Porzellan an allem schuld. Sie beherrschte sich im letzten Moment.
    Damian Black hatte sich entgegen aller Befürchtungen nicht hinterrücks an sie herangeschlichen.
    Resigniert knipste sie die Stehleuchte neben ihrem Ohrensessel an. Da gab es keinen bösartigen Schatten, der irgendwo zum Vorschein kam. Da gab es nur sie, inmitten der spartanischen und obendrein äußerst altmodischen Einrichtung ihrer kleinen Londoner Wohnung.
    Libba grummelte in sich hinein. Jetzt ließ sie sich schon von einem Traum in Panik versetzen.
    Und dennoch …Sie erinnerte sich plötzlich wieder an die erste Nacht im Club. An den langen düsteren Gang und das merkwürdige Ding, von dem sie hinausgeschleift und bedroht worden war. Nachdenklich betrachtete sie den Kakaosee zu ihren Füßen.
    Was, wenn alles tatsächlich passiert war?

Vertrauen
    Cedric erwachte in einer eigenartigen Position. Mit freiem Oberkörper ruhte er auf einer Steinfläche. Einem Altar?
    Er spürte einen anderen Körper auf sich liegen. Fremde, weiche Haut schmiegte sich an die seine. Eine Hand ruhte auf seiner Schulter, die andere auf dem Stoff seiner Hose, direkt in seinem Schritt.
    Als er den Kopf ein Stück weit anhob, erkannte er den roten Haarschopf von Claudia. Er versteifte sich bei diesem Anblick. Am liebsten hätte er dieses Weib von sich gestoßen. Sollte sie doch auf dem Boden im Dreck landen. Da gehörte sie hin, und nicht an seine Seite.
    Er fragte sich, ob sie die ganze Nacht bei ihm gelegen hatte. Ob sie ihn berührt und sich an ihm ergötzt hatte. Der Gedanke gefiel ihm nicht, auch wenn die Vampirin sicherlich ihre Reize besaß.
    Bemüht, sie nicht aufzuwecken, schob er sich unter ihr fort.
    Über einem Stuhl hing ein weißes Hemd. Er nahm es und zog es sich über.
    Dann betrachtete er das merkwürdige Gebilde, auf dem er gelegen hatte. Kein Altar, aber dennoch kam es dem sehr ähnlich. Nun schlief Claudia allein auf dem Stein. Ihre Finger bewegten sich. Sie streckten sich aus und verkrallten sich wieder, als wollte sie nach etwas greifen. Cedric ignorierte ihre Bemühungen und sah sich nach einem Ausweg um.
    Das steinerne Bett befand sich inmitten eines kleinen runden Raumes. Fackeln ragten ringsum aus dem Erdboden. Ihr Licht schaffte eine schauderhafte Atmosphäre.
    Im gleichen Moment bemerkte Cedric, wie sich jemand näherte. Ein Vampir rauschte mithilfe seiner übernatürlichen Fähigkeiten durch das Labyrinth der unterirdischen Gänge. Er kam vom anderen Ende der Anlage und war

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