The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
dafür, dass dir die Leidenschaft derartig im Blut liegt. Und für diesen Ausbruch gestern Abend mache ich dich nicht verantwortlich. Zumal ich nicht sagen kann, ich hätte es nicht genossen. Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich nicht abgeneigt bin, diese Dinge mit dir zu tun.“
„Warum? Warum ist das so?“
„Bei allen Yakkie! Arel, in den Adern eines Hallanders fließt nicht bloß Eiswasser. Wir stecken unsere Schwänze nicht in eine Schneewehe, wenn wir ein Bedürfnis verspüren. Wir suchen uns durchaus einen Partner. Wird in Xanda nicht auch die Geschichte von den Bienchen und den Blümchen gelehrt?“
„Cato, ich will wissen: warum gerade ich?“
„Weil wir verheiratet sind. Und möglicherweise, weil ich deine Leidenschaft mag. Ich habe keine Ahnung, Arel. Halt jetzt endlich die Klappe und schlaf. Du siehst wie ein Frostgeist aus, mit deinen dunklen Augenringen und dem bleichen, übermüdeten Gesicht. Und mit Sicherheit gibt es heute Morgen Körperteile, die dich schmerzen.“
„Damit liegst du nicht falsch.“ Arel grub sich in die Decken ein, da es im Gemach nach Erlöschen des Feuers ziemlich kühl geworden war. Cato begann sich der frischen Temperatur ungeachtet zu waschen und anzuziehen.
„Cato?“, murmelte es aus dem Deckenberg.
„Hm?“
„Eigentlich wollte ich mich bedanken.“
„Schon gut, Prinzessin. Das ist bei mir angekommen“, brummte Cato mit viel zu viel Zärtlichkeit in sich. Was war bloß mit ihm los? Dunkle xandanische Augen allein konnten es doch nicht sein?
In der Halle wanderte die Dame Kosnig mit zorniger Miene hin und her. Als sie ihn bemerkte, knickste sie grüßend und erkundigte sich: „Prinz Arel wird sicherlich bald erscheinen?“
„Mein Ehemann ist heute von seinen Pflichten entschuldigt. Er ist etwas unpässlich.“
Ihn traf ein strenger Blick. „Das war zu hören, mein Prinz.“
Cato unterdrückte ein Grinsen. Tatsächlich war Arel in der Nacht ziemlich laut geworden.
„Wie soll ich den Prinzen weiterhin in seine Aufgaben einführen, wenn er ständig abwesend ist? Bereits gestern trieb er sich außerhalb der Feste herum und heute kuriert er seine Unpässlichkeit aus. So kann ein derartig großes Anwesen nicht geführt werden.“
„Gestern hat sich Arel nicht herumgetrieben, liebe Kosnig, sondern er hat einen harten Kampf gegen Orks ausgefochten, um einen Verletzten zur Feste zu bringen. Meines Erachtens hatte dies Vorrang vor dem Sortieren von Kräutern.“
„Ihr habt mir die Verwaltung der Feste entzogen, mein Prinz. Und dennoch bin ich ständig mit diesen Aufgaben beschäftigt.“
„Gewiss ist dir aufgefallen, dass wir seit meiner Eheschließung mit Arel nicht in normalen Umständen leben. Wenn dir die Bürde zu viel wird, dann lass es mich wissen. Ich kann meinem Gatten die ihm zustehenden Schlüssel der Feste nicht einfach abnehmen, um deinen Stolz zu befriedigen. Soll ich mir eine andere Hilfe suchen?“ Cato bemerkte selbst, dass seine Stimme immer ungeduldiger klang. Natürlich hatte Kosnig auf ihre Art Recht, aber er hatte ebenso Verständnis für Arel. Er selbst würde auch Schwierigkeiten haben, Interesse an Bettlaken, dem Tun der zahlreichen Mägde oder an Diskussionen zu entwickeln, ob mehr Hemden oder Socken produziert werden müssten. Obwohl er an Bettlaken allmählich Gefallen fand. Dieser Gedanke entlockte ihm ein Grinsen, das in Kosnigs Anwesenheit nicht gerade angemessen war.
„Ihr braucht Euer verruchtes Lächeln mir gegenüber gar nicht erst aufzusetzen. Ich bin über das Alter hinaus, dass ich dafür empfänglich wäre“, beschied sie ihm spitz.
Als ob er seinen Charme an die alte Gewitterziege verschwenden würde. Also wirklich!
„Hm, wärst du ein paar Jahre jünger, hätte ich dich dann bezirzen können?“, fragte Cato nach, der der Versuchung einfach nicht widerstehen konnte.
„Prinz Cato, wir redeten über Euren Ehemann.“
„Ganz recht. Soll ich jemand anderen mit den Aufgaben betrauen? Du tust gut daran, mich an dein Alter zu erinnern, Kosnig. Ich habe völlig vergessen, dass du bereits in die Jahre gekommen bist. Das ist sehr rücksichtslos von mir, daher …“
„Natürlich übernehme ich die Aufgaben, bis Prinz Arel seine Unpässlichkeit überwunden hat.“ Mit einem letzten Blick, der Orks hätte erdolchen können, rauschte Kosnig davon.
„Respekt, Arel, Respekt“, murmelte Cato. „Diese scharfzüngige Hexe den lieben langen Tag zu ertragen, mag einen Mann in den Selbstmord treiben.
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