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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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entschuldigend an. »Gerade ist es wirklich total schlecht.«
    »Carrie, das kannst du mir nicht antun.« Er flehte mich geradezu an und plötzlich tat er mir leid. »Das bist du mir schuldig«, flüsterte er. »Hey, wir fahren doch bloß ein bisschen rum.«
    »Also gut«, gab ich nach. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ihm tatsächlich etwas schuldig zu sein, weil ich ihn vor seinen Freunden bloßgestellt hatte.
    »Tut mir leid, was Samstagabend passiert ist«, sagte ich, als wir im Auto saßen und in die Richtung fuhren, in der er wohnte. »Es ist nur …«
    »Schon klar. Du bist noch nicht so weit«, sagte Doug. »Hey, das versteh ich doch. Nach allem, was du durchgemacht hast.«
    »Nein, das ist es nicht.« Ich wusste, dass es nichts mit dem Tod meiner Mutter zu tun hatte. Aber ich schaffte es nicht, Doug die Wahrheit zu sagen – dass ich mich nicht auf ihn einlassen konnte, weil ich einfach nicht in ihn verliebt war.
    »Schon okay, wirklich«, sagte er. »Ich nehme deine Entschuldigung an und gebe dir noch eine Chance, es wiedergutzumachen. «

    »Ha.« Ich lachte gepresst und hoffte, dass er das nicht wirklich ernst meinte.
    Statt bei sich zu Hause anzuhalten, fuhr Doug einfach weiter und bog in die Schotterpiste zum Fluss. Zwischen der traurigen kleinen Straße, in der er wohnte, und dem Fluss lagen mehrere Hektar ödes Ackerland, auf dem im November keine Menschenseele unterwegs war. Allmählich bekam ich es mit der Angst zu tun.
    »Halt an, Doug.«
    »Warum?«, fragte er. »Wir müssen reden.«
    In dem Moment verstand ich, warum Jungs den Satz »Wir müssen reden« hassen. Er löste sofort Beklemmungen in mir aus. »Wo fahren wir überhaupt hin? Hier draußen ist doch nichts.«
    »Zum Gun Tree«, sagte er.
    Der Gun Tree stand unten am Fluss und hieß so, weil er seit einem Blitzeinschlag die Form einer Pistole hatte. Ich begann, meine Fluchtmöglichkeiten durchzugehen. Wenn wir den ganzen Weg bis zum Fluss hinunterfuhren, könnte ich dort aus dem Auto springen und versuchen, über den schmalen Fußweg durch das Wäldchen zu entkommen. Mit dem Wagen könnte Doug mir dorthin nicht folgen, aber wenn er mir zu Fuß hinterherlief, würde er mich locker einholen. Und was würde er dann mit mir machen? Mich vergewaltigen? Er könnte mich vergewaltigen und anschließend umbringen. Scheiße. Ich wollte meine Unschuld nicht an Doug Haskell verlieren, und erst recht nicht mein Leben.
    Aber vielleicht wollte er ja tatsächlich nur reden.
    »Hör zu, Doug. Was da neulich Abend passiert ist, tut mir echt leid.«

    »Wirklich?«
    »Ganz ehrlich. Aber ich wollte nicht im Auto und erst recht nicht vor anderen Leuten Sex mit dir haben. Ich meine, das ist doch widerlich, oder?«
    Wir waren ungefähr einen halben Kilometer von der Zivilisation entfernt.
    »Na ja, das kann ich schon irgendwie verstehen. Aber Roy ist nun mal Kapitän von unserem Basketballteam und …«
    »Roy ist ein Kotzbrocken. Im Ernst, Doug, du hast viel mehr drauf als er. Der Typ ist ein Arschloch.«
    »Er ist einer meiner besten Freunde.«
    »Du wärst ein viel besserer Kapitän als er. Wirklich. Du bist viel größer und siehst auch viel besser aus. Und intelligenter bist du auch. Wenn du mich fragst, nutzt Roy dich bloß aus.«
    »Meinst du echt?« Er wandte den Blick von der Straße ab und sah mich an. Die Straße, die eher für Traktoren als für Autos angelegt worden war, wurde immer holpriger, sodass Doug langsamer fahren musste.
    »Ja, klar«, sagte ich mit schmeichelnder Stimme. »Das weiß doch jeder. Alle sagen, dass du viel besser spielst als Roy.«
    »Stimmt ja auch.«
    »Und außerdem …« Ich warf schnell einen Blick auf den Tacho. Dreißig Stundenkilometer. Der Wagen bockte wie ein alter Bulle. Wenn ich abhauen wollte, dann war jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür gekommen. »Ähm, ich muss jetzt wirklich dringend wieder nach Hause, Doug.« Ich kurbelte das Fenster runter. Kalter Wind schlug mir ins Gesicht. »Der Wagen ist von oben bis unten mit Schlamm vollgespritzt. Deine Mutter wird dich umbringen.«
    »Ach, das stört sie nicht.«

    »Komm schon, Doug. Lass uns wieder zurückfahren.«
    »Erst fahren wir zum Gun Tree, danach bring ich dich nach Hause.« Aber er klang irgendwie verunsichert.
    »Ich steig jetzt aus.« Ich fasste nach dem Türgrif.
    Als Doug versuchte, meine Hand zurückzureißen, kam der Wagen von der Piste ab und rutschte in einen Haufen Maisstroh.
    »Verdammt, Carrie! Was sollte das denn?«
    Wir stiegen aus, um uns den

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