The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
sich neben den drei Jedi vor Palpatines Schreibtisch aufbaute. Ein interessanter Mann - seine Gegenwart in der Macht zeugte von Entschlossenheit und Dynamik, einem starken Willen. Padmé vertraute ihm wie kaum einem Zweiten in der politischen Arena, und mehr als einmal hatte sie Anakin aufgefordert, ihm ebenso zu vertrauen. Auch
Obi-Wan war Organa wohlwollend gesonnen - kein Wunder nach der Geschichte auf Zigoola.
Es gibt keinen Grund, ihm nicht zu vertrauen. Die drei Personen, die mir in diesem Universum am wichtigsten sind, denen ich mehr vertraue als allen anderen, vertrauen ihm. Aber irgendwie ... Ich weiß auch nicht. Er ist so aalglatt.
Palpatine winkte ab und sah Organa mit neugierigem Blick an. »Ich hoffe, es waren keine neuen Probleme, die Euch aufgehalten haben, Senator.«
»Nein, nein«, entgegnete Bail. »Es kam nur zu einer Verzögerung an einem der Kontrollpunkte.«
»Welch Ironie«, meinte Palpatine mit einem schmalen, hämischen Lächeln. »Der Vorsitzende des republikanischen Sicherheits-ausschusses fällt seinen eigenen Sicherheitsmaßnahmen zum Opfer.«
»Ja«, sagte Organa und hob verlegen die Hände. »Aber zumindest zeigt es, dass die Sicherheitssysteme funktionieren. Dennoch bitte ich Euch noch einmal um Verzeihung für meine Verspätung.«
»Oh, Eure Entschuldigung nehme ich selbstverständlich an, Senator«, entgegnete Palpatine. »Und nun, da wir alle versammelt sind, meine Freunde, sollten wir unverzüglich zum Thema kommen.«
Normalerweise blieben die Gäste des Kanzlers vor seinem Schreibtisch stehen. Diesmal jedoch führte Palpatine sie in ein Nebenzimmer, wo mehrere Sessel und ein Sofa in einem großzügigen Kreis arrangiert waren.
»Meister Yoda«, hörte man Organa, als er dem Kanzler und den anderen Jedi folgte, »es ist schön, Euch wiederzusehen.«
»Ganz meinerseits die Freude ist, Senator«, entgegnete Yoda.
Dann nickte Organa Obi-Wan zu. »Meister Kenobi.«
Die Begrüßung klang distanziert und sehr förmlich, aber Anakin, der Bail immer noch genau beobachtete, erkannte eine Wärme in dem Nicken, das die beiden Männer austauschten - und etwas anderes. Ein kaum merkliches Vibrieren in der Macht. Ein Anflug von Sorge, Unsicherheit, drohender Gefahr.
Oh, oh. Was haben die beiden diesmal wieder vor?
Aber im Augenblick konnte er sich darüber keine Gedanken machen. Die anderen Gäste des Kanzlers hatten sich bereits gesetzt, und so nahm auch Anakin seinen Platz ein. Er faltete die Hände im Schoß, lehnte sich zurück und harrte der Dinge, die da kommen mochten.
»Also«, begann Palpatine, und der freundliche, höfliche Ausdruck auf seinem Gesicht verdüsterte sich, als er auf die grimmige Realität des Krieges zu sprechen kam. »Kothlis. Ein erschreckend knapper Sieg mit viel zu hohen Verlusten. Beinahe wäre Grievous' unverschämter Angriff von Erfolg gekrönt gewesen. Nun steht zu befürchten, dass er eine weitere Offensive starten wird, sobald er die Lücken in seinen Reihen wieder geschlossen hat - und das wird nicht lange dauern. Meine Freunde, wir dürfen nicht zulassen, dass Kothlis, und mit diesem Planeten auch die Zentrale des Bothan-Spionagenetzes, in die Hände der Separatisten fällt!«
Bail Organa nickte. »Da stimme ich Euch zu. Es war pures Glück, dass die Sondereinsatzbrigade den Funkspruch über die bevorstehende Invasion auffing, denn andernfalls wäre Kothlis jetzt unter feindlicher Kontrolle. Das Spionagenetz wäre kompromittiert - ein untragbarer Verlust. Wir sind auf diese Geheimdienst-informationen angewiesen - jetzt mehr denn je. Bothawui, Sondereinsatzkräfte und unsere Klon-Agenten reichen schon längst nicht mehr aus, um das gesamte Kampfgebiet abzudecken. Der Krieg hat schon zu viele Systeme erfasst.«
»Genau so ist es, Senator«, stimmte Palpatine ihm zu, »und aus diesem Grund habe ich - im Einvernehmen mit der Übergangsregierung auf Kothlis - beschlossen, auf diesem Planeten und im ganzen System dauerhaft Kontingente der Großen Armee der Republik zu stationieren.«
Anakin behielt die Augen weiter auf den Kanzler gerichtet, aber es entging ihm nicht, wie Yoda und Obi-Wan einen kurzen, irritierten Blick wechselten. »Eine langfristige Militärpräsenz?«, fragte Yoda dann, die Ohren gesenkt. »Mit welchen Truppen dies geschehen soll?«
»Unseren besten und erfahrensten natürlich«, erwiderte Palpatine mit hochgezogenen Augenbrauen.
»Von der Frontlinie diese Soldaten abziehen Ihr müsstet.«
»Meister Yoda ...« Ungeduld
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