The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
öffentlichen Bereich des Tempels bringen würde, fragte Anakin: »Und was jetzt, Meister Kenobi?«
Obi-Wan unterdrückte ein Gähnen. »Es ist schon spät. Ich werde mich bei Bail melden und ihn wissen lassen, was wir brauchen. Danach werde ich schlafen gehen - und dir kann ich nur dasselbe raten. Diese Mission verspricht, hektisch zu werden.«
Padmé. »In Ordnung«, sagte er verzweifelt darum bemüht, gleichgültig zu klingen. »Morgen sollten wir uns ein passendes Schiff aus dem Fundus des Tempels aussuchen. Das ist der vielleicht wichtigste Teil unserer Täuschung, wir sollten uns also schon frühzeitig darum kümmern. Nicht, dass plötzlich jemand auftaucht und uns die perfekte Tarnung vor der Nase wegschnappt.«
»Ja, du hast recht. Anakin ...« Außer ihnen befand sich niemand in diesem Korridor. Obi-Wan stellte sich vor Skywalker und fixierte ihn mit einem ernsten, kühlen Blick. »Ich weiß, dass es dich durcheinandergebracht hat, als du Padmé heute Abend gesehen hast.« Anakin erstarrte. »Aber das ist schon zuvor passiert - und es wird wieder passieren. Ob es dir nun gefällt oder nicht: Sie mischt sich gerne in Dinge ein. Aus ihr wird nie eine Senatorin, die brav zu Hause bleibt, wenn sie keine Gesetzesvorschläge unterbreitet. Du wirst also einen Weg finden müssen, deine Gefühle zu kontrollieren, wenn ihr beiden euch begegnet.«
Anakin löste seine verkrampften Muskeln. »Ich kümmere mich schon um meine Gefühle«, sagte er gepresst.
»Etwa indem du dich Meister Yoda gegenüber respektlos verhältst?«
Anakin stemmte die Fäuste in die Hüften. Er brauchte Padmé nicht als Entschuldigung für ein paar scharfe Bemerkungen in Richtung Yoda. »Ich war nicht respektlos. Ich habe ihm nur gesagt, was ich denke.«
»O ja, das hast du allerdings«, entgegnete Kenobi. »Auf sehr respektlose Weise!«
»Obi-Wan...« Seine Anspannung, seine Verunsicherung, seine Wut ließen ihn den Blick abwenden. »Dann ist es Euch etwa egal, wenn er sagt, wir wären der Aufgabe nicht gewachsen?«
»Anakin«, murmelte Kenobi. Nun war er es, der um seine Selbstbeherrschung rang. »Das hat er doch überhaupt nicht gesagt. Er ist besorgt - und er hat recht: Wir sind keine Spione. Wir geben uns immer und überall als Jedi zu erkennen. Wir stolzieren durch den Haupteingang der Republik. Wir schleichen uns nicht durch die Hintertür, wenn niemand hinsieht.«
»Habt Ihr etwa Zweifel an unserem Plan?«
Obi-Wan verschränkte die Arme. »Nein. Es ist nur... ich habe da ein ziemlich mieses Gefühl, was Lanteeb betrifft.«
»Und genau deshalb müssen wir uns um dieses Problem kümmern«, erklärte Anakin. Er seufzte. »Obi-Wan, wir müssen uns tagtäglich mit verfahrenen Situationen auseinandersetzen. Das wisst Ihr, und das weiß Meister Yoda. Ich verstehe einfach nicht, warum er uns nicht gehen lassen wollte. Und noch viel weniger verstehe ich, dass Ihr ihn auch noch in Schutz nehmt.«
Anstelle einer Antwort wandte Kenobi sich wieder um und setzte seinen Weg zum Lift fort.
Anakin blieb einen Moment noch kopfschüttelnd stehen, dann folgte er ihm. »Bitte, Obi-Wan, nicht Ihr auch noch!«
»Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, brummte dieser.
Sie erreichten die Aufzüge, und Anakin drückte den Knopf neben den geschlossenen Türen. »Natürlich wisst Ihr das. Ihr glaubt, mich wegen der Prophezeiung beschützen zu müssen. Oder etwa nicht?«
Obi-Wan warf ihm einen finsteren Blick zu. »Wenn ich so denken würde, Anakin, würde ich dann wollen, dass du mich auf dieser Mission begleitest? Würde ich dann zulassen, dass du jeden Tag auf dem Schlachtfeld dein Leben riskierst?«
»Dann glaubt Ihr nicht an die Prophezeiung?«
»Das habe ich nicht gesagt.« Mit mahlenden Kiefern blickte Kenobi auf den Boden hinab. »Qui-Gon hat daran geglaubt, und ich habe an ihn geglaubt. Es ist nun einmal eine Tatsache, dass du der talentierteste Jedi bist, der je durch die Hallen des Tempels gewandelt ist.« Jetzt blickte er doch auf. »Wenn Yoda also zögert, dich unnötiger Gefahr auszusetzen, dann tut er das nicht, um dich zu ärgern. Er hat einen guten Grund.«
»Aber, wie ich schon sagte, wenn die Prophezeiung stimmt, dann kann ich auf Lanteeb gar nicht sterben.«
Obi-Wan zog eine Braue nach oben. »Dann hoffen wir doch am besten beide, dass die Prophezeiung stimmt.«
Zischend öffneten sich die Lifttüren. Obi-Wan drückte erst auf den Knopf für das Kommunikationszentrum, dann auf den für die Unterkünfte. Die Kabine setzte sich
Weitere Kostenlose Bücher