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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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war jetzt nur wenige Zentimeter von Kenneys entfernt. »Du hast sie einfach bloß gefickt, war’s so? Hast sie gefickt, um sie zu trösten? Hast sie gefickt, damit sie die Enttäuschung über ihren untreuen Freund besser wegsteckt? War es so, Tobin? Mensch, Tobin, du weißt so gut wie ich, dass ein Lehrer, der eine sechzehnjährige Schülerin fickt, ganz schön in der Scheiße steckt. Hast du Panik gekriegt? Ist es vielleicht so gewesen, Tobin? Du hast sie erst gefickt, und dann hast du sie aus lauter Panik umgebracht, stimmt’s?«
    »Ich hab nicht mit ihr gevögelt«, sagte Kenney, und seine Stimme glich jetzt einem leisen Jaulen, »und ich hab sie nicht umgebracht.« Er schaukelte vor und zurück, die Arme eng um den Brustkorb geschlungen.
    »Na ja, warum erzählst du uns dann nicht einfach, was du tatsächlich gemacht hast, Tobin? Denn eines kann ich dir versprechen: Wir kommen so oder so dahinter, und wenn es so weit ist, dann machen wir dir die Hölle heiß.«
    »Ich hab sie nicht umgebracht. Ich hab überhaupt niemanden umgebracht. Noch nie hab ich jemanden umgebracht. Sie ist reingekommen, und sie hat mir einen geblasen, und dann ist sie wieder gegangen. Mehr ist nicht passiert! Sie hat mir einen geblasen!«
    McCabe setzte bereits an, etwas zu sagen, als er Maggies Blick auffing. »Genug jetzt«, sagte dieser Blick. McCabe nickte und zog sich zurück, lehnte sich gegen das Holzgeländer und wartete. Kenney schaukelte immer noch auf seinem Stuhl vor und zurück, die Arme immer noch um seinen Körper geschlungen.
    Maggie sagte mit sanfter Stimme: »Tobin? Erzählen Sie uns doch einfach, was genau an diesem Abend vorgefallen ist.«
    Kenney warf einen Blick auf McCabe. »Machen Sie sich um den keine Gedanken«, sagte Maggie. »Schauen Sie einfach nur mich an. Schauen Sie mir in die Augen. Er wird Ihnen keine Fragen mehr stellen. Erzählen Sie mir einfach, was zwischen Ihnen und Katie vorgefallen ist, damit wir endlich einen Schlussstrich unter das Ganze ziehen und Sie zur Ruhe kommen können.«
    Der Assistenztrainer der Mädchen-Fußballmannschaft saß lange schweigend da. Dann fing er an zu reden. Seine Stimme klang nüchtern. Monoton. Unbewegt.
    »Nach dem Kino habe ich mir im Torrelli’s eine Pizza besorgt, wie ich gesagt habe. Gegen zehn war ich zu Hause. Ich hab mir ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank geholt und ein paar Stücke Pizza gegessen. Ich musste noch einen Haufen Arbeiten korrigieren. Das mache ich normalerweise auf dem Sofa. Ich lege die korrigierten auf den Couchtisch und die noch nicht korrigierten neben mich auf das Sofa. So halte ich sie auseinander.
    Ein paar Minuten später hat es geklingelt, und Katie stand vor der Tür. Sie hat einen auf niedlich gemacht: ›Ach, kann ich vielleicht kurz reinkommen und ein bisschen mit Ihnen plaudern?‹ Aber irgendwie hat sie auch komisch ausgesehen, als hätte sie kurz zuvor geweint. Als wäre sie ziemlich mit den Nerven am Ende. Also hab ich sie reingelassen und sie gefragt, was los sei. Sie sieht meine Bierflasche und fragt, ob sie auch eins haben kann. Ich antworte, dass sie noch zu jung sei und dass wir beide ernsthaft in Schwierigkeiten kommen könnten. Darauf fängt sie an, meine Hand zu streicheln, und sagt: ›Ach, kommen Sie schon, Mr. Kenney.‹ Sie hat mich tatsächlich Mr. Kenney genannt. ›Bitte. Ich sag’s auch niemandem.‹
    Das war der Zeitpunkt, wo ich sie hätte ins Auto setzen und nach Hause bringen müssen, aber ich hab’s nicht getan. Ich war einsam, und irgendwie wollte ich auch, dass sie bleibt. Also bin ich wie ein Idiot zum Kühlschrank gegangen und hab ihr ein Bier geholt. Sie trinkt einen Schluck, und wir setzen uns auf das Sofa, wo ich gerade noch Klassenarbeiten korrigiert habe. Sie trägt so einen winzigen Minirock, der ihr bis über den Schoß hochrutscht. Sie fragt mich, ob ich sie attraktiv finde. Ich sage: ›Ja, du bist sehr attraktiv.‹ Dann fragt sie mich, ob ich sie sexy finde. Ich antworte nicht – aber ich stehe auch nicht auf. Dann sagt sie: ›Wenn ich Ihre Freundin wäre, würden Sie dann mit anderen Mädchen rummachen?‹ Ich sage: ›Nein, würde ich nicht.‹ Und dann sage ich: ›Steh auf, ich sollte dich jetzt nach Hause bringen.‹
    Aber sie steht nicht auf. Sie legt sich hin, und ihr Kopf landet in meinem Schoß. Sie greift nach meiner Hand und legt sie auf ihre Brust, und ich denke bloß: ›Heilige Scheiße, was ist denn hier los?‹
    Dann fragt sie mich noch einmal, ob ich sie sexy finde. Da

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