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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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verdammte Ding wütend angestarrt.
    Sie hätte es so gern wieder eingeschaltet.
    Aber es wäre richtig schlimm, wenn sie das Handy einschaltete und feststellte, dass er weder angerufen noch eine SMS geschrieben hatte. Und genauso schlimm wäre es womöglich, wenn sie es einschaltete und er ihr eine grässliche Nachricht hinterlassen hatte, etwas Kaltes oder Hasserfülltes über verweigerten
Gehorsam
.
    Und ganz besonders schlimm wäre es, wenn sie das Handy einschaltete und sah, dass Dragos Reue zeigte und sich entschuldigte. Dass er litt. Wenn er etwas furchtbar Ungewohntes tat und sie anflehte, nicht zu gehen. Sie fürchtete nämlich, dass sie dann völlig zusammenbrechen und, was noch schlimmer wäre, auf direktem Weg zurück nach New York fahren würde. Und davon hätte niemand etwas, weder die Elfen noch das Wyr-Reich oder Dragos, und am allerwenigsten sie, denn an diesem Punkt musste sie eine Grenze ziehen, hinter die sie nicht zurückweichen durfte.
    Er musste sie einfach als seine Partnerin anerkennen und als solche behandeln, und er musste gemeinsam mit ihr daran arbeiten, herauszufinden, was das hieß. Es ging nicht an, dass er zu diesem Thema Lippenbekenntnisse ablegte, nur um in alte Muster zurückzufallen, sobald er die Beherrschung verlor oder die Dinge nicht so liefen, wie er wollte. Sicher, er war ein Drache und ein Mann, und das hieß, dass er alle möglichen Arten von Kommunikationsproblemen hatte. Aber
dieses eine Mal
musste er derjenige sein, der nachgab.
    »Tja«, sagte Eva. »Dann gibt es also keinen Grund, diesen Ausflug abzublasen.«
    Als sich zu der Litanei an scheußlichen Möglichkeiten ein richtig extrascheußlicher Gedanke gesellte, erstarrte Pia. »Warum?«, brachte sie hervor. »Hat dir jemand aufgetragen, ihn zu verhindern?«
    Eva starrte sie an, als hätte Pia den Verstand verloren. Vielleicht lag sie damit gar nicht so falsch. »Dachte nur, ich geh auf Nummer Sicher.«
    »Es gibt jede Menge Gründe, diesen Ausflug abzusagen.« Pia stand auf, ging auf Eva zu und sah der Frau in die Augen. »Aber zufällig finde ich, dass die vielen Gründe, die dafür sprechen, die anderen überwiegen. Hast du damit ein Problem?«
    Eva legte den Kopf schief. »Du hast auch was von einer sexy Zickengöttin an dir, was, Prinzessin?«
    Sie zuckte mit der Schulter. »Schätze schon.«
    An einem von Evas Mundwinkeln zeigte sich ein unverschämtes Grübchen. »Aber deine Göttin ist nicht so sexy wie meine.«
    »Wen interessiert’s?«, fragte Pia. »Deine Zicke hat jetzt nämlich nichts mehr zu melden.«
    Überraschung flackerte in Evas Blick auf, und dann fing sie lauthals an zu lachen. Daraufhin gingen die beiden Frauen zusammen die Treppe hinunter, die SUVs wurden beladen, und dann ließ die Gruppe Charleston hinter sich.
    Der frühe Morgen war kühl, feucht und grau. Tief hängende Wolken bedeckten dunkel und drohend den Himmel. Wahrscheinlich stand ihnen ein nasser, unbequemer Tagesritt bevor. Während der ganzen Fahrt drehte und wendete Pia ihr Handy in den Händen und starrte es finster an. Erst auf dem letzten Stück Weg zum Haus Lirithriel hob sie den Blick. Als sie vor dem Eingang hielten, trat ein männlicher Elf aus der Tür und wies sie an, der Auffahrt zur Rückseite des Anwesens zu folgen, um die SUVs neben den Ställen zu parken.
    Die Auffahrt führte sie am Rand des Gartens entlang, der aus jeder Perspektive satt und üppig aussah. Zwischen den Mahagonibäumen konnte Pia für einen kurzen Moment eine von zwei eleganten Marmorsäulen eingefasste Öffnung in einer hohen, grünen Hecke erkennen. Das sah aus wie der Eingang zum Labyrinth.
    In den Ställen herrschte bereits reger Betrieb. Einige Elfen lächelten den Neuankömmlingen zu, ein paar von ihnen führten bereits gesattelte Pferde am Zügel. Die Pferde waren reinrassig, hatten glänzendes Fell, lange, schlanke Beine und intelligente Augen. Pia sah, wie ein Pferd liebevoll auf den Haaren des Elfs herumkaute, der es am Zügel führte und diese Zuwendung mit einem geduldigen Lächeln über sich ergehen ließ. Offenbar liebten sie ihre Pferde, und die Pferde liebten sie.
    Aus der Nähe waren die Tiere außerdem ziemlich groß. Während der Rest ihrer Gruppe ein weiteres Mal das Gepäck überprüfte, atmete Pia tief durch und wandte sich dann an Hugh, der ihren Rucksack zusammen mit seinem eigenen über der Schulter trug. »Ich schätze, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, um zu erwähnen, dass ich nicht gerade viel Reiterfahrung

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