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The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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der Schläger von der Windschutzscheibe verschwunden. Nein, halt! Er war von der ruckartigen Bewegung des Wagens auf den Asphalt geschleudert worden und überschlug sich!
    Da waren die anderen Halbstarken – Brown, Hunt und ein vierter Typ. Sie versuchten, Josh den Weg zu versperren und stellten sich vor den Wagen. Er musste anhalten, wenn er sie nicht überfahren wollte!
    Aber Josh trat aufs Gas und riss das Steuer herum. Die Schläger verschwanden vom Monitor, als der Camry ausbrach, bevor sie ihn am Weiterfahren hindern konnten. Josh stieß einen wilden, bescheuerten Schrei aus und trat das Gaspedal durch. Wieder quietschten die Reifen. Der Wagen schoss nach vorn.
    Mit angespannten Gesichtern und geballten Fäusten beugten wir uns vor, verfolgten gebannt, was passierte. Wir sahen die Ausfahrt des Parkplatzes, die Straße – dann verschwamm alles, als der Wagen in seine Spur einschwenkte.
    Josh hatte es geschafft! Er war draußen!
    »Ja! Ja! Ja!«, hörten wir ihn jubeln.
    Vor Erleichterung ließ ich mich auf den Boden fallen und legte die Hand vor die Augen. Beth, Rick und Miler stöhnten und seufzten auf.
    »Habt ihr das gesehen?«, schrie Josh mit brüchiger Stimme. »Habt ihr gesehen, was ich getan habe? Habt ihr gesehen, wie ich sie fertiggemacht habe? Ich habe sie alle fertiggemacht! Hahahahahaha!«
    Ich schaute hoch und schüttelte völlig perplex den Kopf.
    Miler packte meinen Arm und drückte ihn. »Gut gemacht, Charlie.«
    »Ja, nicht schlecht, West«, pflichtete Rick ihm bei.
    Ich schaute zu Beth. Sie sah mich mit leuchtenden Augen an. Das war besser als alles andere.
    »Habt ihr das gesehen?«, schrie Josh noch immer. »Das war wie … wie Kung Fu oder Jackie Chan oder so. Habt ihr es gesehen? Zack! Ha! Rumms! Sie sind umgefallen wie Kegel. Habt ihr das gesehen?«
    Miler lachte. »Man muss ihn einfach lieben. Er ist so ein Trottel.«
    Endlich hatte ich mich so weit beruhigt, dass ich wieder sprechen konnte. Ich hob das Handy an meinen Mund.
    »Wir haben es gesehen, Josh.«
    »Habt ihr es gesehen? War ich nicht monstermäßig?«
    »Ja, das warst du, Kumpel.«
    »Ich war monstermäßig, nicht wahr? Ich war wie Batman!«
    »Ja«, bestätigte ich, »das warst du. Und jetzt komm sofort her, okay? Und übrigens: Solltest du so was noch einmal machen, dann schwöre ich, dass ich dir jeden Knochen einzeln brechen werde.«
    Ich klappte das Handy zu und reichte es Miler.
    »Das war’s«, sagte ich, an alle gewandt. »Es reicht.«

22

W ENN DIE N ACHT BEGINNT ...

    Ich stand am Fenster des Salons in der Geistervilla und schaute durch die Lücke zwischen den verbliebenen Fensterscherben hinunter auf die Grabsteine unter den Bäumen. Ein kalter Wind blies, und das Laub wirbelte um die Gräber herum. Die Statue der trauernden Frau im Kapuzenumhang starrte mit ihrem unheimlichen Blick auf die Szenerie.
    Hinter mir hörte ich die Stimmen meiner Freunde. Josh war noch immer mit seinem Abenteuer beschäftigt. »Habt ihr das gesehen?«, fragte er wieder und wieder. Beth war echt nett zu ihm. Sie sagte ihm, wie toll er das gemacht hatte, was für ein guter Kämpfer er war, welche Angst er gehabt haben musste und wie viel Mut das alles erfordert hatte.
    Rick und Miler sahen das Ganze ein wenig anders.
    »Du bist ein solcher Idiot«, sagte Rick. »Wenn es Gerechtigkeit in der Welt gäbe, dann wärst du jetzt so was von tot.«
    »Und du haben geschrien wie Frau«, fügte Miler in seinem lächerlichen russischen Akzent hinzu. »›Iiiiiiiii!‹ Ich auf dich spucken. Pfui.«
    »Ihr seid so gemein«, beschwerte sich Beth.
    Ich beobachtete, wie sich das Licht auf dem Friedhof veränderte und die Sonne tiefer sank, je weiter der Nachmittag voranschritt.
    Schließlich drehte ich mich zu ihnen um. Rick saß auf einemSchlafsack, den Rücken an die Wand gelehnt, ein Bein ausgestreckt und das andere angewinkelt, sodass er einen Arm auf dem Knie abstützen konnte. Miler lag auf dem Rücken auf Beth’ Decke, die Hände unter dem Kopf verschränkt, als wäre er draußen bei einem Picknick und beobachte die vorüberziehenden Wolken am Himmel.
    Josh saß im Schneidersitz auf dem Boden und gestikulierte wild, als er seine unglaubliche Flucht beschrieb. Beth kniete auf der Decke und packte die wenigen Überreste des Essens, das sie für mich mitgebracht hatte, wieder in die Reisetasche.
    Erneut überkam mich dieses starke Gefühl: Wie froh ich war, sie alle hierzuhaben, wie sehr ich mich freute, sie wiederzusehen, nachdem ich so lange

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