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The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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…«, flehte ich.
    Sie sah in Richtung Computer, legte den Finger auf die Lippen und flüsterte: »Psst. Ich glaube, es ist jemand im Haus.«
    »Bist du sicher?«, fragte ich so leise wie möglich. Ich ertrug die Vorstellung nicht, dass ihr vielleicht keine Zeit mehr blieb, sie vielleicht nicht entkommen konnte …
    Sie schüttelte kurz den Kopf, legte wieder den Finger auf die Lippen und schlich zur Tür, um besser hören zu können.
    Ich raste über den Boulevard und schlängelte mich durch den Verkehr. Es war, als würde ich einen Horrorfilm ansehen, und hätte gerade die unerträglich spannende Szene erreicht, in der die Heldin zusammen mit dem Killer im Haus gefangen ist. Ich hatte unbeschreibliche Angst und fühlte mich gleichzeitig vollkommen hilflos. Das hier war kein Film, das hier war die Wirklichkeit! Es ging um Beth – und ich musste zu ihr.
    Beth stand weiter an der Tür und lauschte. Ich hielt die Anspannung nicht mehr aus.
    »Beth!«, flüsterte ich heiser. »Mach die Tür zu. Schließ ab. Ruf die Polizei.«
    Jemand hupte laut. Gerade noch rechtzeitig schaute ich nach vorn. Ich war über die Mittellinie gefahren. Schnell riss ich das Lenkrad nach rechts und brachte den Wagen wieder in die Spur, fort von den Scheinwerfern des Autos, das auf mich zugerast war. Vor mir sprang eine Ampel von Grün auf Gelb. Ich trat das Gaspedal durch und raste über die Kreuzung.
    Endlich konnte ich wieder einen Blick auf den Laptop werfen. Beth hatte mich nicht gehört. Sie war langsam durch die Tür hinaus auf den Flur gegangen und lauschte, ob jemand ins Haus gekommen war.
    »Beth!«, flehte ich. »Geh zurück in dein Zimmer! Schließ die Tür ab!«
    Aber noch während ich sprach, hörte ich es: Irgendwo im Haus knarrte eine Bodendiele. Jemand ging die Treppe hinauf!
    Meine Augen flogen zwischen der verkehrsreichen Straße und dem Monitor hin und her. Ich sah, wie Beth im Flur wie angewurzelt stehen blieb, wie sie sich umdrehte und zu ihrerZimmertür, zum Computer und zu mir schaute. Ihr Mund war geöffnet, ihre Augen vor Angst weit aufgerissen.
    »Beth!«, flüsterte ich barsch. »Komm zurück!«
    Ich gestikulierte wild hinter dem Lenkrad, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, sie dazu zu bringen, wieder in ihr Zimmer zu gehen …
    Endlich bewegte sie sich und lief auf Zehenspitzen über den Flur zurück. Leise schloss sie die Tür und drehte den Türknauf, um abzuschließen. Das Schloss würde nicht lange standhalten, wenn jemand versuchte, einzudringen, trotzdem würde es ihn eine Zeit lang aufhalten. Sherman hatte gesagt, sie würden kein Geräusch machen, würden leise kommen und gehen. Leise töten und wieder verschwinden. Also würden sie das Schloss wohl kaum aufschießen.
    Zumindest hoffte ich es.
    Beth stand in der Mitte ihres Zimmers. Bevor ich ihr noch einmal sagen konnte, sie solle die Polizei rufen, klappte sie schon ihr Handy auf und wählte 911.
    Sie schickte einen Hilferuf. Und das tat ich auch: Ich betete verzweifelt, als ich durch die Windschutzscheibe schaute, den Wagen nach links steuerte, um einen Transporter zu überholen, und schnell wieder auf die rechte Spur einscherte, um einem Auto auszuweichen, das an einer Kreuzung abbiegen wollte.
    Ich betete: Nicht sie, lieber Gott. Nimm mich. Nicht sie.
    »Polizei?« Ihre Stimme klang zittrig, sie hatte Angst. So wie ich. Ich war nur noch wenige Minuten von ihrem Haus entfernt, aber es kam mir vor wie Tausende von Meilen. Ich fühlte mich vollkommen hilflos, als ich hörte, wie sie sagte: »Mein Name ist Beth Summers. Ich wohne in der Madison Street,Nummer 45. Hier ist jemand im Haus. Bitte schicken Sie Hilfe. Was? Nein. Jemand ist im Haus. Bitte, bitte …« Sie war den Tränen nahe.
    Und dann schrie sie auf.
    Ich schaute auf den Monitor und sah, wie ihr das Telefon aus der Hand fiel. Da war ein Geräusch an der Tür! Zitternd drehte Beth sich um. Wieder war das Geräusch zu hören – ein leises Klappern. Nach einem kurzen Blick auf die Straße sah ich auf dem Laptop, wie sich der Türknauf langsam nach rechts und dann nach links drehte. Beth starrte entsetzt die Tür an und taumelte einen Schritt zurück.
    Es war schwer, den Blick abzuwenden, aber neben mir fuhren Autos, und plötzlich kamen auch Autos auf mich zu!
    Ich riss das Lenkrad herum, und die Reifen des BMW quietschten. Der VW neben mir geriet ins Schleudern, und ein entgegenkommender Cadillac hupte wütend. Unbeirrt überquerte ich die Fahrbahn und bog von der Morgan in die Belmont Street

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