The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
weißen Leuchten und klatschte ihm ins Gesicht. Nur der Blonde konnte sich noch rechtzeitig festhalten.
Die beiden ramponierten Wagen kamen qualmend zum Stehen. Eine Sekunde lang herrschten Stille und Verwirrung. Dann schrie der Blonde vor Wut und trat gegen seine Tür. Sie öffnete sich und er fiel hinaus.
Benommen drückte ich mich vom Boden hoch und bewegte meine Hände, um sie zu befreien. Das durchgeschnitteneKlebeband riss auf, begann sich zu lösen und gab mir mehr Bewegungsfreiheit.
Ich hievte mich wieder auf den Sitz. Durch das zerbrochene Seitenfenster sah ich die State Troopers aus dem Wrack ihres Streifenwagens taumeln. Einer von ihnen ging hinter einer geöffneten Tür, der andere hinter dem Kofferraum in Deckung.
Währenddessen bog ein weiterer Streifenwagen aus der Kurve hinter ihnen. Der Fahrer sah das Wrack vor sich auf der Straße und machte eine Vollbremsung, der vordere Teil des Wagens brach aus.
Jetzt hatte sich das Klebeband vollständig gelöst und meine Hände waren frei.
»Das ist nicht fair!«, schrie der Blonde und schoss auf die Troopers.
Sie duckten sich hinter ihren Wagen, tauchten dann mit gezogener Pistole wieder auf und schossen zurück.
Schnauzbart lag zusammengekrümmt neben mir auf dem Rücksitz. Ich streckte den Arm über ihn hinweg und stieß die Tür auf.
Er bäumte sich auf, packte mich und hielt mich mit aller Kraft fest, als ich versuchte, mich zu befreien. Ich schlug ihm mit der Faust an die Schläfe, woraufhin er laut ächzte vor Schmerz und in den Sitz zurücksank.
Dann kletterte ich über ihn hinweg und fiel aus dem Wagen auf die Straße.
Ich landete mit dem Rücken auf dem harten Asphalt. Überall um mich herum wurden Schüsse abgefeuert. Auf das Stottern vom Maschinengewehr des Blonden folgte das Peng-Peng der Polizeiwaffen. Durch den Qualm, der von denAutowracks aufstieg, konnte ich das Mündungsfeuer sehen. Funken stoben auf, als Querschläger vom Asphalt abprallten.
Und die ganze Zeit waren über all dem Chaos die Flüche des Blonden zu hören, der gegen das Schicksal und die Ungerechtigkeit des Lebens wetterte. Es waren wilde, entsetzliche Laute eines Mannes, der vollkommen die Kontrolle verloren hatte und besessen war von Zorn und einer todeswütigen Raserei.
Mühsam kam ich auf die Füße und taumelte vornübergebeugt auf den Straßenrand zu, wo ich hoffte, Deckung zu finden, bevor ich von einer Kugel getroffen wurde. Im Laufen warf ich einen kurzen Blick über die Schulter zurück.
Der Blonde befand sich in einem wahren Blutrausch, schrie wie verrückt, feuerte auf die Polizisten hinter den Autotüren und durchsiebte den Streifenwagen. Seine Rage machte ihn furchtlos. Vollkommen ungeschützt stand er mitten auf der Straße, schrie und schoss immer weiter und ging dabei auf den zertrümmerten Streifenwagen zu.
Noch hielt er die Polizisten hinter dem Wagen in Schach, aber inzwischen war der zweite Streifenwagen an den Straßenrand gefahren. Zwei weitere Troopers stiegen mit gezogenen Pistolen aus, gingen hinter den geöffneten Wagentüren in Deckung und zielten durch die heruntergelassenen Fenster.
In diesem Augenblick, als ich gerade über die Straße lief und mich umschaute, ging dem Blonden die Munition aus. Eigentlich hätte er jetzt die Waffe wegwerfen, die Hände hochheben und sich ergeben sollen. Aber nein. Er stand völlig frei, die Pistolen der Polizisten noch immer auf ihn gerichtet, zog das Magazin aus dem Gewehr, warf es fort und griffin der gleichen, fließenden Bewegung in seine Jacke, um ein neues herauszuholen. Er rammte es in die Waffe und lud durch. Bereit, weiterzufeuern.
Das Letzte, was ich sah, bevor ich den Straßenrand erreichte, waren die Troopers, die hinter ihren Autos hervorkamen. Zwei hinter dem zertrümmerten und die anderen beiden hinter dem weiteren Streifenwagen.
Alle vier schossen gleichzeitig.
Der Blonde wurde nach hinten geschleudert und feuerte eine Maschinengewehrsalve in die Luft, als die Kugeln der Polizisten in ihn eindrangen. Dann fiel er wie ein zerbrochenes Spielzeug auf den Boden.
Endlich war ich am Straßenrand angekommen. Seit dem Zusammenprall waren nur wenige Sekunden vergangen. Schnauzbart lag noch immer auf dem Rücksitz und hielt sich sein blutendes Gesicht. Der Fahrer saß noch immer zusammengesackt und benommen hinter dem Steuer, wo ihn der Airbag getroffen hatte. Unter mir erstreckte sich eine steile Böschung aus Erde und Steinen, durchsetzt mit Büschen und verkrüppelten Bäumen, die
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