The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
weiter.
Langsam setzte ich meinen Abstieg fort.
Dann hörte ich über mir Geräusche. Tiefe Stimmen, dieeinander etwas zuriefen, raschelnde Sträucher und knackende Zweige. Dreck und Geröll fielen über die Kante und landeten teilweise auf meinem Kopf.
Das waren die Troopers, die die Böschung hinunterkletterten und mich verfolgten.
»Vor einer Minute war er noch da«, sagte eine der Stimmen. »Ich habe ihn gesehen.«
»In Ordnung. Nicht so schnell, sei vorsichtig. Nicht, dass du den Halt verlierst und über die Kante rutschst. Es ist verdammt tief.«
Soweit ich es beurteilen konnte, waren sie zu zweit. Die anderen beiden Troopers mussten mit ihren Gefangenen und dem Toten noch oben sein.
Dann hörten die Geräusche knackender Zweige, die Geräusche des Abstiegs auf.
»Mann«, sagte einer von ihnen, völlig außer Atem, »es wird immer steiler. Vielleicht sollten wir warten, bis wir ein paar Haken und Seile bekommen.«
»Der Junge wartet aber nicht«, sagte der andere keuchend. »Er ist gerade eben über die Kante runter.«
»Na ja ... ist eben ein Junge.«
»Ja, ich weiß, was du meinst«, lachte der Trooper müde.
Eine Handvoll Geröll regnete auf mich herunter, als die Troopers ihren Abstieg vorsichtig fortsetzten.
Auch ich setzte mich wieder in Bewegung und zuckte zusammen, als ein neuer Schmerz in meinem Unterleib aufflammte. Der Drache der Erinnerung regte sich. Aber wieder gelang es mir, ihn in Schach zu halten und mich mit den Händen von Felsbrocken zu Wurzeln und Ästen vorzutasten, meine Füße von einer Spalte in die nächste zu schieben.
Über mir quäkte ein Funkgerät. »Bravo-90.«
Wieder blieben die Troopers stehen.
»Hier Bravo-90«, hörte ich einen von ihnen antworten. »Ich höre.«
»Hier Rose.«
Jetzt hielt auch ich inne. Detective Rose! Hier? War er in der Nähe? Diese Vorstellung machte mir Angst.
Ich hielt mich an einem verkümmerten Baum fest, der aus dem Berghang hervorragte, und legte mein Gesicht auf die kalte Erde. Ich war erschöpft und sosehr ich auch dagegen ankämpfte, spürte ich den Schmerzensdrachen in meinem Bauch noch immer. Angestrengt lauschte ich.
»Was gibt es, Detective?«, fragte der Trooper.
»Habt ihr ihn?«, wollte Rose wissen. Jetzt erkannte ich seine Stimme, auch wenn das Funkgerät knackte und rauschte. »Habt ihr West?«
»Wir sind ihm dicht auf den Fersen. Er ist einen Berghang hinuntergeflüchtet. Es ist ziemlich steil. Möglicherweise brauchen wir ein paar Haken und Seile.«
Es entstand eine Pause. Dann sagte Rose: »Ihr habt eure Befehle. Tut, was ihr tun müsst. Schnappt ihn euch.«
»Verstanden«, sagte der Trooper. Dann wandte er sich zu seinem Kollegen und murmelte: »Was hat er mir überhaupt zu befehlen? Das Ganze fällt gar nicht in seinen Zuständigkeitsbereich.«
»Ich weiß. Aber wenn es um den Jungen geht, ist er wie besessen. Ist wohl was Persönliches.«
»Ja, und nicht von Bergen abzustürzen, ist für mich was Persönliches.«
Als Antwort erhielt er ein verbittertes Lachen.
Bei der Vorstellung, dass Rose die Jagd auf mich anführte, fühlte ich mich elend und schwach. Der Trooper hatte recht: Wenn es um mich ging, war Rose tatsächlich wie besessen. Er hatte mir geglaubt, als ich ihm sagte, ich sei unschuldig. Er fühlte sich betrogen, gedemütigt und zum Narren gehalten, als sich herausstellte, dass ich schuldig war. Jetzt verstand ich das Ganze endlich: Rose hatte mich zu Recht für unschuldig gehalten. Nicht ich hatte ihn reingelegt, sondern Waterman und seine Männer, die mir den Mord angehängt hatten. Kein Wunder, dass Rose sich vorkam wie ein Idiot. Und dann meine Flucht ... Er wusste nicht, dass alles von Waterman arrangiert war. Er war außer sich vor Wut deswegen und würde nicht eher Ruhe geben, bis er mich wieder hinter Gitter gebracht hatte.
Noch immer kämpfte ich gegen die zunehmenden Schmerzen an. Wenige Meter unter meinen Füßen sah ich eine weitere Böschung, die sanft abfiel. Ich war fast da! Selbst wenn ich jetzt stürzte, würde ich mir vermutlich nur ein paar Schrammen holen. Inzwischen war ich so zerschunden, zerkratzt und zerschlagen, dass mir ein paar Verletzungen mehr bestimmt nicht allzu viel ausmachen würden.
»So wird das nichts«, hörte ich einen der Troopers über mir sagen, inzwischen völlig außer Atem. »Ich werde auf keinen Fall mit der ganzen Ausrüstung da runterklettern. Zumindest nicht ohne Seil.«
»Ich auch nicht«, stimmte ihm der andere zu.
Dann rief der erste Trooper
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