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The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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plötzlich zu mir herunter: »Hey, Junge! Hey, West! Kannst du mich hören?«
    Ich kletterte weiter fieberhaft auf die Böschung zu.
    »Hey, Junge!«, rief der Trooper noch einmal. »Warum tustdu dir selbst nicht den Gefallen und gibst auf? Diese Wälder sind endlos. Es ist kalt, bald geht die Sonne unter und es wird dunkel. Außerdem gibt es hier Bären, Schlangen und was weiß ich noch alles. Komm schon! Verhungern und Erfrieren ist nicht lustig. Hey, West! Kannst du mich hören?«
    Ich hörte ihn. Und ich wusste auch, dass er recht hatte. Unter mir sah ich nur noch mehr Wald und noch mehr Bäume. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war und wo ich hin sollte. Ich hatte keinen Plan.
    Aber ich hatte ein vage Idee, wie ich weiter vorgehen konnte.
    Endlich langte ich unten an der Böschung an. Ich schaute hinauf und sah einen der Troopers. Er spähte vorsichtig über den Rand des Steilhangs, und ich konnte gerade eben seinen Kopf erkennen.
    Als er mich entdeckte, schrie er: »West! West!«
    Ich kraxelte hastig weiter bergab.
    »Das ist Wahnsinn, West!«, rief er. »Früher oder später kriegen wir dich!«
    Auch damit hatte er vermutlich recht ...

21

D ER D RACHE ERWACHT
    Die Böschung fiel immer sanfter ab und endete schließlich am Fuß des Berges. Schon bald bahnte ich mir wieder einen Weg durch den Wald, kämpfte mich durch Gestrüpp und verschlungene Äste, schlich unter hoch aufragenden Kiefern hindurch und vorbei an knorrigen, gespenstischen Eichen. Die Sonne blitzte durch die großen Wolken, die majestätisch über den blauen Himmel zogen, aber die Luft war trocken, klar und kalt. Es war ein gutes, erfrischendes Gefühl auf meiner blutverschmierten Haut, denn ich schwitzte von dem anstrengenden Abstieg.
    Unterdessen wurden die Schmerzen in meinem Körper stärker. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis eine neue Erinnerungsattacke einsetzen würde. Aber bevor das passierte, bevor ich wieder hilflos und ohne Bewusstsein auf dem Waldboden landete, musste ich den Abstand zwischen mir und den Polizisten so weit wie möglich vergrößern.
    Wenn es stimmte, was Waylon gesagt hatte, und es wirklich noch jemanden gab, der mich kannte und von Waterman und seinem Plan wusste, dann wusste ich vielleicht auch schon, wer es war. Vielleicht war die Information irgendwo ganz tief in meinem Gehirn vergraben und ich hatte mich nur noch nicht daran erinnert. Mit jeder qualvollen Attacke kamen mehr Erinnerungen zurück. Wenn ich bis zur nächstendurchhielt, konnte ich mich vielleicht auch daran erinnern, wer mein Verbündeter war und wie ich ihn erreichen konnte.
    Das Problem war nur, dass ich den Erinnerungsattacken hilflos ausgeliefert war. Während ich bewusstlos und gekrümmt vor Schmerzen auf dem Boden lag und in die Vergangenheit zurückkehrte, würde die Polizei – und Rose – den Wald durchkämmen. Ich musste einen sicheren Ort finden, wo ich diese scheußliche Prozedur relativ ungestört hinter mich bringen konnte.
    Also kämpfte ich mich weiter durch Gestrüpp und Unterholz, in der Hoffnung, eine Straße, ein Haus oder auch nur eine Höhle zu finden, wo ich mich verstecken und dem Ganzen einfach hingeben konnte.
    Aber mit jedem Schritt wurde ich schwächer. Ich hatte Hunger und Durst, mein ganzer Körper schmerzte, stach und brannte. Zum Glück wurde der Waldboden immer ebener. Ich näherte mich der Talsohle.
    Außer Atem blieb ich stehen und lehnte mich an den Stamm einer hohen Kiefer. Ich blickte in einen endlosen dichten Wald. Das Sonnenlicht fiel in gelben Strahlen durch die Äste. Einige Meter vor mir glitzerte einer davon zwischen einer Gruppe Hemlocktannen auf dem Boden ...
    Wasser!
    Ich ging darauf zu und kam an ein Flüsschen, das durch ein Bett aus Steinen plätscherte. Ich kniete mich ans Ufer, schöpfte das Wasser mit der hohlen Hand und trank so lange, bis mein Kopf wieder klar wurde. Ich wusch meine Wunden und wischte das Blut aus meinem Gesicht.
    Dann hörte ich etwas.
    Zuerst war ich nicht sicher, denn das Plätschern des Wassers überdeckte das Geräusch. Ich hielt inne und lauschte angestrengt. Nach ein paar Sekunden hörte ich Motorengeräusche. Ein Wagen oder ein Laster!
    Ich sprang auf die Füße, überquerte das Flüsschen und lief, so schnell ich konnte, zwischen den Bäumen hindurch.
    War es die Polizei, die mich suchte? Waren es die Terroristen? Oder jemand anders, vielleicht nur ein normaler Autofahrer? Wie auch immer, es bedeutete, dass ich nicht weit von einer Straße entfernt war. Und von

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