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The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

Titel: The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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den gelben Lichtschein ragten, der von drinnen auf die Erde fiel.
    Dicht an die Hauswand gepresst, lauschte ich.
    Jetzt redete Waylon, aber in einer schnellen, kehligen Sprache, die ich nicht verstand. Vermutlich war es Arabisch.
    Nach ein paar Sekunden wurde er von einer anderen Stimme unterbrochen: »Redet bitte Englisch. Ich verstehe kein Wort.«
    Fast hätte ich vor Überraschung laut nach Luft geschnappt. Das war Mr Sherman, mein Geschichtslehrer! Ich wusste zwar, dass er zu den Homelanders gehörte, hätte ihn aber niemals hier auf dem Gelände erwartet.
    Waylon sprach jetzt Englisch: »Ich sage euch, es ist zu früh. Er ist einfach noch nicht so weit.«
    Prince antwortete ihm mit derselben ruhigen, intelligenten Stimme, die ich aus der skurrilen Villa kannte. »Das macht nichts«, befand er. »Tatsache ist, dass wir eine solche Chance nicht noch einmal bekommen. Yarrow ist der Schlüssel zur Terrorismuspolitik von Präsident Spender. Er ist derjenige, der den Präsidenten davon überzeugt hat, dass er sich gegen den Kongress behaupten und die innere Sicherheit verteidigen muss, indem er uns den Krieg erklärt.Wenn wir ihn töten, bringt das ihren gesamten neuen Sicherheitsplan durcheinander. Danach können wir viel freier operieren.«
    »Verstehe«, entgegnete Waylon. Ich hörte, wie er seinen Ärger unterdrückte, weil er Prince nicht gegen sich aufbringen wollte. »Aber das Risiko ist zu groß. Charlie West ist der wertvollste Aktivposten, den wir je hatten …«
    An dieser Stelle lachte Mr Sherman laut auf. »Na bitte, habe ich es nicht gesagt? Ich habe immer gesagt, dass er …«
    »Ruhe!«, unterbrach Prince ihn barsch.
    Sherman schwieg. Es war das einzig Gute, was Prince je erreicht hatte, und ich wünschte, ich hätte ihn in den Geschichtsunterricht mitnehmen können.
    »Niemand hat bezweifelt, dass West ein Kämpfer ist«, fuhr Prince ruhig fort. »Es ging darum, ob er auch vertrauenswürdig ist. Und darum geht es noch immer. Rede weiter«, sagte er dann, vermutlich an Waylon gewandt.
    »Ich bin nicht hundertprozentig sicher, dass wir West trauen können«, meinte Waylon daraufhin, und ich konnte mir vorstellen, wie er Sherman dabei scharf anschaute.»Aber eines weiß ich ganz genau: Der Junge ist der geborene Kämpfer. Er ist mehr als furchtlos. Ich habe den Eindruck, man könnte ihn mit hundert Kugeln durchsieben und er würde trotzdem wieder aufstehen und versuchen, seinen Gegner zur Strecke zu bringen. Er ist eine unserer wichtigsten Waffen – vorausgesetzt, man kann ihm trauen. Es lohnt sich nicht, ihn bei einer Mission aufs Spiel zu setzen, die nicht sehr sorgfältig vorbereitet ist.«
    Eine Pause entstand. Rasch schaute ich zu dem Wachmann hinter mir. Er hatte inzwischen das Ende des Geländes erreicht und war unter dem Wachturm stehen geblieben, wo er sich davon überzeugte, dass alles seine Ordnung hatte. Jeden Augenblick würde er sich umdrehen und zurückkommen.
    Den anderen Wachmann konnte ich noch immer nicht entdecken …
    »Sie ist ausreichend vorbereitet«, beschwichtigte Prince. »Wir wussten, dass die Möglichkeit bestand. Deshalb wurden sowohl West als auch Orton mit der Gegend vertraut gemacht. Beide kennen die Brücke sehr gut.«
    »Aus einer Übung. Aber sie …«
    »Und noch etwas: Sobald West das Attentat verübt, wissen wir, dass wir ihm trauen können. Sobald er für uns getötet hat, gehört er uns.«
    »Aber er ist nicht ausreichend …«
    »Genug.« Prince unterbrach Waylon entschieden. »Es ist egal. Sie sind ohnehin alle entbehrlich. Alle. Deswegen benutzen wir sie zuerst. Denn es macht nichts, wenn sie sterben. Wenn wir sie richtig einsetzen, ohne Furcht, dann können wir unseren Feinden demonstrieren, dass wir alles tun,überall eindringen und sie treffen können, wo wir wollen, während sie nicht die geringste Ahnung haben, wo unsere Schaltstelle ist. West wird das Attentat auf Yarrow verüben, und wenn er dabei getötet wird, wird er eben getötet. Ich weiß deine mütterliche Fürsorge für deine Schützlinge zu schätzen«, meinte er in sarkastischem Ton. »Aber am Ende sterben sie alle, Waylon. Dafür sind sie da.«
    Oh Mann, dachte ich bei mir. Jetzt weiß ich, woher er seinen Namen hat. Er führt sich wirklich auf wie ein grausamer Herrscher.
    »Letzten Endes dienen sie nur dazu, den Weg für das Große Sterben zu ebnen«, erklärte Prince dann.
    Hinter mir hörte ich Schritte und drehte mich um. Der Wachmann war jetzt wieder auf dem Weg zurück und kam in meine

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