The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)
Demin dagegen. »Paul Rayburn hat zwei unsterbliche Leben vernichtet. Und wer weiß, wie viele Vampire er im Laufe der Jahre noch ermordet hat.«
»Ich hatte noch nie von den Petruvianern gehört, bis Demin uns erzählte, was sie von diesem Bastard erfahren hatte«, sagte Sam. »In der offiziellen Geschichtsschreibung der Vampirgemeinschaft kommen die Killermönche nicht vor. Wie kann das sein?« Fragend sah er seinen ehemaligen Befehlshaber an.
Jack runzelte die Stirn. »Ich habe keine Ahnung. Ich war nie Mitglied des Ordens der Sieben und wurde auch nicht in die Entscheidungen eingeweiht, die zu dieser Zeit getroffen wurden.«
»Trotzdem, die Taten der Petruvianer sind nicht mit dem Kodex der Vampire vereinbar, der den Schutz des menschlichen Lebens gebietet«, erregte sich Skyler.
»Die Nephilim sind nicht menschlich«, entgegnete Demin. »Das beweisen meine Narben.« Sie zeigte die weißen Male auf ihren Armen.
»Hat irgendwer von euch die Venatorenberichte aus dieser Region gesehen?«, fragte Jack. »Ich wollte den Sitz des hiesigen Ältestenrats aufsuchen, doch niemand konnte mir sagen, wo ich ihn finde.«
Sam schüttelte den Kopf. »So etwas wie ein Ältestenrat existiert hier nicht mehr. Viele Red Bloods wurden brutal ermordet, sie wurden verbrannt – nicht nur die Jungen, sondern auch die Alten. Letzten Monat gab es einen Angriff auf den Fernsehturm in Kairo, den Hauptsitz des Rates. Deshalb konntest du ihn nicht aufspüren. Die Mitglieder der Gemeinschaft wollen in den Untergrund gehen. Es ist wie überall. Unsere Art zieht sich zurück – sie wollen wieder im Schatten leben.«
»Und was ist das Neueste aus New York?«, erkundigte sich Jack.
Demin wechselte einen ernsten Blick mit Sam, bevor dieser sagte: »Die Vorsitzende ist verschwunden und hat die Schlüssel zu den Archiven mitgenommen, um die Vampirgemeinschaft daran zu hindern, sich aufzulösen. Niemand weiß, wohin sie gegangen ist. Doch ohne deine Schwester wird auch die New Yorker Gemeinschaft nicht mehr lange bestehen.«
Mimi war also die Vorsitzende des Ältestenrats. Oliver hatte die Wahrheit gesagt. Skyler beobachtete, wie Jack diese Information verarbeitete. Sie wusste, was ihm durch den Kopf ging: dass er bei Mimi hätte bleiben müssen, dass die Gemeinschaft ohne die Zwillinge keine Anführer hatte.
»Wir dachten, Azrael sei hinter dir her«, sagte Ted zu Jack, »weil du nicht nach New York zurückgekehrt bist.«
»Wir haben Mimi nicht gesehen«, sagte Skyler an Jacks Stelle. »Jedenfalls noch nicht.«
»Was wollt ihr eigentlich in Kairo?«
»Wir suchen jemanden«, antwortete Skyler. »Katharina von Siena, eine Freundin meines Großvaters. Jack hat von einer heiligen Frau namens Zani gehört und wir glauben, dass es sich um Katharina handeln könnte. Wir wollten uns auf dem Markt mit einem ihrer Jünger treffen, der uns zu ihr führen sollte. Ihr müsst ihn verscheucht haben. Wisst ihr vielleicht, wo wir sie finden können?«
»Der Name sagt mir irgendwas. Wo haben wir ihn schon einmal gehört?«, überlegte Sam.
»So heißt eine Priesterin am Tempel von Anubis«, sagte Demin. »Dort, wo die Mädchen verschwunden sind.«
11
Die Traumhochzeit
W ohin jetzt? Gibt es hier so etwas wie eine Landkarte?«, fragte Oliver.
Mimi verdrehte genervt die Augen.
»Okay.« Er hob entschuldigend die Hände. »Ich hör ja schon auf, dumme Fragen zu stellen. Ich wollte mich nur mit dir unterhalten.«
»Wahrscheinlich gibt es einen zweiten Grenzübergang«, erklärte Mimi.
Sie fuhren noch immer durch die Wüste, doch zu Olivers Erstaunen stießen sie nach ein paar Kilometern auf eine Küstenstraße. Er sah die blauen Wellen des Meeres und eine kühle Brise schlug ihm entgegen. Obwohl sie immer tiefer in die Hölle gelangten, schien es schöner statt schrecklicher zu werden. Mimi fuhr die Küstenstraße entlang, bis sie ein vornehmes Hotel am Strand entdeckten.
»Träume ich? Hier sieht es aus wie auf der Insel Martha’s Vineyard«, sagte Oliver. Er erkannte das beliebte Hotel wieder. Es fehlte nur noch, dass eine Gruppe betrunkener Teenager in The-Black-Dog-T-Shirts heraustaumelte.
Mimi bog in die Auffahrt ein und sah sich erwartungsvoll um. Sie seufzte, als niemand kam, um den Wagen zu parken.
»Gibt es in der Hölle etwa kein Hotelpersonal, das einem den Wagen abnimmt?«, beschwerte sie sich und fuhr zum Parkplatz.
Oliver kicherte. »Was ist das für ein Ort?«
»Das erfahren wir noch früh genug.«
Sie stiegen aus und liefen
Weitere Kostenlose Bücher