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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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sie durch die belebten Straßen liefen. Tartarus war überhaupt nicht wie seine Heimat New York. New York war dynamisch: Die Stadt atmete, war voller Leben und ansteckender Energie. Sie besaß eine formvollendete Struktur, die von Flussufer zu Flussufer wie ein Raster angelegt war, abgesehen von den einstigen Rindertrampelpfaden, die West Village bildeten.
    New York war logisch aufgebaut. Man wusste immer, wo man sich befand. Jedenfalls ging es Oliver so. Während er aufgewachsen war, hatte er viele Ecken und Verstecke erkundet. Er kannte Manhattan wie seine Westentasche und er war stolz darauf. Er liebte New York. Wie viele Bewohner der Stadt konnte er sich nicht vorstellen, für längere Zeit irgendwo anders zu leben.
    Im Vergleich dazu war Tartarus ein toter, verrotteter Ort. Obwohl keine Sonne schien, war es heiß und stickig und es herrschte stets großes Gedränge. Alle wirkten erschöpft und niedergeschlagen und nirgendwo waren Kinder zu sehen.
    Oliver war noch nie an einem so trostlosen Ort gewesen. Es war eine schreckliche Stadt, hässlich und erdrückend. Der Gestank von Müll lag in der Luft und überall schwirrten Fliegen und Stechmücken herum.
    Als er auf das verworrene Netz aus Straßen hinabblickte, dachte er, dass man sich leicht für immer darin verirren könnte. Es war, wie Mimi gesagt hatte: In der Hölle gab es weder Vergangenheit noch Zukunft, sondern nur die Gegenwart. Und so war Tartarus ein einziges Durcheinander, ein zusammengewürfelter Haufen, eine willkürliche Ansammlung aus Gebäuden. Alles stand im Widerspruch zueinander, die Farben, die Baustile, die Aufteilung. Es gab keine Ordnung, keine ästhetische Gestaltung oder Planung.
    Die Einkaufszentren waren halb verfallen. Sie bestanden bloß noch aus blinkenden Lichtern und winzig kleinen Schaufenstern mit abblätternder Farbe und veralteten Postern. Dutzende Grundstücke wirkten verlassen und fast alles – die Wände, die Gehwege, die Straßen – war mit Dreck und Ruß bedeckt.
    »Komm weiter, das ist nur der Stadtrand. Wir müssen ins Zentrum«, sagte Mimi und führte Oliver zu einer Art U-Bahn-Station.
    Der Zug, der in die Station einfuhr, war innen und außen mit Graffiti beschmiert. Jeder Sitz war demoliert worden, alle Scheiben waren zerkratzt. Als die Durchsage ertönte, war nur ein Rauschen zu hören. Doch Mimi schien zu wissen, wohin sie wollte, und Oliver folgte ihr vertrauensvoll. Mit ihrem platinblonden Haar zog sie einige Blicke auf sich – es gab nichts in der dunklen Stadt, was heller leuchtete –, aber ansonsten wurden sie in Ruhe gelassen.
    Niemand bedrohte Oliver. Die Menge um sie herum war nicht im Geringsten an ihrer Gegenwart interessiert oder neugierig. Oliver las in den Gesichtern absolute Gleichgültigkeit. Dieses kalte Desinteresse hatte er noch nie erlebt und er bekam eine Gänsehaut.
    Die U-Bahn ruckelte los und sie fuhren ein paar Haltestellen mit. Schließlich erreichten sie ihr Ziel.
    »Hier ist es, lass uns aussteigen«, sagte Mimi.
    Oliver entdeckte ein Schild direkt über dem Ausgang der U-Bahn: BEGRABENE HOFFNUNG, TRETET EIN.
    Er fragte sich zum wiederholten Mal, was er hier unten eigentlich zu suchen hatte. Das war kein Ort für einen Menschen, erst recht nicht für einen, der noch lebte.
    Als sie aus der U-Bahn-Station traten, kam ihm das Stadtzentrum noch hässlicher vor als der Stadtrand. Die Straßen waren noch vollgestopfter, die Luft roch nach Abgasen und das Atmen fiel ihm schwer.
    Es wimmelte nur so von Trollen mit schmerzhaften silbernen Halsbändern. Sie arbeiteten als Taxifahrer und Kellner oder fegten die Straßen, die aussahen, als wäre es unmöglich, sie zu säubern.
    Oliver erkannte auch die Dämonen mit ihren leicht roten Gesichtern, den kleinen Hörnern an der Stirn und den finsteren Blicken wieder. Doch am Schlimmsten wirkten ein paar Kreaturen, die so schön waren, dass man kaum hinsehen konnte.
    »Croatan«, flüsterte Mimi.
    Oliver schauderte. Die Silver Bloods, die einst Engel gewesen waren, sahen zutiefst bösartig aus, und ihre Schönheit wirkte entstellt wie ein Gemälde, das mit Exkrementen beschmiert worden war.
    »Sie werden uns hier unten nicht belästigen«, sagte Mimi.
    »Wollen sie auf die Erde, weil es hier so schrecklich ist?«, fragte Oliver.
    »Ja, die Hölle ist ein trostloser Ort. Hier wächst und gedeiht nichts«, antwortete Mimi. »Es war nicht immer so, sondern erst, als die Welt geteilt wurde. Oben herrscht das Licht und unten die Dunkelheit.«
    »Und wo

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