The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)
aus den Lautsprechern tönte arabische Musik. Jack und Skyler setzten sich an einen Tisch im hinteren Teil, denn von hier aus konnten sie alle Eingänge überblicken.
Bis jetzt waren die Nephilim noch nicht in das Gebiet der Red Bloods eingedrungen – sie schienen ihre Angriffe nur auf die Vampirhochburgen zu richten –, doch es war besser, auf alles vorbereitet zu sein.
Mahrus erschien pünktlich auf die Minute. Er war so gut aussehend, dass viele Gäste des Cafés sich nach ihm umdrehten.
Jack stand von seinem Stuhl auf und drückte ihm zur Begrüßung die Hand. »Du hast Skyler das Leben gerettet. Ich danke dir, Heiler. Ich weiß, dass ich mich mit nichts dafür revanchieren kann. Aber mein Schwert soll dir gehören, wann immer du es brauchst. Darauf hast du mein Wort.«
Mahrus verneigte sich. »Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Abbadon.«
Die Kellnerin brachte Tassen voll dampfendem türkischem Kaffee und für ein paar Minuten saßen die drei nur schweigend da, genossen den Abend und schlürften das starke Getränk.
Mit etwas Koffein im Körper fühlte sich Skyler gleich besser. Der Kaffee machte sie munter. Seit sie kein Blut mehr zu sich nahm, musste sie anderweitig Energie tanken.
»Von einer Priesterin namens Zani habe ich nichts gehört«, sagte Mahrus. »Wenn sie eine bekannte heilige Frau ist, müssten die Wächter von ihr wissen. Ich werde sie danach fragen.«
»Wir glauben, es könnte Katharina sein«, erklärte Skyler.
»Interessant«, erwiderte Mahrus. »Das ist durchaus möglich. Ich dachte, ich würde meine Schwester im Ägyptischen Museum finden. Aber sie war nicht dort.« Mahrus erzählte ihnen von seinem Leben in Jordanien. Er hatte Rom während Caligulas Herrschaft verlassen und war in Richtung Osten gereist, wo er am Rande des ehemaligen Osmanischen Reichs eine Bleibe gefunden hatte.
»Wir waren eine friedliche Gemeinschaft«, sagte er. »Jahrhundertelang lebten wir in Harmonie, bis …«
»Sprich weiter«, bat Skyler.
Mahrus’ Blick verdüsterte sich. »Wir waren blind gegenüber der Bedrohung – der Ältestenrat hat uns nicht gewarnt. Es kam keine Nachricht aus New York, niemand informierte uns darüber, was in Rio und Paris passiert war. Wenn wir etwas gewusst hätten, wären wir vorbereitet gewesen«, sagte er bitter. »Doch als es passierte, saßen wir wie auf dem Präsentierteller.«
Skyler griff unter dem Tisch nach Jacks Hand, während sie weiter Mahrus’ Geschichte lauschten.
»Alles begann mit den Mädchen, die verschwanden. Es war ein Problem der Red Bloods, aber wir behielten es im Auge. Dann entdeckten wir ein Nephilimnest , und während meine Venatoren gegen die Brut der Dämonen kämpften, nutzten die Croatan, die sich in unserer Gemeinschaft versteckt hatten, die Gelegenheit und schlugen zu.«
Er sah sie mit trauriger Miene an. »Alle Mitglieder des Ältestenrats sind tot.« Er schloss die Augen. »Nur ich bin noch übrig. Der letzte Venator.« Er seufzte. »Mein Leben verdanke ich meinen ausländischen Venatoren-Kameraden.«
»Meinst du Demin und Dehua?«, fragte Skyler. »Und Sam und Ted?«
»Ja, sie haben die Nephilim bekämpft – sie waren die einzige Hilfe von außerhalb. Die Spur, die sie verfolgten, hat sie bis nach Kairo geführt. Ich bin mit ihnen hierhergekommen, weil ich erfahren hatte, dass Katharina sich in Kairo aufhält. Ich wollte sie warnen. Es gibt hier etwas, was noch wichtiger ist als der Ältestenrat.«
»Du wusstest, dass sie zum Orden der Sieben gehörte«, stellte Skyler fest.
»Ja.« Mahrus nickte. »Ich war dabei, als sie das Tor in Lutetia errichtet haben, und habe mitbekommen, was Katharina aufgetragen wurde.«
Skyler sah ihn nachdenklich an. »Du glaubst also, dass die Nephilim wegen des Tores hier sind?«
»Da bin ich mir ganz sicher. In jeder Stadt ist es dasselbe Muster. Sie zielen erst auf die Jungen ab, dann sind die Ältesten dran und zum Schluss die Ungeborenen. Die Nephilim wissen ganz genau, wo sie das jeweilige Haus der Zyklen treffen müssen. Sie sind grausam und stark, doch sie brauchen Hilfe, um Unheil anzurichten. Das hat ein Croatan übernommen. Einer der mächtigsten Verbündeten Luzifers, der dem Dunklen Prinzen Unterschlupf gewährt und seinen Geist auf der Erde am Leben erhält. Meiner Meinung nach handelt es sich dabei um denselben, der systematisch alle Gemeinschaften zerstört und in New York damit begonnen hat.«
20
Nachtclub in der Unterwelt
O liver hatte sich geirrt. Das wurde ihm bewusst, als
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