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The Innovator's Dilemma

The Innovator's Dilemma

Titel: The Innovator's Dilemma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton M. Christensen
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Hersteller mussten aufgeben oder ihr Programm auf Hydraulikbagger umstellen.

    Die im Jahre 1910 gegründete Deutsche Maschinenfabrik AG . (DEMAG) erkannte als erster deutscher Baggerhersteller die Notwendigkeit, auf Hydrauliktechnologie umzusteigen. 1954 wurde der erste Vollhydraulikbagger B ‍ 504 mit einer Schaufelkapazität von 0,4 ‍ m 3 präsentiert. Die Qualität der Hydraulik war unzureichend und die Technologie am Markt wurde ohnehin mit Argwohn betrachtet. Die Produktion des B ‍ 504 wurde eingestellt. Erst 1965, als die Konkurrenz schon ein breites Programm an Hydraulikbaggern anbot, wurde ein neu konstruierter Hydraulikbagger angeboten – allerdings zu spät. Es folgte ein Vertriebs- und Kooperationsabkommen mit der französischen Richier . (1968) bis 1972, dann der Rückzug auf das Segment der Hydraulik-Steinbruchbagger und eine Bereinigung des Seilbaggersortiments. 1996 wurde mit dem japanischen Baumaschinenhersteller Komatsu ein Joint Venture gegründet. Der Markenname Demag verschwand.

    Ähnlich erging es dem 1878 in Dortmund gegründeten Unternehmen Dolberg, das zunächst auf den Handel von Maschinen und Geräten spezialisiert war. 1933 wurden die ersten Seilbagger produziert. In den 1950er und 1960er Jahren wurden unter dem Firmennamen Krupp-Dolberg erfolgreiche Mobilbagger mit Seiltechnologie hergestellt. Erst 1964 ergänzte man das Produktprogramm mit Hydraulikbaggern. Diese konnten sich nicht mehr durchsetzen. Der Markt war bereits besetzt.
        
    

    Abbildung 3.7: ‍ Marktanteil der Seil- und Hydraulikbagger in Deutschland 1960 ‍ –1975 ‍ 133

    Auch Gottwald, ein im Jahre 1906 gegründetes Unternehmen aus Düsseldorf, hatte mit Hydraulikbaggern keinen Erfolg. Das Unternehmen war primär Kranhersteller. Dennoch produzierte es Mobilbagger mit Seiltechnologie. Das Mobilbagger- und Mobilkran-Programm wurde bis Mitte der 1950er Jahre ausgebaut. Gottwald stellte bereits 1958 einen Hydraulikbagger vor. Die Baggerproduktion wurde 1965 eingestellt und das Unternehmen konzentrierte sich dann auf Hafenmobil-, Portal- und Schwimmkrane.

    1987 ging einer der großen deutschen Baggerhersteller der Nachkriegszeit spektakulär in Konkurs. Weserhütte, gegründet 1844 als . „Eisenwerk Weserhütte Kuntze und Pottharst“ in Rehme an der Weser, nahm in der Nachkriegszeit eine weltweite Spitzenposition in der Produktion von Seilbaggern ein. In den 1950er Jahren beschäftigte das Unternehmen mehr als 2 ‍ 000 Mitarbeiter. Der Aufstieg der Hydraulik- und der Niedergang der Seilbagger war schon deutlich zu erkennen, als Weserhütte 1964 seinen . „Hydrowolff“ präsentierte. 1968 wurde das Hydraulikbaggerprogramm ausgedehnt. Nach 1973 wurden jedoch keine Hydraulikbagger mehr entwickelt. Man verabsäumte es, die Hydraulikbagger nach ihrer Einführung konsequent weiterzuentwickeln und zu vermarkten. Stattdessen konzentrierte man sich wieder auf Seilbagger. Im Geschäftsbericht 1973 war zu lesen: . „Im Zuge der neuen Geschäftspolitik wird die Produktion von Hydraulikbaggern seit Herbst 1973 strikt an den Möglichkeiten des Marktes ausgerichtet … Der Bereich Hydraulikbagger wird weiterhin, besonders bei den schweren Einzel- und Sondergeräten, unter Beachtung der vom Markt gesetzten Möglichkeiten gepflegt. Im Bereich Seilbagger konnte eine kräftige Umsatzsteigerung erzielt werden, die vor allem auf eine Verdoppelung des Auslandsgeschäftes zurückgeht. Hier zeichnen sich recht erfreuliche Erfolge in dem Bemühen ab – vor allem bei den schweren Seilbaggern, den Träger- und Spezialgeräten –, die Marktstellung der Weserhütte auch international zu stärken.“

    Menck & Hambrock gilt als Pionier des deutschen Löffelbaggerbaus. 110 Jahre lang lieferte das Unternehmen Bagger höchster Qualität in aller Herren Länder. Das Unternehmen, 1868 gegründet, baute zur Jahrhundertwende den ersten Dampf-Löffelbagger Deutschlands, den ersten Raupenbagger im Jahre 1917 und den ersten Dieselbagger im Jahre 1925 ‍ 134 . 1963 hatte das Unternehmen 2 ‍ 100 Mitarbeiter und stand für Robustheit und beste Qualität, was die Seilbagger betraf. So schreiben Ulf Böge und Stefan Heintzsch in ihrer Chronik aller deutschen Baggerhersteller: . „Der Menck-Bagger stand für Robustheit und beste Qualität. Ein Ruf, dem er jederzeit gerecht wurde. Nur an Hydraulikbagger hatte sich das Hamburger Unternehmen nicht herangetraut. Die als . ‚Ölsardinen‘ bezeichneten Entwicklungen der Konkurrenz wurden

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