THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
Sergeant Vega sein Verhör ausgesetzt hatte, um aus dem Streifenwagen seine Vorgesetzten auf dem Revier anzurufen. Der Sergeant war nicht glücklich, den Weißhut zu entdecken, als er wiederkam, aber nachdem Devon sich still verhielt und sich nicht einmischte, versuchte Vega auch nicht, ihn hinauszuwerfen.
Ich war zu müde und zu erschöpft, um mich darum zu kümmern. Ich hatte einen guten Teil des Tages damit verplempert, gerade so viel darüber zu erzählen, was mir passiert war, dass ich nicht aufs Revier musste. Während wir noch diskutierten und ich erklärte, hatte ich immerhin einen der Beamten davon überzeugen können, mir die Handschellen von den wunden Gelenken zu nehmen.
Schließlich musste ich Officer Lerian – Saras Gelegenheitsliebhaber – anrufen, um die anderen Cops dazu zu bringen, mich in Ruhe zu lassen. Ich schwor hoch und heilig, dass Chaz und ich uns über Nacht irgendwo verstecken und morgen nach der Arbeit kommen würden, um unsere Aussagen zu machen. Den anderen Beamten gefiel das nicht besonders, aber nachdem ich sie nicht besonders subtil erinnert hatte, dass sowohl Chaz als auch ich jederzeit Klage einreichen konnten, stimmte Sergeant Vega schließlich zu. Eigentlich fiel das Ganze nicht in Officer Lerians Aufgabenbereich, aber den anderen schien es nicht viel auszumachen, dass sich jetzt jemand anders mit mir und Chaz auseinandersetzen musste.
Zudem hatten sie keine Ahnung, wie sie einen verletzten, drei Meter neunzig großen Werwolf transportieren sollten, und waren nicht bereit, meine Fragen dazu zu beantworten, was zur Hölle sie in meiner Wohnung getrieben hatten. Ich war auf der Straße entführt worden. Sie besaßen kein Recht, sich durch meine Sachen zu wühlen, besonders, nachdem sie die Informationen über meinen Aufenthaltsort und meinen Entführer von Royce hätten bekommen können. Der Officer, der Royce befragt hatte, war darüber im Bilde gewesen, dass der Vampir etwas über Max Carlyle wusste. Sie hätten Fingerabdrücke von meinem Auto nehmen oder sich von den Zeugen auf der Straße Beschreibungen geben lassen können. Wie auch immer die Gründe für ihre Anwesenheit hier lauteten: Ich hätte darauf gewettet, dass sie deswegen so entgegenkommend waren, weil ich einen ziemlichen Tanz wegen der illegalen Durchsuchung und des Schadens an meiner Wohnung aufführte.
Und was Chaz’ Verletzung betraf? Darüber würden wir reden, sobald er wieder seine menschliche Form angenommen hatte, nachdem er im Moment so gut wie nichts diskutieren konnte. Er musste sich erst eine Weile ausruhen und heilen, bevor er stark genug war, um sich zurückzuverwandeln. Leider besagten die Gesetze zum Umgang mit den Others, dass alle unmenschlichen Kreaturen, die während ihrer Verwandlung nicht sprechen konnten – und alle, die mit ihnen zu tun hatten –, nur dann eine offizielle Klage einreichen konnten, wenn alle Betroffenen ihre menschliche Gestalt angenommen hatten (und somit keine direkte Gefahr bestand). Das bedeutete, dass wir keine Anzeige erstatten konnten, bis Chaz eine Chance gehabt hatte, über das zu sprechen, was passiert war, und seine Seite der Geschichte zu erzählen.
Was auch immer sonst noch los war: Ich war davon überzeugt, dass es sich bei der Hausdurchsuchung der Polizei in meiner Wohnung um eine Falle gehandelt hatte – nur dafür eingerichtet, um Chaz entweder zu fangen oder zu töten. Denn was für einen Grund hatten die Cops schließlich, hier zu sein, wenn nicht auf Anregung von Royce? Nachdem es einer von Royce’ Stellvertretern gewesen war, der die Polizei angerufen hatte, musste er damit versucht haben, Chaz aus dem Bild zu bekommen. Besorgt fragte ich mich, auf welchen meiner Freunde Max oder Royce es als Nächstes abgesehen haben würden. Warum versuchten sie, ihn loszuwerden?
Ich musste auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sie etwas finden wollten, das sich in meinem Besitz befand. Wenn die Cops im Auftrag eines der Vampire arbeiteten, könnte dies vielleicht einen umständlichen Weg darstellen, um an den Jägergürtel zu kommen. Ohne Zweifel würde die Polizei eine solche Waffe konfiszieren und kontrollieren, ob sie mit meiner Entführung oder etwas Schlimmerem in Verbindung stand. Wenn mir der Gürtel weggenommen wurde, konnte ich ihn natürlich nicht mehr gegen Royce einsetzen oder mich schützen, falls er beschließen sollte, meine Verwandlung mit mehr Nachdruck zu verfolgen.
»In ein paar Stunden wird es dunkel«, stellte Devon
Weitere Kostenlose Bücher