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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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Wenn Sie oder Mr Jenkins irgendetwas hören, lassen Sie ihn bitte wissen, dass ich ihn unbedingt sehen muss. Sagen Sie ihm bitte, dass es überaus wichtig ist.«
    »Das werde ich. Pass auf dich auf, Nina.«
    Ich holte meine Jacke von unten, steckte das Album wieder in den Hosenbund und ging. Ich verabschiedete mich noch nicht einmal von Wei.
    ***
    Zum Glück verlief meine Heimreise absolut ereignislos. Als ich nach Hause kam, wartete Dee schon in der Tür auf mich.
    »Was hast du denn da unter deinem Mantel?«
    »Nichts.«
    »Du lügst. Du versteckst was.«
    Als sie versuchte, mir den Reißverschluss aufzumachen, stieß ich sie weg.
    »Sei nicht so fies«, meinte sie. »Ich wollte dich doch nur ärgern. Aber wenn du dich so aufführst, erzähle ich dir auch nicht, was mit Ed war.« Sie stolzierte davon in ihr Zimmer.
    Sofort stürmte ich hinter ihr her und riss sie herum. »Dee! Was ist mit ihm? Sofort erzählst du es mir!«
    »Was soll der Lärm?«, rief Grandma uns aus der Küche zu.
    »Nichts«, rief ich zurück, während ich Dee in mein Zimmer zerrte. »Also, was ist mit Ed?«
    »Du tust mir weh!« Sie versuchte, mich abzuschütteln.
    »Dee. Das hier ist kein Spiel.« Ich zog sie neben mir aufs Bett. Das Buch grub sich in meinen Magen, aber ich wagte nicht, es herauszuholen, weil sie mich sonst mit Fragen gelöchert hätte. »Tut mir leid. Erzähl mir bitte einfach von Ed. Bitte. Ich hab Angst, dass er dich mir wegnehmen könnte oder dass er dir wehtut.«
    »Nina, er wird mir nicht wehtun. Er ist doch mein Dad.«
    Es fiel mir nicht leicht, nicht gleich mit der Wahrheit rauszuplatzen. Wenn Dee wüsste, dass sie nicht Eds Tochter war, dann würde sie sich ihm gegenüber anders benehmen, oder noch schlimmer, sie könnte ihm sogar versehentlich was verraten. Diesem Risiko konnte ich sie nicht auch noch aussetzen. Ich durfte das niemandem erzählen. »Dee, was genau ist passiert?«
    »Er hat mich angerufen. Er meinte, er vermisse mich und wolle mich sehen. Vielleicht sogar mit mir in den Zoo gehen, so wie Väter und Töchter das tun.« Sie lächelte. »Er hat gesagt, da Mom nun nicht mehr da ist, bräuchte ich einen Vater.«
    Mir stockte der Atem. Ich zitterte am ganzen Leib, als die Furcht mich überwältigte. Die Ecke des Albums grub sich in meinen Oberschenkel, deshalb schnappte ich mir meine Decke und schlang sie ganz eng um mich, damit das Buch gut versteckt war. »Wann, Dee? Wann hat Ed gesagt, will er dich sehen?«
    »Er meinte, er wolle erst noch mit dir reden. Er hat versucht, dich anzurufen, aber du musst dich in einer toten Zone befunden haben, denn du bist nicht rangegangen.«
    Ich hielt inne und überlegte einen Moment, versuchte meinen Atem unter Kontrolle zu bringen, gab mir Mühe, mich normal zu verhalten. »Ja, vermutlich war es so. Diese toten Zonen sind überall. Ich schätze, er wird es noch mal versuchen. Hey …« Ich stand auf, immer noch in die Decke gehüllt. »Versprich mir, dass du nicht mit ihm redest, bis ich mit ihm gesprochen habe, ja? Mom zuliebe?« Ich fuhr nun sämtliche Geschütze auf, um die Kontrolle zu behalten. Und trotzdem konnte ich kaum glauben, dass ich das wirklich gesagt hatte – dass ich Ginnie, Gott hab sie selig, dazu missbrauchte, meine kleine Schwester zu manipulieren. Doch es erzielte den gewünschten Effekt. Dee gab mir dieses Versprechen und verzog sich dann schmollend in ihr eigenes Zimmer.
    Ich ließ die Decke fallen und zog das Buch aus dem Bund meiner Jeans. Dann starrte ich auf das Cover. Ginnie hatte also recht damit gehabt, dass es Antworten enthielt. Allerdings waren die Antworten noch weit gefährlicher als die Fragen. Immerhin aber war ich mittlerweile allen möglichen Arten von Antworten ein ganzes Stück näher gekommen. Wenn ich jetzt nur noch herausfinden könnte, wo sich dieses »Geheimversteck« meiner Eltern befand …
    In dem Moment piepte mein PAV . Einen Moment dachte ich schon, es könnte Ed sein, doch es war Sandy. Ihr Kreischen war einfach ohrenbetäubend. »Er hat mich auserwählt! Ich bin dabei! Ich werde beim We LS teilnehmen! Kannst du dir das vorstellen?! Klar kannst du das. Ed war der Auswähler. Ich wusste, dass er mich wählen würde, wegen deiner Mutter. Er kam zu uns, und da hab ich ihn noch mal daran erinnert, dass wir beide doch die besten Freundinnen sind. Ich hoffe doch, das macht dir nichts aus, Nina?«
    »Nein. Klar, Sandy. Schon okay.« Ich hatte ein Gefühl, als hätte man mir den Wind aus den Segeln genommen. Nein, Sandy,

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