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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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konnte.« Grandpa schlug nun einen schärferen Ton an. »Ich glaube nichts von dem, was die Regierung behauptet. Das sind alles nur Lügen.« Seine Augen blitzten vor Zorn. »Seht euch bloß mich an.« Um dem Ganzen Nachdruck zu verleihen, schlug er sich auf den Stumpf. »Die haben gut für mich gesorgt, ganz wie sie es versprochen haben, nicht wahr?«
    »Das ist doch alles nur das rasende Wüten eines wirren alten Mannes.« Grandma fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Sie hätten dir auch gleich das Hirn mit austauschen sollen, wo sie schon dabei waren.« Dann fing sie an, in den Kisten zu wühlen. »Da das Kochcenter noch nicht fürs Essenkochen programmiert ist, mach ich uns jetzt erst mal ein richtiges Frühstück.«
    »Pfannkuchen? Mit Ahornsirup und Butter obendrauf?« Grandpa klang wie ein kleines Kind, das nach Kuchen verlangte.
    »Kommt gleich.« Sie suchte die Zutaten zusammen und stellte sie nacheinander auf die Ablage. »Ich hab alles außer Backpulver. Hier, Liebes.« Sie reichte mir ihre Karte. »Lauf doch schnell in den Laden und hol eine Packung. Und beeil dich, vorher kann ich nicht anfangen.«
    Ich nahm meinen Sweater vom Haken an der Tür und rannte los. Der Liftport brauchte ewig, doch dann war ich auch schon im Erdgeschoss angekommen. Ich stürmte aus der Lobby, raus in den frischen Herbstmorgen.
    Die zwei Blocks zum nächsten Foodland rannte ich. Am nächstbesten Selbstbedienungskiosk tippte ich »Backpulver« ein. Ich steckte Grandmas Karte in den Scanner und eine Sekunde später klingelte die Kasse. Ich holte die kleine Schachtel aus dem Ausgabeschacht und machte mir nicht die Mühe, sie in meine Tasche zu packen. Aus dem Kiosk ertönte eine Ansage: »Bitte bestätigen Sie zunächst den Erhalt sämtlicher bestellter Waren. Anschließend entnehmen Sie bitte Ihre Karte. Vielen Dank, dass Sie bei Foodland gekauft haben.«
    »Ja, danke auch.« Ich war froh, dass der Laden so gut wie leer war. So kriegte wenigstens keiner mit, dass ich mich hier mit einer Robomaschine unterhielt. Ich war schon auf dem Weg nach draußen, als ich sah, wie Sal den Laden durch die andere Tür betrat.
    »Nina«, rief er. »Warte auf mich.«
    Ich hatte ihn seit dem Tag im Zoo nicht mehr gesehen … der Tag, an dem Ginnie getötet worden war. Kaum zu glauben, dass das erst fünf Tage her war. Es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit. Er hatte angerufen, doch ich hatte das ignoriert. Ich wollte eigentlich immer noch nicht mit ihm reden, aber ich blieb dennoch stehen. Manchmal war ich einfach ein viel zu netter Mensch.
    »Ich hab versucht, dich anzurufen.« Er kam um die Ecke. »Mike hat mir das mit deiner Mutter erzählt.«
    »Hat er das?« Ich machte mir eine geistige Notiz, dass ich Mike dafür das nächste Mal, wenn ich ihm begegnete, zur Schnecke machen musste.
    »Ja, ich hab bei ihm nachgehakt, ob ich deine Nummer auch korrekt notiert habe, und da hat er mir von dem, äh …«
    »Von dem Mord erzählt?« Ich starrte ihn finster an. »Du kannst es ruhig laut aussprechen. Denn so war es nun mal. Irgendjemand hat meine Mutter umgebracht, alles klar?«
    Er betrachtete eingehend mein Gesicht. Anscheinend versuchte er, herauszufinden, wie es mit meinem emotionalen Befinden aussah. »Tut mir echt leid. Ich weiß, wie hart das ist.«
    »Du weißt gar nichts über mich.« Ich wollte kein Mitleid von ihm und ich wollte auch nicht, dass er sich in mein Leben einmischte. »Ich hab’s eilig, okay?« Ich wollte gerade zur Tür raus, als er mich am Arm festhielt.
    »Was denn?«, fauchte ich und riss mich los. Die einsame Ladenaufsicht warf uns aus ihrem Thermoglas-Kabuff einen Blick zu. Ich winkte ihr halbherzig zu. Das Letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte, war, dass sie die Cops rief. Sie runzelte kurz die Stirn, ehe sie wieder zu ihrem AV -Spiel zurückkehrte.
    »Was willst du von mir?«, zischte ich.
    »Ich möchte dich gern besser kennenlernen. Okay?«
    »Ich muss mich beeilen. Grandma wartet auf mich.«
    »Können wir uns später unterhalten?«
    »Klar, wie du meinst.« Ich würde auf gar keinen Fall abheben, wenn er anrief.

XII
    Endlich hatte ich Grandmas sämtliche Rezeptchips in das Kochcenter hochgeladen und war gerade dabei, die Behälter zu säubern und die Zutaten einzufüllen.
    Ginnie war keine große Köchin gewesen. Sie hatte ziemlich häufig Essen aus der Cafeteria, in der sie gearbeitet hatte, mit nach Hause gebracht. Jetzt hätte ich alles dafür gegeben, um noch einmal mit ihr gemeinsam am Tresen

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