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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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mich, ob es wohl einen Weg gab, da hochzugelangen. Grandma hatte mir erzählt, das sei Ginnies liebster Platz gewesen.
    »Ich werde ihn finden, Mom. Ich verspreche es«, flüsterte ich in Richtung Himmel.
    Dann fiel mir auf, dass ich schon spät dran war. Wenigstens lag das Soma nur ein paar Blocks die Wells runter. Ich rannte eilig um das Gebäude herum, bis ich auf einer vereisten Stelle ausrutschte. Ich wollte mich gerade an der Hausmauer festhalten, als mich jemand an den Schultern packte.
    »Danke …« Ich schaute hoch – direkt in Eds Gesicht.

XXVII
    »Na, na …« Ed verstärkte seinen Griff und kam mir mit dem Gesicht ganz nahe, sodass ich fast an dem Geruch nach Tabak, Knoblauch und seinem Aftershave erstickt wäre. Ich versuchte mich ihm zu entwinden, aber er ließ nicht locker.
    »Was treibst du denn hier?« Ich sah mich um, in der Hoffnung, jemand würde die Straße entlangkommen, aber da war niemand.
    »Ich suche nach dir. Ich will mit dir über Ginnie reden.«
    »Was ist mit ihr?« Wieder versuchte ich, mich loszureißen. »Du hast nach ihrem Tod kein einziges Mal angerufen oder uns besucht. Woher kommt das plötzliche Interesse?«
    Ed lachte, und ich spürte, wie mir die Zornesröte ins Gesicht schoss. »Sie ist die Mutter meines Kindes«, erklärte er. »Vielleicht hat sie mir ja irgendetwas hinterlassen? Vielleicht hast du es gefunden? Und vielleicht will ich es – und zwar jetzt.« Er schubste mich gegen die Wand, ziemlich heftig, aber meinen Arm ließ er nicht los.
    Das Licht der Straßenlaterne fiel auf sein Gesicht und ich erkannte den Ausdruck in seinen Augen – es war derselbe Ausdruck, den er immer gezeigt hatte, kurz bevor Ginnie Dee und mich zu Sandy rüberschickte. Instinktiv rammte ich ihm mein Knie zwischen die Beine. Er jaulte auf und lockerte seinen Griff gerade mal so viel, dass ich mich befreien konnte. Dann gab ich sofort Gas und legte los wie ein Velojet. Er stürzte mir nach und bekam gerade noch die Tasche meines Mantels zu fassen. Da ich weiterlief, riss sie, und ich konnte gerade noch verhindern, in ein paar Typen reinzurennen, die aus einem Haus traten. Ed hatte nicht ganz so viel Glück wie ich. Ich hörte, wie sie zusammenprallten, gefolgt von Flüchen und Vorwürfen, die sich jedoch immer mehr entfernten, während ich weiter die Straße entlangraste.
    Statt direkt die Wells runterzulaufen, huschte ich in eine Seitengasse, über die ich direkt zur Clark kam. Ich rutschte und schlitterte über den vom Schneeregen vereisten Bürgersteig, aber irgendwie schaffte ich es, am anderen Ende der Straße wieder rauszukommen. Ich rannte weiter zur North und zur Wells und hielt kein einziges Mal mehr an, bis ich schließlich im Soma angekommen war.
    Ich beugte mich vornüber, die Hände auf die Knie gestützt, da meine Lungen nach Luft schrien. Ich entdeckte Wei ungefähr zur selben Zeit wie sie mich.
    Sie kam sofort zu mir gerannt. »Was ist los? Alles okay?«
    »Toilette«, keuchte ich.
    Wir gingen einen engen Flur runter durch eine Tür, auf der FEMS stand.
    »Geht es dir gut?«
    Immer noch völlig außer Atem, zeigte ich auf die Tür und bedeutete ihr mit einer Geste, sie abzusperren.
    Sie schloss sie ab. »Nina, was um Himmels willen ist passiert?«
    »Ed.« Ich schnappte nach Luft.
    »Was ist mit ihm? Dee ist okay, oder?«
    Endlich gelang es mir, meine Lungen wieder mit Luft zu füllen. Ich atmete tief durch und ließ mich auf einen Hocker in einer der Kabinen fallen. »Ihr geht es gut. Ich war auf dem Weg hierher … und dann bin ich ihm direkt in die Arme gelaufen … bin ihm entwischt …«
    »Ist er dir gefolgt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin gerade noch ein paar Typen ausgewichen; er hatte da etwas mehr Pech. Ich glaube nicht, dass er weiß, wo ich hin bin.«
    »Wir müssen das den anderen erzählen. Bist du dir sicher, dass es dir gut geht? Er hat dich nicht verletzt?«
    »Mir geht es prima.« Ich blickte hinunter auf die zerrissene Tasche. »Aber mein Mantel …« Ich wedelte mit dem Fetzen Stoff hin und her.
    Wir starrten beide auf die Tasche. Dann fing ich an zu kichern. Nach einem kurzen Augenblick tat Wei es mir gleich. Und schließlich platzten all die angestauten Emotionen explosionsartig in einem unkontrollierten Lachanfall aus mir heraus. Ich hielt mir die Seiten und Wei schaukelte vor Lachen vor und zurück. Wir hörten nicht eher auf, bis jemand draußen gegen die Tür hämmerte und schrie, wir sollten endlich rauskommen.
    Sobald wir den Hauptraum

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