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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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an.
    »Was hab ich denn gesagt?«
    Ich schnappte mir eine Serviette und schrieb darauf: Können wir uns eine tote Zone suchen und uns dort unterhalten? Ich schob sie in die Mitte des Tischs.
    »Erst wenn Derek gespielt hat«, meinte Mike. »Er zählt darauf, dass wir hier sind. Außerdem können wir ihn nicht einfach übergehen.«
    Alle nickten zustimmend, bis auf Sandy, die immer noch verwirrt dreinschaute. »Was ist denn hier los?«
    Wei flüsterte ihr etwas zu, woraufhin sie nichts weiter sagte.
    Mike hatte recht. Ich war sowieso nicht so scharf darauf, jetzt zu gehen; Ed könnte sich immer noch irgendwo da draußen rumtreiben.
    Dann legten Derek und Riley mit ihrem Auftritt los. Sie spielten nicht den üblichen Elektro-Tech, den im Moment alle hörten, was mich nicht wirklich überraschte. Die Medien besaßen sämtliche gängigen Sendestationen, daher wurde jede Art von Musik von der Regierung sanktioniert. Gelegentlich schaffte es ein Piratensender, sich in die PAV -Sendewellen einzuklinken und alte Protestsongs aus den 1960ern und den 2070ern zu spielen. Das gefiel dem Regierungsrat ganz und gar nicht. Ginnie hatte immer gesagt, dass sie die Piratensender verfolgten, weil die Musik, die sie spielten, die Leute dazu brachte, darüber nachzudenken, was Freiheit wirklich bedeutete. Diese Untergrundsender waren ständig auf der Flucht vor den Agenten des Audio-Medien-Managements, weshalb man nie wusste, wann man ihr Programm zu hören kriegen würde.
    Die Jungs waren einfach großartig. Ich war froh, dass ich nicht darauf bestanden hatte, zu gehen. Ich hätte um nichts in der Welt Derek seinen großen Moment im Rampenlicht ruinieren wollen. Als ihm eine Saite an der Gitarre riss, legten er und Riley eine kurze Pause ein. Und während es relativ still war im Raum, lauschte ich auf das Gespräch zwischen Sandy und Wei. Sandy redete die ganze Zeit von den Jungs an ihrer Schule, von denen, die bereits ihr XVIII -Tattoo hatten.
    Sal gab mir einen Stups und deutete auf Mike. Seinen Ellbogen hatte er auf den Tisch gestemmt, das Kinn ruhte fest auf seiner Hand; er klebte Sandy förmlich an den Lippen und lauschte andächtig jedem ihrer Worte, als würde sie gerade den Weg zum verlorenen Schatz von San Cabalo beschreiben – oder zum nächsten All-you-can-eat-Buffet, wo man sich umsonst den Wanst vollschlagen konnte.
    Sal beugte sich noch näher zu mir, und fast hätten seine Lippen mein Ohrläppchen berührt. »Sieht fast so aus, als hätte es ihn voll erwischt«, flüsterte er.
    Das ist unmöglich, dachte ich. Wenn Mike tatsächlich auf Sandy stehen würde, wäre das nicht gut, ganz und gar nicht. Obwohl sie selbst einem niedrigen Rang angehörte, sah sie auf Familien, die auf staatliche Wohlfahrt angewiesen waren, hinab. Ganz gleich wie weit unten man ist, es findet sich immer einer, der unter einem steht, dachte ich. Da waren also zwei meiner besten Freunde auf Kollisionskurs mit der Katastrophe; und mir war klar, wer von den beiden dabei unter die Räder kommen würde.
    Ich bemerkte, dass Weis Augen irgendwie glasig wurden, und ihr Lächeln sah mehr als nur ein bisschen gezwungen aus. Sandys endloses Gesülze über We LS und Jungs schien irgendwie immer diese Wirkung auf Leute zu haben. Ich entschied mich gerade, einzuschreiten, als Derek und Riley das zum Glück für mich übernahmen, indem sie wieder zu spielen begannen.
    Die Leute fanden den Auftritt so toll, dass sie drei Zugaben spielen mussten. Als sie aufgehört hatten, ging Riley an den Tisch, an dem seine Clique saß, die voll auf die Musik aus dem zwanzigsten Jahrhundert stand. Sie rasteten total aus, klopften ihm auf den Rücken und schrien, als hätte er gerade einen Freiflug nach Galacticaland gewonnen.
    »Na …?« Derek vermied den direkten Blickkontakt mit irgendeinem von uns, so nervös war er. »Wie fandet ihr es?«
    »Ich fand’s klasse!«, rief Wei.
    »War cool«, meinte Sandy und beugte sich dabei so weit nach vorn, dass ihr Oberteil noch tiefer blicken ließ. Dann schleuderte sie ihre Mähne zurück, genau wie die Mädchen in den Lehrvideos von XVI Ways.
    »Was für eine Art Musik ist das, Derek?« Ich hoffte, Sandy so von ihrem Kurs abzubringen.
    »Zydeco. Aus New Orleans.«
    Der verständnislose Ausdruck, der auf unseren Gesichtern lag, verlangte nach einer Erklärung.
    »Ach, kommt schon, Leute. Aus der Stadt, die von dem Hurrikan der Kategorie sechs im Jahre 2025 völlig zerstört wurde. Wie hieß der doch gleich? Hey, Riley«, rief er über

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