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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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fand Larry, und endlich jemanden gefunden hatte, der ganz genau wußte, wo er kratzen mußte. Er kramte in den lange brach gelegenen Archiven seines Verstandes nach einer zweiten Strophe und fand eine.
»I can do some things mamma that other men can't do 
They can't find the numbers baby, can't work the conqueror root  But I can, cause l'm a long ways from my home  And you know you'll hear me comin  By the whacking on my black cat bone.«

    Das offene, entzückte Grinsen des Jungen ließ seine Augen aufleuchten und verwandelte sie in etwas, dachte Larry, das höchstwahrscheinlich die Schenkelmuskeln eines jeden jungen Mädchens etwas entkrampfen würde. Er suchte nach einer instrumentalen Überleitung und bewerkstelligte sie gar nicht so schlecht. Seine Finger entlockten der Gitarre die richtigen Töne: hart, knapp, ein klein wenig kitschig, wie gestohlener Modeschmuck, der an einer Straßenecke aus einer Papiertüte verkauft wurde. Er prahlte ein wenig damit, wechselte aber hastig zu einem guten alten E mit drei Fingern über, ehe er die Melodie völlig versaute. An die letzte Strophe, etwas über Eisenbahnschienen, konnte er sich nicht mehr erinnern, daher wiederholte er die erste und hörte dann auf. Als Stille eingetreten war, lachte Nadine und klatschte in die Hände. Joe warf den Ast weg, hüpfte im Sand auf und ab und stiess Freudenschreie aus. Larry konnte die Veränderung des Jungen kaum fassen und ermahnte sich, sie nicht zu ernst zu nehmen. Damit würde er nur eine Enttäuschung riskieren.
    Musik hat einen Zauber, der selbst die wilde Bestie zähmen kann.  
    Er fragte sich voll ungewolltem Mißtrauen, ob es wirklich so einfach sein konnte. Joe gestikulierte, und Nadine sagte: »Er möchte, dass Sie noch etwas spielen. Würden Sie das tun? Es war wunderschön. Ich fühle mich schon besser. Viel besser.«
    Er spielte Geoff Maladurs »Goin Downtown« und seinen eigenen »Sally's Fresno Blues«; er spielte »The Springhill Mine Disaster« und Arthur Crudups »That's All Right, Mamma«. Dann ging er zu einfachen Rock'-n'-Roll-Rhythmen über-»Milk Cow Blues«, »Jim Dandy«, »Twenty Flight Rock« (hier spielte er den Boogie-WoogieRhythmus des Refrains so gut er konnte, obwohl seine Finger mittlerweile langsam und taub wurden und schmerzten), und als Abschluß einen Song, der ihm immer gut gefallen hatte, »Endless Sleep« von Jody Reynolds.
    »Ich kann nicht mehr spielen«, sagte er zu Joe, der während der ganzen Darbietung reglos dagestanden hatte. »Meine Finger.« Er streckte sie aus und zeigte die tiefen Rillen, die die Saiten in seine Finger gedrückt hatten, und die abgebrochenen Nägel. Der Junge streckte ebenfalls die Hände aus.
    Larry überlegte einen Augenblick und zuckte innerlich die Achseln. Er gab dem Jungen die Gitarre, Hals voraus. »Man braucht viel Übung«, sagte er.
    Aber es erfolgte das Erstaunlichste, das er je im Leben gehört hatte. Der Junge spielte »Jim Dandy« fast fehlerlos an, aber er heulte die Worte mehr als er sie sang, als würde ihm die Zunge am Gaumen kleben. Gleichzeitig war völlig klar, daß er noch nie im Leben Gitarre gespielt hatte; er drückte die Saiten nicht fest genug, so daß der Klang nicht voll und rein war, und seine Akkordwechsel waren verzerrt und unbeholfen. Der Klang war gedämpft und gespenstisch, als würde Joe auf einer Gitarre spielen, in die man Watte gestopft hatte, aber sonst war es eine perfekte Nachahmung dessen, was Larry gespielt hatte.
    Als er fertig war, betrachtete Joe neugierig seine Finger, als versuchte er zu begreifen, warum sie nur die Substanz der Melodie hervorbringen konnten, die Larry gespielt hatte, aber nicht die klaren Töne selbst.
    Wie aus weiter Ferne hörte Larry sich benommen sagen: »Du drückst nicht fest genug, das ist alles. Du mußt Hornhaut - harte Schwielen - an den Fingerspitzen bekommen. Und die Muskeln deiner linken Hand müssen kräftiger werden.«
    Joe sah ihn aufmerksam an, während er sprach, aber Larry wußte nicht, ob der Junge ihn wirklich verstand. Er wandte sich an Nadine.
    »Wußten Sie, daß er das kann?«
    »Nein. Ich bin so erstaunt wie Sie. Als wäre er eine Art Wunderkind, nicht wahr?«
    Larry nickte. Der Junge spielte »That's All Right, Mamma« und brachte wieder fast jede Nuance, die Larry in sein Spiel hineingelegt hatte. Aber die Saiten klangen manchmal dumpf wie Holz, wenn Joes Finger die Schwingungen blockierten, anstatt sie schwingen zu lassen.
    »Komm, ich zeig' es dir«, sagte Larry

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