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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Eintrittskarten für den vierten Juli. Das kommt auf jeden Fall raus, wenn ich dir heute abend die Haut abziehe.«
    »Du könntest nicht mal einer Tomate die Haut abziehen«, sagte sie liebenswürdig und wandte sich wieder dem Regal zu. »Am Ende des Flurs ist eine Herrentoilette. Wasch dir doch das Blut von der Stirn. Und dann nimm dir zehn Dollar aus meiner Handtasche und geh ins Kino. Auf der Third Avenue gibt es noch ein paar ganz gute Kinos. Aber bleib von den Schweinereien Ecke Forty-Ninth und Broadway weg.«
    »Ich geb' dir bald Geld«, sagte Larry. »Diese Woche ist die Platte auf Platz achtzehn der Billboard -Charts. Ich habe es im Sam Goody's nachgelesen.«
    »Wie schön. Aber wenn du so reich bist, warum hast du dir dann keins gekauft, statt nur reinzusehen?«
    Plötzlich hatte er einen Kloß im Hals. Er räusperte sich, bekam ihn aber nicht weg.
    '»Ach, vergiß es«, sagte sie. »Meine Zunge ist wie ein launisches Pferd. Manchmal geht sie durch, und dann muß sie einfach laufen, bis sie müde ist. Du kennst das ja. Nimm fünfzehn, Larry. Betrachte es als Darlehen. Ich denke, ich bekomme es zurück - so oder so.«
    »Du bekommst es«, sagte er. Er kam zu ihr und zupfte am Saum ihres Kleides wie ein kleiner Junge. Sie sah nach unten. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte sie auf die Wange. »Ich hab' dich lieb, Ma.«
    Sie sah verblüfft aus. Nicht wegen des Kusses, sondern entweder wegen seiner Worte oder des Tonfalls, in dem er sie ausgesprochen hatte. »Aber das weiß ich doch, Larry«, sagte sie.
    »Was du gesagt hast. Daß ich in der Klemme stecke. Schon, ein wenig, aber es ist nicht...«
    Ihre Stimme war sofort kalt und streng. Sogar so kalt, daß er ein wenig Angst bekam. »Davon will ich nichts hören.«
    »Okay«, sagte er. »Hör mal, Ma - welches ist das beste Kino hier in der Gegend?«
    »Das Lux Twin«, sagte sie, »aber ich weiß nicht, was sie gerade zeigen.«
    »Das ist unwichtig. Weißt du, was ich denke? Drei Sachen bekommt man überall in Amerika, aber nur in New York City bekommt man sie richtig gut.«
    »Ach ja, Mr. Kritiker der New York Times . Und das wären?«
    »Filme, Baseball und Hot Dogs von Nedick's.«
    Sie lachte. »Bist gar nicht so dumm, Larry - aber das warst du nie.«
    Er ging also zur Herrentoilette. Und wusch sich das Blut von der Stirn. Und ging zurück und gab seiner Mutter noch einen Kuß. Und bekam fünfzehn Dollar aus ihrer prallen schwarzen Handtasche. Und ging ins Kino ins Lux. Und sah einen wahnsinnigen, bösen Killer namens Freddy Kruger, der eine Reihe Teenager in den Treibsand ihrer eigenen Träume zog, wo alle bis auf eine - die Heldin - starben.
    Freddy Kruger schien am Ende auch zu sterben, aber das war schwer zu sagen, und da der Film eine römische Ziffer nach dem Titel hatte und gut besucht zu sein schien, dachte Larry, daß der Mann mit den Rasiermessern an den Fingerspitzen zurückkommen würde; er wußte nicht, daß das beharrliche Geräusch eine Reihe hinter ihm das Ende von allem bedeutete: Es würde keine Fortsetzung mehr geben, in kurzer Zeit würde es überhaupt keine Filme mehr geben.
    In der Reihe hinter Larry hustete ein Mann.

12
    In der Ecke des Salons stand eine Großvateruhr. Frannie Goldsmith hatte ihr ganzes Leben lang ihr gemessenes Tick und Tack gehört. Die Uhr faßte das ganze Zimmer zusammen, das Frannie nie gemocht hatte und das sie, an Tagen wie heute, regelrecht haßte.
    Ihr Lieblingszimmer im ganzen Haus war die Werkstatt ihres Vaters. Sie war im Schuppen, der Haus und Scheune verband. Man gelangte durch eine kleine Tür hinein, die kaum höher als einen Meter sechzig war und halb hinter dem Holzofen in der Küche verborgen lag. Schon die Tür war toll: klein und fast versteckt, genau die nervenkitzelnde Art von Tür, die man in Märchen und FantasyGeschichten fand. Als Frannie älter und größer wurde, mußte sie sich bücken, genau wie ihr Vater - ihre Mutter ging nur dann in die Werkstatt, wenn es sich absolut nicht vermeiden ließ. Es war eine Tür wie aus Alice im 'Wunderland, und eine Zeitlang war ihr Lieblingsspiel, das sie sogar vor ihrem Vater verheimlichte, so zu tun, als ob sie eines Tages, wenn sie die Tür aufmachte, dahinter nicht mehr Peter Goldsmiths Werkstatt finden würde. Statt dessen würde sie einen unterirdischen Gang finden, der irgendwie vom Wunderland nach Hobbingen führen würde: ein niedriger, aber irgendwie gemütlicher Tunnel mit abgerundeten Erdmauern und einer Erddecke mit einem dichten

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