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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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da?«
    »Was für ein Gaul, Lloyd?«
    » Paul! Paul Burlson! «
    »Ach der! Ja, der ist da, trinkt gerade eine Cola.«
    Eine Pause - Lloyd dachte schon, die dürftige Verbindung wäre unterbrochen -, und dann war Paul am Apparat.
    »Wir müssen schreien, Paul. Die Verbindung ist beschissen.« Lloyd war nicht ganz sicher, ob Paul Burlsons Lunge zum Schreien ausreichte. Er war ein hagerer kleiner Kerl mit dicker Brille, und manche Männer nannten ihn Mr. Cool, weil er selbst in der trockenen Hitze von Vegas jeden Tag einen dreiteiligen Anzug trug. Aber im Zusammentragen von Informationen war er einsame Spitze, und Flagg hatte Lloyd in einer mitteilsamen Stimmung einmal anvertraut, daß Burlson spätestens 1995 Chef der Geheimpolizei sein würde. Und diese Aufgabe wird er soooo gut erfüllen, hatte Flagg freundlich lächelnd hinzugefügt.
    Paul schaffte es tatsächlich, ein wenig lauter zu sprechen.
    »Hast du dein Einwohnerverzeichnis bei dir?« fragte Lloyd.
    »Ja. Stan Bailey und ich haben uns gerade über ein Arbeitsrotationsprogramm unterhalten.«
    »Würdest du bitte prüfen, ob du etwas über einen Mann namens Tom Cullen hast?«
    »Einen Augenblick.« Der Augenblick wurde zu drei Minuten, und Lloyd dachte schon wieder, die Verbindung wäre unterbrochen. Dann sagte Paul: »Okay, Tom Cullen... Bist du noch da, Lloyd?«
    »Am Apparat.«
    »Bei dem Telefon kann man nie sicher sein. Er muß zwischen zweiundzwanzig und fünfunddreißig Jahre alt sein. Geistig leicht zurückgeblieben. Er kann gut arbeiten. Ist bei den Reinigungstrupps beschäftigt.«
    »Wie lange ist er schon in Vegas?«
    »Nicht ganz drei Wochen.«
    »Aus Colorado?«
    »Ja, aber wir haben ein Dutzend Leute hier, die es dort drüben versucht haben und denen es nicht gefallen hat. Diesen Mann haben sie davongejagt. Er hat sich mit einer normalen Frau eingelassen, und sie hatten wohl Angst um ihr genetisches Reservoir.« Paul lachte.
    »Hast du seine Adresse?«
    Paul gab sie ihm, und Lloyd schrieb sie in sein Notizbuch.
    »Ist das alles, Lloyd?«
    »Noch ein Name, wenn du Zeit hast.«
    Paul lachte - das geschäftige Lachen eines kleinen Mannes.
    »Natürlich, es ist ja nur meine Kaffeepause.«
    »Der Name ist Nick Andros.«
    Paul sagte sofort: »Der Name steht auf meiner roten Liste.«
    »So?« Lloyd dachte so schnell er konnte, was nicht gerade Lichtgeschwindigkeit war. Er hatte kein Ahnung, was Pauls »rote Liste« sein könnte. »Wer hat dir den Namen gegeben?«
    Paul sagte gereizt: »Wer schon? Derselbe Mann, der mir alle Namen auf der roten Liste gegeben hat.«
    »Oh. Okay.« Lloyd verabschiedete sich und legte auf. Eine private Unterhaltung wäre bei der schlechten Verbindung unmöglich gewesen, und Lloyd mußte über so vieles nachdenken, daß er auch keine Lust dazu gehabt hätte.
    Rote Liste.
    Namen, die Flagg offenbar nur Paul und niemandem sonst gegeben hatte - wenn Paul auch angenommen hatte, daß Lloyd alles darüber wußte. Rote Liste, was bedeutet das? Rot bedeutet Halt. Rot bedeutete Gefahr.
    Lloyd nahm den Hörer wieder ab.
    »Vermittlung.«
    »Noch mal Lloyd, Shirl.«
    »Nun, Lloyd, hast du...«
    »Shirley, ich hab' keine Zeit für Schwätzchen. Ich bin möglicherweise etwas Großem auf der Spur.«
    »Okay, Lloyd.« Shirleys Stimme klang nicht mehr flirtend, sondern war plötzlich rein geschäftlich.
    »Wer hat Sicherheitsdienst?«
    »Barry Dorgan.«
    »Verbinde mich mit ihm. Und ich habe dich nie angerufen.«
    »Ja, Lloyd.« Plötzlich klang sie ängstlich. Lloyd hatte auch Angst, aber er war auch aufgeregt.
    Einen Augenblick später war Dorgan am Apparat. Er war ein guter Mann, wofür Lloyd unendlich dankbar war. Zu viele Männer von Schlage Poke Freemans hatten sich für den Polizeidienst gemeldet.
    »Ich möchte, daß du jemand für mich verhaftest«, sagte Lloyd.
    »Lebend. Ich muß ihn lebend bekommen, auch wenn du dabei Männer verlierst. Sein Name ist Tom Cullen, und du findest ihn wahrscheinlich zu Hause. Bring ihn ins Grand.« Er nannte Barry Toms Adresse und ließ sie sich wiederholen.
    »Wie wichtig ist es, Lloyd?«
    »Sehr wichtig. Wenn du das richtig machst, wird jemand über mir dir sehr dankbar sein.«
    »Okay.« Barry legte auf, und Lloyd hoffte, daß er auch den Umkehrschluß verstanden hatte: Wenn du es vermasselst, wird jemand über mir sehr böse auf dich sein...
    Barry rief eine Stunde später zurück und sagte, er wäre ziemlich sicher, daß Tom Cullen abgehauen war.
    »Aber er ist schwachsinnig«, fuhr Barry fort.

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