Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Schweiss ausgebrochen.
    »Erfreutsiekennenzulernen«, sagte er und schüttelte das warme Fleisch ihrer Hand. Danach mußte er den fast übermäßigen Drang beherrschen, sich seine Hand am Hosenbein abzuwischen. Nadines Hand hing weiter schlaff in der Luft.
    »Du kannst die Hand wieder runternehmen, Liebes«, sagte Flagg. Nadine legte die Hand in den Schoß zurück, wo sie anfing zu zucken und sich zu winden. Lloyd merkte voll Entsetzen, daß sie masturbierte.
    »Meine Frau ist indisponiert«, sagte Flagg und kicherte. »Außerdem ist sie in anderen Umständen, wie man so sagt. Du kannst mir gratulieren, Lloyd. Ich werde Papa.« Wieder dieses Kichern; wie das leichtfüßige Huschen von Ratten hinter einer alten Mauer.
    »Ich gratuliere«, sagte Lloyd mit Lippen, die sich blau und taub anfühlten.
    »Wir können uns in Nadines Gegenwart über alles unterhalten, oder nicht, Liebes? Sie schweigt wie ein Grab. Mutterseelenallein, um einen kleinen Scherz zu machen. Was ist mit Indian Springs?«
    Lloyd blinzelte und versuchte, seinen Verstand einzuschalten; er fühlte sich nackt und in der Defensive. »Alles gut«, sagte er endlich.
    »Alles gut?« Der dunkle Mann beugte sich vor, und einen Augenblick lang war Lloyd überzeugt, daß er den Mund aufreißen und ihm den Kopf wie ein Tootsie-Pop abbeißen würde. Er wich zurück. »Das kann ich kaum eine ausführliche Analyse nennen, Lloyd.«
    »Da sind ein paar andere Angelegenheiten.«
    »Wenn ich von anderen Angelegenheiten reden will, dann werde ich mich erkundigen.« Flagg hob die Stimme, die unangenehm in die Nähe eines Kreischens geriet. Lloyd hatte noch nie einen so radikalen Stimmungsumschwung erlebt und hatte Angst. »Im Augenblick will ich einen Zustandsbericht über Indian Springs, und es wäre gut, wenn du mir einen geben könntest, Lloyd, in deinem eigenen Interesse wäre es gut, wenn du mir einen geben könntest!«
    »Ja, gut«, murmelte Lloyd. »Gut.« Er fummelte sein Notizbuch aus der Gesäßtasche, und in der nächsten halben Stunde sprachen sie über Indian Springs, die Jets der Nationalgarde und die ShrikeRaketen. Flagg entspannte sich wieder - aber das war schwer zu sagen, und es war ziemlich schlecht, etwas als gegeben zu nehmen, wenn man es mit dem Wandelnden Gecken zu tun hatte.
    »Glaubst du, sie könnten Boulder in zwei Wochen überfliegen?« fragte er. »Sagen wir... am ersten Oktober?«
    »Carl wahrscheinlich schon«, sagte Lloyd zweifelnd. »Bei den anderen beiden weiß ich es nicht genau.«
    »Ich wünsche, daß sie bereit sind«, murmelte Flagg. Er stand auf und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. »Die Leute sollen sich im nächsten Frühjahr in Löchern verstecken. Ich will sie nachts treffen, wenn sie schlafen. Ich will die Stadt von einem Ende zum anderen verwüsten. Sie soll so aussehen wie Hamburg und Dresden im Zweiten Weltkrieg.« Er wandte sich Lloyd zu, und sein Gesicht war kalkweiß, die dunklen Augen funkelten voll innerem Feuer daraus hervor. Sein Grinsen war wie ein Krummsäbel. »Ich werde sie lehren, Spione zu schicken. Wenn das Frühjahr kommt, werden sie in Höhlen leben. Dann gehen wir rüber und veranstalten eine Schweinejagd. Wir werden sie lehren, Spione zu schicken.«
    Endlich fand Lloyd die Sprache wieder. »Der dritte Spion...«
    »Wir finden ihn, Lloyd. Mach dir keine Sorgen. Wir finden den Dreckskerl.« Das Lächeln war wieder da, voll dunklem Charme. Aber Lloyd hatte einen Augenblick wütender und verwirrter Angst gesehen, bevor das Lächeln zurückkehrte.
    »Ich glaube, wir wissen, wer er ist«, sagte Lloyd leise. Flagg hatte eine kleine Statuette aus Jade in den Händen gedreht und betrachtet. Jetzt erstarrten seine Hände. Er wurde ganz still, und ein seltsam konzentrierter Ausdruck schlich sich in sein Gesicht. Zum ersten Mal bewegte diese Cross die Augen, erst zu Flagg, dann hastig wieder weg. Die Luft im Penthouse schien dicker zu werden.
    »Was? Was hast du gesagt?«
    »Der dritte Spion...«
    »Nein«, sagte Flagg plötzlich energisch. »Du siehst Gespenster, Lloyd.«
    »Wenn ich die Sache richtig sehe, ist er der Freund eines Mannes namens Nick Andros.«
    Die Jadefigur glitt Flagg durch die Finger und zerschellte. Einen Augenblick später wurde Lloyd am Hemd aus dem Sessel gerissen. Flagg hatte sich so schnell durch den Raum bewegt, daß Lloyd ihn nicht einmal gesehen hatte. Und dann hatte er Flaggs Gesicht direkt vor seinem, die grauenhafte Hitze versengte ihn, und Flaggs schwarze Wieselaugen waren nur

Weitere Kostenlose Bücher