Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
zwei Zentimeter von seinen entfernt.
    Flagg schrie: » Und du sitzt da und redest von Indian Springs! Ich sollte dich aus dem Fenster werfen! «
    Vielleicht erkannte Lloyd, daß der dunkle Mann verletztlich war, vielleicht war es auch nur das Wissen, daß Flagg ihn nicht umbringen würde, bevor er alle Informationen aus ihm herausgeholt hatte - jedenfalls löste sich Lloyd die Zunge, und er verteidigte sich.
    »Ich habe versucht, es Ihnen zu sagen!« schrie er. »Aber Sie haben mir das Wort abgeschnitten! Und Sie haben mir nichts von der Roten Liste gesagt, was immer das ist! Wenn ich davon gewußt hätte, wäre der verdammte Schwachsinnige schon gestern abend festgenommen worden!«
    Dann wurde er durch das Zimmer geschleudert und prallte gegen die hintere Wand. Sterne explodierten in seinem Kopf; er sank benommen auf den Parkettboden. Er schüttelte den Kopf, um ihn zu klären. Ein hoher Summton ertönte in seinen Ohren. Flagg schien verrückt geworden zu sein. Mit ruckartigen Bewegungen eilte er durch den Raum, sein Gesicht war schwarz vor Wut. Nadine war förmlich in ihren Sessel hineingekrochen. Flagg kam zu einem Krimskrams-Regal, das von einem Zoo milchig-grüner Jadetiere bevölkert wurde. Er betrachtete sie einen Augenblick beinahe verwirrt, dann fegte er sie alle zu Boden. Sie zerschellten wie winzige Handgranaten. Die größeren Stücke trat er mit den bloßen Füßen, daß sie durch die Luft flogen. Sein dunkles Haar war ihm in die Stirn gefallen. Er warf es mit einer heftigen Kopfbewegung zurück, dann wandte er sich Lloyd zu. Sein Gesicht zeigte eine groteske Mischung von Sympathie und Mitleid - beide Gefühle genauso echt wie ein Dreidollarschein, sagte sich Lloyd. Flagg kam her, um ihm wieder auf die Beine zu helfen, und Lloyd bemerkte, dass er mit seinen nackten Füßen auf scharfgezackte Jadestücke trat, anscheinend ohne Schmerzen zu empfinden... und ohne zu bluten.
    »Tut mir leid«, sagte Flagg. »Wir sollten einen Drink nehmen.« Er streckte die Hand aus und half Lloyd auf die Füße. Wie ein Kind, das einen Wutanfall hat , dachte Lloyd. »Bourbon pur, richtig?«
    »Gern.«
    Flagg ging zur Bar und schenkte monströse Drinks ein. Lloyd vernichtete seinen halb auf einen Zug. Das Glas wackelte ein wenig auf dem Tisch, als er es absetzte. Aber er fühlte sich etwas besser. Flagg sagte: »Ich hätte nicht gedacht, daß du die Rote Liste je brauchen würdest. Auf der Liste standen acht Namen - jetzt sind es noch fünf. Es waren ursprünglich die Mitglieder ihres Verwaltungsrats und die alte Frau. Andros gehörte dazu. Aber er ist tot. Ja, Andros ist tot, davon bin ich überzeugt.« Er betrachtete Lloyd mit einem düsteren, haßerfüllten Blick.
    Lloyd erzählte seine Geschichte, wobei er gelegentlich in sein Notizbuch sah. Er fing an mit Julie Lawry und endete mit Barry Dorgan.
    »Du sagst, er ist geistig zurückgeblieben«, sagte Flagg nachdenklich.
    »Ja.«
    Ein glücklicher Ausdruck huschte über Flaggs Gesicht; er nickte langsam. »Ja«, sagte er, aber nicht zu Lloyd. »Ja, deshalb konnte ich ihn nicht sehen ...»
    Er verstummte und ging ans Telefon. Augenblicke später sprach er mit Barry.
    »Die Hubschrauber. Du setzt Carl in einen und Bill Jamieson in den anderen. Ständiger Funkkontakt. Schick sechzig - nein, hundert - Männer los. Sperrt alle Straßen, die aus dem östlichen und südlichen Nevada hinausführen. Sorg dafür, daß alle Cullens Beschreibung haben. Ich wünsche stündliche Berichte.«
    Er legte auf und rieb sich vergnügt die Hände. »Wir erwischen ihn. Ich wollte, wir könnten seinem Busenfreund Andros seinen Kopf schicken. Aber Andros ist tot. Nicht wahr, Nadine?«
    Nadine starrte teilnahmslos vor sich hin.
    »Die Hubschrauber werden uns heute nicht mehr viel nützen«, sagte Lloyd. »In drei Stunden ist es dunkel.«
    »Hör auf zu unken, Lloyd«, sagte der dunkle Mann fröhlich. »Morgen ist noch Zeit genug für einen Hubschrauber. Er kann nicht weit sein. Nein, nicht sehr weit.«
    Lloyd knetete nervös sein Notizbuch in den Händen und wünschte sich sehnlichst, irgendwo anders zu sein, nur nicht hier. Flagg war jetzt bei guter Laune, aber Lloyd glaubte nicht, daß er es noch sein würde, wenn er das mit Müll erfahren hatte.
    »Ich habe noch etwas«, sagte er zögernd. »Es geht um den Mülleimermann.« Er fragte sich, ob er damit wieder einen Wutausbruch wie den auslösen würde, bei dem die Jadefiguren zu Bruch gegangen waren.
    »Der liebe Mülli. Ist er wieder auf einer

Weitere Kostenlose Bücher