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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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hatten, als könne sie direkt durch unsere Haut auf unsere nicht mehr schlagenden Herzen schauen. Winfield war bereit, Damon sein Vermögen zu überschreiben, doch seine Tochter blieb gegen die Macht meines Bruders immun.
    Aber wodurch?
    Der einzige Schutz gegen Vampire, den ich kannte, war Eisenkraut, doch seit meiner Ankunft in New York hatte ich dessen süßen Geruch noch nicht eingeatmet. In dem Versuch Katherine zu entlarven, hatte mein Vater meinen Brandy mit Eisenkraut versetzt, was bei Katherine einen Anfall auslöste, nachdem sie mein Blut getrunken hatte. Wenn mein Vater früher daran gedacht hätte, mich zu schützen, wären er und ich vielleicht noch immer in Mystic Falls und brüteten über den Rechnungsbüchern, damit ich lernte, was ich wissen musste, um eines Tages das Gut selbst zu leiten.
    Ich öffnete das hohe Fenster und trat auf den schmalen Balkon hinaus. Die Nacht war unheimlich still. Kein Lüftchen raschelte in den Bäumen, und selbst die Tauben, die auf dem benachbarten Dach hockten, gaben keinen Laut von sich. Mein Balkon zeigte nach Osten in
Richtung des schlammigen East River und der schmalen Landzunge, Blackwell’s Island genannt, wo die Stadt jüngst ein Irrenhaus wiedereröffnet hatte. Ein schiefes Lächeln umspielte meine Lippen. Wenn ich Damon doch nur dort unterbringen könnte.
    Dann aber stöhnte ich auf und umklammerte das schmiedeeiserne Geländer mit beiden Händen. Ich musste diese Wünsche und Hoffnungen begraben, ich musste aufhören, Millionen von Sätzen zu denken, die mit wenn doch nur begannen. Damon würde durch meinen bloßen Wunsch nicht in Vergessenheit geraten, und ebenso wenig konnte ich die Vergangenheit umschreiben. Was geschehen war, war geschehen. Selbst auf dem Gipfel meiner Macht konnte ich nicht dafür sorgen, dass die Welt sich rückwärts drehte; ich konnte die Zeit nicht zurückdrehen und ungeschehen machen, was Katherine mir und meiner Familie angetan hatte. Aber ich war nicht machtlos, was die Zukunft betraf. Ich hatte einen freien Willen, ich hatte Erfahrung und ich konnte mich dafür entscheiden zu kämpfen.
    Ich schwang mich auf das Geländer, sprang und landete mit einem sanften Aufprall auf dem Dach. New York war eine große Stadt, in der sicherlich irgendjemand irgendwo Eisenkraut anbaute oder zumindest getrocknete Zweige besaß. Ich würde die Straßen so lange auf und ab laufen, bis ich den verräterischen Geruch des Krautes auffing. Es würde unmöglich sein, Lydias Drinks damit zu würzen – Damon trank von ihr –, aber
wenn ich nur ein klein wenig in Winfields Whiskey geben könnte …
    Ich lief über das Dach und bereitete mich auf den Sprung aufs Nachbardach vor, um von dort über die Feuerleiter auf die Straße hinunter zu klettern.
    »Wohin willst du, Bruder?« Die fröhlichen Worte durchschnitten die Nacht wie Pistolenschüsse, und ich erstarrte auf dem Sims.
    Langsam drehte ich mich zu einem lächelnden Damon um. Er schien sich zum zweiten Mal an diesem Abend zu einer Spritztour aufzumachen, in einem Dreiteiler und mit einem goldenen Gehstock, den er in der Hand drehte. Ich erkannte den Stock sofort wieder – er hatte Callies Vater gehört, dem Mann, der Damon eingekerkert und gefoltert und halb verhungert zum Kampf gegen einen Berglöwen gezwungen hatte. Damon musste ihn gestohlen haben, nachdem er Callie getötet hatte.
    Callie … Vor meinem inneren Auge erschien ungeheißen ein Bild von ihr: ihre freundlichen grünen Augen, die mich fröhlich anblickten, die Sommersprossen, die jeden Zentimeter ihres Körpers bedeckten, die Art, wie sie sich mir am Ufer des Sees so tapfer angeboten hatte, ihr Blut angeboten hatte, obwohl sie wusste, was ich war und was ich ihr antun konnte …
    Ihr toter, verdrehter Körper hinter Lexis Haus im Gras.
    »Du Bastard«, sagte ich mit einer leisen, zornerfüllten Stimme, die ich selbst kaum wiedererkannte. Der Zorn
hatte sich wochenlang in mir angestaut, ohne ein Ventil, und ich hatte das Gefühl, als stünden meine Muskeln in Flammen. Mit einem Knurren stürzte ich mich auf ihn. »Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe?«
    Unsere Körper prallten gegeneinander, wie Stein auf Stein. Verblüfft fiel Damon um und ich auf ihn. Aber er schob mich sofort von sich, sprang auf die Füße und legte die Arme im Würgegriff um meinen Hals, sodass ich wie in einem Schraubstock gefangen war. »Wenn du so verzweifelt darauf brennst, mich loszuwerden, hättest du mich nicht zwingen sollen, mich zusammen

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