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The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga
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Gesellschaft leisten«, fügt er beinahe liebenswürdig hinzu, als er den zweiten Schädel – den vom Piloten – in das trübe Wasser des angrenzenden Aquariums platschen lässt. Er stößt einen Seufzer aus. Das unablässige Summen einer Fliege ist zu hören. Das Tier an sich ist scheinbar unsichtbar. »Aber jetzt muss ich mich erst einmal etwas ausruhen.«
    Er geht wieder zu seinem Sessel und lässt sich mit einem zufriedenen Stöhnen darauf nieder.
    Auf der anderen Seite des Raums blubbern und plätschern sechsundzwanzig Aquarien vor sich hin. In jedem schwimmen mindestens zwei reanimierte Köpfe, in manchen gar drei oder vier. Die Filter gurgeln leise vor sich hin, und die Oberlichter surren sanft. Jeder dieser Container wird von einem anakondadicken Kabel mit Strom versorgt, das an der Sockelleiste entlang bis zur Ecke und dann die Wand hinauf zum Generator auf dem Dach führt.
    In grünem Wasser schwimmend, zucken Reihen bleifarbener, verfärbter Gesichter, als ob unsichtbare Marionettenfäden an ihnen ziehen und zerren. Augenlider so dünn und aderig wie vertrocknetes Laub blinzeln willkürlich im Wasser, die wie mit grauem Star belegten Augäpfel starren stur auf die flüchtigen Schatten und Spiegelungen, die das brechende Licht im Wasser hervorruft. Münder ragen offen und schließen sich in unterschiedlichen zeitlichen Abständen, wie eine Reihe von Fischen, die sich über die gesamte Breite der gläsernen Paneele erstreckt. Der Governor hat die Schädel während der letzten zwölf Monate mit der Sorgfalt eines Museumskurators gesammelt. Die Auswahl trifft er instinktiv, und der Effekt der toten Gesichter birgt etwas Mysteriöses.
    Er lehnt sich in seinem Liegesessel zurück. Die Federn knarzen, als das Fußende sich vom Boden erhebt. Die Schwere der Erschöpfung lastet auf ihm, als er auf die toten Fratzen starrt. Die neuen Stücke nimmt er kaum wahr – die Visage der Frau, die einmal für ihre brillante Arbeit für WROM in Atlanta bekannt war. Blasen strömen aus den leblosen Mündern. Der Governor sieht nur das Gesamtwerk, die ganze Ansammlung von Köpfen – nimmt die Impressionen dieser wahllos auserwählten Opfer in sich auf.
    Die Schreie der dünnen schwarzen Frau in den Katakomben unter der Arena klingen noch immer in seinen Ohren. Der Teil von ihm, der sich vor solchen Tätlichkeiten ekelt, lautstark dagegen protestiert, wimmert pausenlos in einer tief versteckten Gehirnfalte des Governors. Wie kannst du einem Menschen so etwas antun? Er starrt auf die Köpfe. Wie kann irgendjemand einem anderen so etwas antun? Er starrt noch intensiver auf die blassen, aufgedunsenen Fratzen.
    Der ekelerregende Horror dieser hilflosen Gesichter – sie ringen allesamt nach der Errettung, die aber nie kommen wird – ist so trostlos, so grimmig, so perfekt, dass er für diese postapokalyptische Zeit wie geschaffen ist. Er durchschneidet Philip Blakes Grübeln, säubert ihn. Irgendwie versiegelt der Horror Philips verwundete Psyche mit der ätzenden Brutalität der Realität. Er impft ihn gegen Zweifel, gegen Zögern, gegen Barmherzigkeit, gegen Empathie. Schließlich könnten wir alle so enden: als Köpfe, die für immer und ewig in irgendwelchen Aquarien herumschwimmen. Und warum auch nicht? Das ist die logische Schlussfolgerung, eine konstante Erinnerung daran, was einem blühen kann, wenn man auch nur eine Millisekunde lang nicht aufpasst. Die Köpfe verkörpern den alten Philip Blake. Den schwachen Angsthasen … den ständigen Jammerer. Wie hast du so etwas nur tun können? Wie kann irgendjemand so etwas tun? Er starrt. Die Köpfe wappnen ihn, befähigen ihn, verleihen ihm Energie.
    Seine Stimme ist eine ganze Oktave tiefer als sonst, und flüsternd sagt er: »Siebenundfünfzig Sender und nichts läuft.«
    Wie?
    Konntest?
    Du?
    Er ignoriert die Stimme tief in seinem Inneren. Und während er auf die sich bewegenden Mäuler starrt, wie sie zucken und tonlose, wässrige Schreie ausstoßen, wird er immer schläfriger. … Wie?  … Die Dunkelheit des Schlafes übermannt ihn. Starren. In sich aufsaugen. Er fängt zu träumen an – die Welt der Albträume sickert in die reale Welt –, und er rennt durch einen dunklen Wald. Er will aufschreien, aber seine Stimme versagt. Er stößt einen stillen Ruf aus, den niemand hören kann. Blasen kommen aus seinem Mund, steigen in den Himmel auf und zerplatzen. Der Wald bedrängt ihn. Er steht wie angewurzelt da, die Hände zu Fäusten geballt. Eine weiß

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