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The Weepers - Und sie werden dich finden: Roman (German Edition)

The Weepers - Und sie werden dich finden: Roman (German Edition)

Titel: The Weepers - Und sie werden dich finden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Winnacker
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Essiggurkenglas mit Schraubverschluss. Mein Magen schlug einen Purzelbaum. Eigentlich mochte ich Essiggurken nicht so besonders, aber im Moment war mir das völlig egal. Ich nahm das Glas in die Hand und versuchte, den Deckel zu öffnen.
    Ein Knirschen.
    Ich erstarrte vor Schreck und ließ das Glas fallen. Es zerbrach, und Splitter, Gurken und Essig spritzten durch die Gegend. Der saure Geruch stieg mir in die Nase. Durch ein kleines Loch in der Sohle drang Essig in meine Turnschuhe.
    Knirsch.
    Jemand hatte den Supermarkt betreten. Ich sah mich um. Mein Puls raste, und das dum-dum meines Herzschlags dröhnte in meinen Ohren. Dad packte mich fest am Arm und zog mich hinter sich. Ich rutschte auf einer Gurke aus, und Dads Finger bohrten sich in meine Haut, als er versuchte, mich am Fallen zu hindern. Wir lauschten. Ich wollte erst nach der Pistole greifen, doch meine Hände waren so zittrig, dass ich sie womöglich fallen gelassen hätte.
    Knirsch.
    Ich starrte Dad mit weit aufgerissenen Augen an. Ob sie uns gehört hatten? Er legte den Zeigefinger auf die Lippen. Ich nickte leicht. Mein Atem ging so laut – ob sie ihn hören konnten?
    Irgendetwas raschelte im nächsten Gang. Ich trat ein paar Schritte von der Geräuschquelle zurück. Dad richtete das Gewehr auf die Regale zwischen den Gängen. Vielleicht war es ja nur ein streunender Hund. Oder ein Wildschwein.
    Wieder ein Rascheln. Diesmal in den beiden angrenzenden Gängen.
    Vielleicht eine Wildschweinherde.
    Oder etwas viel Schlimmeres.
    Ich drückte mich fest an Dad. Aus dem Gang zu unserer Linken drang ein tiefes Knurren. Ich biss mir auf die Unterlippe, damit ich kein Geräusch machte.
    Ein Knarren. Ich hob den Kopf und sah, wie sich das hohe Regal über uns neigte. Jemand ... oder etwas ... drückte dagegen und wollte uns zerquetschen.
    Dad packte mich noch fester und zog mich mit sich. Wir rannten den Gang hinunter, stolperten über Kon servendosen, und unsere Schritte hallten durch den Supermarkt und übertönten alle anderen Geräusche. Kalter Schweiß brach mir aus. Am Ende des Ganges ließ mich Dad los. Ich sah ihn verwirrt an. Er schoss in die Richtung, aus der das Knurren gekommen war. Einmal. Zweimal.
    Ein wütendes, hungriges Brüllen erfüllte den Raum. Es klang nach etwas sehr Großem. Groß und gefährlich.
    »Lauf, Sherry!«, rief Dad und schoss wieder. »Lauf!«
    Also rannte ich los. Und bemerkte dabei eine Bewegung aus den Augenwinkeln.
    Ich rannte so schnell ich konnte auf die zerschmet terten Eingangstüren zu. Glas knirschte unter meinen Schuhen, und ein stechender Schmerz fuhr in meinen rechten Fuß. Ich beachtete ihn nicht und lief weiter.
    Um Strom zu erzeugen, war ich drei Jahre lang auf dem Heimtrainer geradelt. Das hatte mich fit gehalten. Doch die aufsteigende Panik lähmte meinen Körper und schnürte mir die Kehle zu. Die Sonne blendete mich, als ich das Gebäude umrundete und den Parkplatz überquerte.
    Endlich konnte ich unser Auto erkennen.
    Ich warf einen Blick über die Schulter, erwartete, Dad hinter mir zu sehen, doch er war nicht da. Niemand war da.
    Ich war allein. Ich verlangsamte meine Schritte und holte keuchend Luft, während ich auf dem Parkplatz Ausschau nach Dad hielt. Oder nach irgendeinem anderen Lebenszeichen.
    Nichts.
    Ich blinzelte und starrte dann den Supermarkt mit weit aufgerissenen Augen an. »Dad?«
    Schüsse durchbrachen die Stille.
    »Dad!« , schrie ich. Das Blut rauschte nur so durch meine Adern. Bevor ich groß darüber nachdachte, war ich schon zurückgerannt. Mit ausgestreckten Armen richtete ich die Pistole auf den Eingang. Jetzt war wieder alles ruhig.
    Ich atmete stoßweise. Tränen brannten in meinen Augen. Zögerlich ging ich einen Schritt vor. »Dad?«, rief ich mit zitternder Stimme.
    Keine Antwort.
    Weil ich gerade in der Sonne gewesen war, kam mir das Gebäude jetzt noch dunkler vor. Ich konnte so gut wie nichts erkennen. Der hintere Teil des Raums lag völlig im Schatten.
    Schritt für Schritt ging ich vorwärts, bis ich im Eingangsbereich stand. Dad war hier irgendwo – es konnte gar nicht anders sein. Und er brauchte meine Hilfe.
    Ich holte tief Luft und ging tiefer in den Supermarkt hinein. Die Hand, in der ich die Waffe hielt, zitterte noch immer. Wenn Dad mit seiner Schrotflinte die Angreifer nicht aufhalten konnte, was wollte ich dann schon erreichen?
    Beruhig dich. Hol tief Luft.
    Ich ging mit langsamen, bedächtigen Schritten auf den Gang mit den Konserven zu.
    Dann warf ich einen

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