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The Weepers - Und sie werden dich finden: Roman (German Edition)

The Weepers - Und sie werden dich finden: Roman (German Edition)

Titel: The Weepers - Und sie werden dich finden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Winnacker
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Blick über die Schulter. Hatte sich da hinter mir etwas bewegt? Ich wirbelte herum und brachte die Pistole in Anschlag.
    Ein Gestell mit Baumwollnachthemden drehte sich langsam. Aber hier wehte kein Wind – weshalb bewegten sich die Nachthemden dann?
    Ich wischte mir den Schweiß aus der Stirn. Reiß dich zusammen, Sherry.
    Wieder holte ich tief Luft und ging auf den Gang zu, aus dem Dad und ich die Geräusche gehört hatten. Das Regal war nicht umgefallen, sondern stand noch immer an seinem Platz.
    Ich rutschte auf irgendetwas aus. Mein rechtes Bein gab nach und ich landete auf dem Hintern. Ein heftiger Schmerz schoss meinen Rücken hinauf, so dass ich die Pistole fallen ließ. Sie blieb neben meinem linken Fuß liegen. Ich rappelte mich auf die Knie hoch und griff danach.
    Plötzlich erstarrte ich.
    Die Waffe lag in einer kleinen Blutpfütze. Mit zitternden Fingern hob ich sie wieder auf. Das Blut war noch warm.
    Oh Gott.
    Ich atmete tief durch. Als ich die blutige Pistole an meiner Jeans abwischte, musste ich würgen.
    Da hörte ich ein Rascheln und spannte jede Faser meines Körpers an. Schwer zu sagen, von wo es gekommen war. Langsam richtete ich mich auf. Irgendetwas huschte am Ende des Ganges vorbei. Ich entsicherte die Waffe und atmete kurz und stoßweise.
    »Dad?« Meine Stimme bebte.
    Aus unmittelbarer Nähe kam ein Klicken, das sich fast wie Grandmas Stricknadeln anhörte. Ein Klicken – wie Klauen auf dem Fliesenboden.
    »Dad!«, schrie ich verzweifelt.
    Das Klicken kam näher. Ich stolperte rückwärts. Ir gendetwas tauchte am Ende des Ganges auf. Im trüben Licht konnte ich nur eine Silhouette wahrnehmen. Die Gestalt wirkte menschlich, ging jedoch gebückt und war stellenweise mit grauem Fell bedeckt.
    Dann trafen sich unsere Blicke. Etwas Gelbes blitzte auf, ein wahnsinniges Funkeln. Oder war es der blanke Hunger? Ich trat einen Schritt zurück. Ein großer Fehler.
    Die Kreatur stürzte auf mich zu.
    Lauf niemals vor einem Raubtier weg, sonst hält es dich für seine Beute . Grandpas Ratschlag fiel mir einen Augenblick zu spät ein.
    Ich feuerte zwei Schüsse ab. Die Kreatur brüllte. Ich bekam davon Gänsehaut.
    Klick-klick-klick-klick ...
    Die Klauen kratzten über den Boden, und die Kreatur kam immer näher. Sie hatte Schaum vor dem Mund, und ihre Muskeln zeichneten sich deutlich unter dem Fell ab.
    Ich wirbelte herum und versuchte, aus dem Rennen heraus zu schießen, doch die Kugeln bohrten sich nur in die Regale.
    Es war immer noch hinter mir.
    Irgendetwas stieß gegen meine Waden. Ich taumelte, fiel hin und fing den Aufprall mit den Händen ab. Schmerz schoss in meine Arme.
    Dieses Mal ließ ich die Pistole nicht los. Ich schoss auf den sich nähernden Schatten und wurde rückwärts geschleudert, bis ich mit dem Hinterkopf gegen irgend etwas prallte. Ein widerliches Knacken ertönte, und einen Augenblick lang wurde mir schwarz vor den Augen.
    Blindlings feuerte ich, bis ich keine Munition mehr hatte. Dann ließ ich die Hand mit der Waffe in den Schoß fallen. Ein Knurren zu meiner Rechten ließ mich zusammenzucken, und ich hob die Pistole, um damit auf die Kreatur einzuschlagen.
    Schüsse aus nächster Nähe ließen mich zusammenfahren. Ich riss die Augen auf. Allmählich kehrte meine Sehkraft zurück. Etwas Warmes lief meinen Hals herunter und durchnässte mein Shirt. Blut. Ob ich verblutete?
    Durch den Schleier vor meinen Augen beobachtete ich, wie die Kreatur zu Boden ging. Egal, ob sie tot war oder nicht – ich kroch rückwärts, um so weit wie möglich von diesem Ding entfernt zu sein. Schusswunden überzogen seinen haarigen Körper. Blut floss. Eine milchige Flüssigkeit tropfte aus ihren Augen – ganz so, als würde die Kreatur weinen.
    Irgendetwas berührte meinen Arm, und ein Schrei drang aus meiner Kehle.

Der blöde Spind klemmte mal wieder. Ich zog an der Tür. Nichts.
    Ich zerrte noch fester. Plötzlich schwang die Tür auf und ich stolperte rückwärts.
    Blödes Ding.
    Ich stopfte meine Tasche in den Spind.
    »Dir ist was runtergefallen.«
    Alex.
    Ich drehte mich so schnell um, dass es in meinem Genick knackte. Ich spürte, wie mir ganz heiß wurde. Er stand viel näher bei mir, als ich erwartet hatte.
    »Hast du gehört?«
    »Hä?« Die Hitze stieg in meine Wangen.
    »Dir ist was runtergefallen.« Alex deutete auf den Boden. Ein Blatt Papier lag nur ein paar Zentimeter von meinen Füßen entfernt auf dem Boden.
    Ich beugte mich vor, und wir stießen mit den Köpfen zu

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