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The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Winnacker
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meiner Haut. Mein ganzer Körper juckte.
    »Können wir uns hier irgendwo waschen oder du schen?«, fragte ich. Alexis war nicht schmutzig und stank auch nicht, also musste es hier irgendwo eine Wasch gelegenheit geben.
    »Normalerweise nehme ich den Eimer mit nach draußen und schütte ihn mir dann einfach über den Kopf«, sagte Alexis. »Aber ihr solltet nicht alleine rausgehen. Ich begleite euch.« Sie wollte aufstehen, doch Joshua kam ihr zuvor. Staub fiel von seiner schweißdurchtränkten, schmutzverkrusteten Jeans. »Nein, das mach ich schon.« Er wandte sich Tyler zu, der jetzt, nachdem er etwas getrunken hatte, nicht mehr ganz so verwirrt aussah. »Hast du deine Waffe?«
    Tyler nickte. Alexis wirkte verärgert. »Apropos, kann ich meine Pistole wiederhaben?«
    Joshua nahm das Magazin heraus, bevor er sie ihr reichte. »Die Patronen kriegst du, wenn ich mir sicher bin, dass du uns nicht in den Rücken schießen wirst.«
    Er füllte zwei Eimer mit Wasser, und wir nahmen sie mit nach draußen auf einen kleinen gepflasterten Platz, neben dem ein skelettartiger Baum stand – dort konnte ich meine Klamotten nach dem Waschen zum Trocknen aufhängen. Joshua stellte die Eimer neben die Scheunenwand auf den Boden. Dann fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. Er schien sich plötzlich ziemlich unbehaglich zu fühlen. »Ich warte dort drüben, bis du fertig bist«, sagte er und ging davon. Durch das schweißnasse Hemd konnte ich seine Rückenmuskeln erkennen. Sein blondes, von der Sonne ausgebleichtes Haar stand in alle Richtungen ab. Er lehnte sich mit dem Rücken zu mir an einen Baum. Sogar das Tattoo zwischen seinen Schulterblättern war zu erkennen. Das Wort »RÄCHER« war so deutlich zu lesen, als wäre er nackt.
    Ich drehte mich um, packte den Saum meines Shirts und zog es mir über den Kopf. Bevor ich meine Jeans aufknöpfte, spähte ich kurz zu Joshua hinüber. Sein Gesicht war abgewandt, doch ich hätte schwören können, dass er sich kurz bewegt hatte. Ein Teil von mir wollte, dass er mich beobachtete. Ich schlüpfte aus Jeans und Unterwäsche und trat sie von mir, dann stellte ich den Eimer vor mich hin. Er war sehr schwer; ich konnte ihn unmöglich über den Kopf heben. Ich fuhr mit den Fin gern durchs Haar, um die Katastrophe ungefähr abschät zen zu können, und ertastete filzige Strähnen, in denen kleine Zweige und Steine steckten. Ich würde es viel leichter waschen können, wenn mir jemand den Eimer über den Kopf hielt. So hätte ich die Hände frei, um mir den Schmutz von der Haut zu spülen.
    Ich linste noch einmal über die Schulter. Diesmal war ich mir ziemlich sicher, dass sich Joshuas Kopf bewegt hatte.
    »Joshua?«
    Er sah mich von der Seite an. Seine Augen wanderten über meinen Körper, und mir war, als würde ein Stromstoß durch mich hindurchfahren.
    »Könntest du mir helfen?«, fragte ich mit piepsiger Stimme.
    Er stieß sich vom Baum ab und kam auf mich zu. Das Hemd klebte an seinem straffen Bauch. Er sah mich an, als wäre ich das Faszinierendste, was er je zu Gesicht bekommen hatte. Ich spürte, wie ich rot wurde, wandte mich aber nicht ab, sondern lächelte ihn an. Jetzt fühlte ich mich mutiger als je zuvor. »Du musst schon näher kommen, wenn du meine Haare entwirren willst.«
    Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, wurde jedoch gleich darauf von einem Blick abgelöst, bei dem mir ganz warm in der Magengegend wurde. Er trat näher und legte seine Hände auf meine Schultern. Ich bekam überall Gänsehaut. Sanft massierten seine Finger meine verspann ten Muskeln, wanderten langsam mein Genick hinauf. Wir waren uns so nahe, dass ich seinen Atem an meiner Schulter spüren konnte, während er mir behutsam durchs Haar fuhr. Nachdem er fertig war, streichelte er meinen Rücken mit den Fingerspitzen. So standen wir eine Weile schweigend da.
    Ich räusperte mich. »Könntest du mir etwas Wasser über den Kopf schütten?«
    Mühelos hob er den Eimer. »Bereit?«, fragte er mit einem Lächeln in der Stimme.
    Ich nickte. Eiskaltes Wasser ergoss sich über mein Haar und floss meinen Körper hinab, sodass ich quietschen musste. Ich schloss die Augen und versuchte, das Zähneklappern und die verspannten Muskeln zu ignorieren. Während Joshua noch mehr Wasser über mir ausgoss, wusch ich mir den Schmutz aus dem Haar und von der Haut. Die Wassertropfen auf meinem Körper glitzerten in der Sonne. Mit einem Mal spürte ich ganz deutlich Joshuas Blicke. Er atmete tiefer, und ohne nachzudenken

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