The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)
bahnten sich einen Weg durch die Menge, die sich allmählich teilte und einen Korridor bildete, durch den sich ein großer gelber Bagger schob. Ein Hubschrauber kreiste über uns, doch es war keine schwarze Militärmaschine. Stattdessen war das Logo eines Fernsehsenders darauf zu erkennen.
»Zurückbleiben«, rief Joshuas Dad und drängte uns vom Zaun weg. Wir traten hastig zurück, als der Bagger näherkam. Einer der Reporter auf der anderen Seite brüllte einen Countdown in ein Megafon. Der Lärm der Menge steigerte sich allmählich zu einem ohrenbetäubenden Crescendo.
Joshua nahm mich in die Arme und zählte aus vollem Hals mit. »Drei! Zwei! Eins!«, riefen wir gemeinsam. Der Bagger senkte die Schaufel und rammte den Zaun, der unter dem Druck ächzte.
»Wenn das Rachel nur sehen könnte«, flüsterte Tyler.
Ich nahm seine Hand. »Ich weiß«, sagte ich. »Das hier ist für sie.«
»Und für deinen Dad«, sagte Tyler mit traurigem Lächeln.
Joshua breitete die Arme aus und schloss sie um Tyler und mich. »Sie sind hier bei uns«, sagte er nur.
Der Zaun gab nach und stürzte in sich zusammen. Die Menge brach in Jubel aus. Wir wurden in eine Staubwolke gehüllt. Langsam legte sie sich wieder, und wir konnten beobachten, wie der Bagger die Überreste des Zauns plattwalzte und zur Seite schob. Sofort strömten die Menschen durch die Lücke, und wir badeten in einem Meer aus Jubel und Gesang. Die Leute klopften uns auf den Rücken und umarmten uns. Menschen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte, begrüßten uns wie verlorengeglaubte Verwandte.
Tränen liefen über meine Wangen, und meine Arme schmerzten auf angenehme Weise vom vielen Händeschütteln.
Als Mom, Bobby, Mia und die anderen Überlebenden aus Safe-haven mit den Autos ankamen, war ich überglücklich. Ich hatte immer noch eine Familie, mit der ich diesen Moment teilen konnte.
Die Feier dauerte bis tief in die Nacht. Die Menschen entzündeten Lagerfeuer. Feuerwerk explodierte über unseren Köpfen und verwandelte die Wüste in einen Ozean aus schillernden Farben.
Ich legte die Arme um Joshua. Gemeinsam beobachteten wir, wie eine weitere Rakete den Nachthimmel rosa färbte. Er fuhr mir mit der Hand durchs Haar und beugte sich vor, um mir etwas ins Ohr zu flüstern. »Hey, Sherry, soll ich dir mal ein Geheimnis verraten?«
»Was denn?«, fragte ich und küsste seinen Hals.
»Ich glaube, alles wird gut.«
Er küsste mich leidenschaftlich zurück. Ich zitterte am ganzen Körper vor Freude.
»Weißt du was?«, sagte ich und löste mich von ihm. »Das glaube ich auch.«
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