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The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Winnacker
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Boden.
    »Werde … werde ich dich wiedersehen? Wenn das hier alles vorbei ist?«
    Joshuas Dad wirkte überrascht, doch sein Gesicht nahm schnell wieder einen schuldbewussten Ausdruck an. »Ich … ich weiß es nicht. Bitte versteh doch – ich dachte, ich hätte dich für immer verloren. Das alles ist drei Jahre her. Irgendwie musste ich doch weiterleben.«
    Er suchte nach den passenden Worten. »Ich habe vor einem Jahr noch einmal geheiratet. Wir erwarten ein Kind.«
    Joshuas Miene verhärtete sich.
    »Tut mir leid.« Mr. Bender streckte den Arm aus, doch Joshua wich zurück.
    »Bring uns einfach zum Heilmittel«, sagte er, ohne seinen Vater anzusehen.
    »Es lagert im Keller. Auf Ebene 4. Vor der Tür zum Lagerraum ist ein Netzhautscanner angebracht. Außerdem muss man ein Passwort eingeben.«
    »Kommst du da nicht rein?«
    »Doch, aber da sind überall Kameras. Wenn sie mich mit euch zusammen sehen, wissen sie, dass ich euch geholfen habe.«
    »Verstehe«, sagte Joshua mit eiskalter Stimme. »Wie kommen wir durch die Tür?«
    »Alle Wissenschaftler aus diesem Bereich haben Zugangsberechtigung. Ihr müsst euch eine Netzhaut von ihnen besorgen.«
    Eine Netzhaut? Allein beim Gedanken daran wurde mir übel.
    Joshuas Dad nahm sich Stift und Papier. »Das hier ist das Passwort«, sagte er und schrieb es auf. »Wenn ihr im Labor seid, müsst ihr aufpassen, dass niemand den Alarm auslöst.« Er tigerte mit finsterer Miene durch den Raum. »Es gibt nur einen unbewachten Ausgang.« Er nickte gedankenverloren. »Zerstört die Überwachungskameras. Fahrt dann mit dem Aufzug zwei Stockwerke nach unten. Dort befinden sich die VMs«.
    »VMs?«, fragte ich.
    »Verbesserte Mutanten.«
    Joshua schüttelte ungläubig den Kopf. »So nennt ihr also die Weepers? Wir haben die Halsbänder gesehen. Ihr benutzt sie.«
    Mr. Bender zögerte. »Ja. Sie sind Teil eines Waffenprogramms, an dem wir schon seit Jahren arbeiten. Einer Weeper-Armee.«
    »Seit Jahren?«, fragte ich.
    »Ja.«
    Es war, als würde mir die Luft aus den Lungen gedrückt. Also war die Regierung für das alles verantwortlich.
    »Das Wachpersonal wird euch da unten nicht suchen«, fuhr Joshuas Dad fort. »Sie werden annehmen, dass ihr durch die Lüftungsschächte entkommen seid. Wahrscheinlich werden sie die VMs – Weepers – holen, damit sie ihnen bei der Suche helfen. Aber bis dahin seid ihr schon lange über alle Berge. Sobald ihr auf Ebene 6 seid, nehmt ihr den gegenüberliegenden Lastenaufzug. Der wird euch an die Oberfläche bringen.«
    »Und wie sollen wir mit den Weepers fertig werden? Die werden uns doch sofort angreifen«, sagte Joshua.
    »Sie werden in Käfigen gehalten und nur bei Bedarf freigelassen.«
    »Warum helft ihr mit dem Heilmittel nicht den Leuten auf eurer Seite? Ihr könntet die Infizierten doch gesund machen«, sagte ich.
    Joshuas Dad seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Scham und Verzweiflung zeichneten sich deutlich auf seinem Gesicht ab. »Das Heilmittel ist sehr teuer in der Herstellung, und unsere Regierung hat kein Interesse daran, in ein Ödland zu investieren. Der Groß teil unserer Ressourcen fließt in die Aufrüstung und Kriegsführung. So ist es nun mal. Außerdem weiß ich nicht, ob das Heilmittel bei den Exemplaren Wirkung zeigt, die bereits seit längerer Zeit infiziert sind. Wir haben es nur an Versuchsobjekten getestet, die sich Stunden oder Tage zuvor angesteckt hatten, und es hat auch nicht bei allen gewirkt. Einige sind gestorben, andere haben sich trotzdem verwandelt. Bei Frischinfizierten beträgt die Erfolgsquote allerdings 80 Prozent«, fügte er nach einem kurzen Zögern hinzu.
    »Frischinfiziert?«, fragte ich.
    »Sechs bis acht Tage nach dem erstmaligen Auftreten der Symptome.« Er zögerte. »Warum … ist Zoe …«
    »Dafür ist es zu spät«, sagte Joshua.
    Sein Vater ließ den Kopf hängen und holte langsam und tief Luft. »Wenn ihr das Heilmittel wollt, ist das eure einzige Chance. Ich wünschte, ich könnte euch in das Labor schleusen, aber das ist unmöglich.«
    »Lüg mich nicht an. Du könntest schon, aber du willst nicht. Du hast jetzt eine neue Familie. Ich verstehe das«, sagte Joshua mit bitterer Stimme.
    Mr. Bender legte eine Hand auf die Schulter seines Sohnes. Diesmal schüttelte Joshua sie nicht ab. »Ich will nicht …« Er unterbrach sich. »Ich werde sie mit einem falschen Alarm ablenken. Mehr kann ich nicht tun.«
    Ich bemerkte, dass sich Tyler in der gegenüberliegenden Seite des

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