The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)
verliebt bin. Aber wenn er dabei ist, stelle ich mich immer an wie der letzte Trottel.«
»Das tust du bestimmt nicht. Und mach dir keine Sorgen. Du hast noch viel Zeit, um rauszufinden, was Liebe ist.«
Ihre Worte waren irgendwie tröstlich. Aber ich wusste immer noch nicht, wie ich mich Alex gegenüber verhalten sollte.
»Was hältst du von einem Oreo-Milchshake?« Sie stand auf und zog mich von ihrem Schreibtisch. Ich folgte ihr in die Küche.
Elf
Das Blinken des kleinen Knopfs zeigte an, dass wir das richtige Stockwerk erreicht hatten. Wir waren viele Meter unter der Erdoberfläche. Gefangen. Meine Hand, mit der ich die Betäubungspistole hielt, war glitschig vor Schweiß.
Der Aufzug öffnete sich auf einen weiteren langen weißen Flur. Am Ende des Korridors befand sich eine Stahltür, vor der zwei Wachen mit Maschinenpistolen standen. Sie sahen auf.
Einen Augenblick lang starrten wir uns nur an, dann hoben sie die Waffen.
Joshua, Tyler und ich eröffneten das Feuer. Die Betäubungspfeile schossen durch die Luft. Ein Soldat wurde am Hals, der andere in die Brust getroffen. Der Schock auf ihren Gesichtern verschwand so schnell wie ihre Körper erschlafften. Mr. Bender hatte nicht gelogen – die Dosis war tatsächlich sehr stark.
Wir liefen zu den reglosen Wachen hinüber. Tyler und ich tasteten nach ihrem Puls, während Joshua die Kameras zerstörte.
Dann drückte Joshua auf einen Knopf, und die Stahltür glitt auf. Im Raum dahinter standen fünf Wissenschaftler, die so in ihre Arbeit vertieft waren, dass sie bei unserem Eintreten nicht aufsahen. Auf der rechten Seite waren Weepers in mehrere Käfige gepfercht. Sie knurrten nicht, sondern wirkten völlig teilnahmslos. Ihre milchigen leeren Augen starrten ins Nichts.
Joshuas Körper war bis zum Zerreißen gespannt. »Bereit?«
Ich nickte. Gleichzeitig hoben wir die Betäubungspistolen. Ich drückte ab. Der Pfeil schoss durch die Luft, und einer der Wissenschaftler ging zu Boden. Die anderen bemerkten uns und rannten wie verschreckte Hühner durch den Raum. Ich legte einen weiteren Pfeil in die Waffe und nahm den nächsten Mann ins Visier. Meine Hände zitterten. Ich durfte ihn nicht verfehlen. Tylers Schuss ging ins Leere. Offensichtlich hatte er sich noch nicht völlig erholt.
Ich schoss daneben und legte umständlich einen wei teren Pfeil ein. Diesmal erwischte ich einen Wissenschaft ler im Rücken. Er fiel um.
Joshua hastete an Regalen und Labortischen vorbei quer durch den Raum. Der letzte Wissenschaftler stürzte auf einen Schreibtisch zu, auf dem sich ein roter Alarmknopf befand.
Mir schlug das Herz bis zum Hals. Joshua warf sich über den Tisch und packte den Arm des Mannes, als der gerade auf den Knopf drücken wollte. Joshua drehte ihm den Arm um und schleuderte den Wissenschaftler mit dem Gesicht voraus auf den Boden. Der Mann stöhnte noch einmal auf und verstummte.
Ich taumelte auf die beiden zu. Tyler folgte mir. »Lebt er noch?«, fragte ich.
Joshua sah zu mir auf, ohne den Mann loszulassen. Dann rammte er ihm das Knie in den Rücken. Langsam verringerte er sein Gewicht, sodass der Mann den Kopf drehen konnte. Er blutete aus der Nase und hatte vor Schreck geweitete Augen. »Bitte tötet mich nicht!«
Joshua drehte seinen Arm noch weiter herum. »Haben dich deine Opfer auch angefleht? Hast du sie etwa verschont? Sieh sie dir an!« Er hob den Mann hoch, damit er die Käfige mit den Weepers betrachten konnte. »Haben sie dich um Gnade angefleht?«
Vor Angst wie gelähmt hing der Mann in Joshuas Griff. »Das … das ist mein Job. Ich diene nur meinem Land.«
Joshua warf ihn auf den Boden zurück. »Bullshit!«
Ich legte meine Hand auf seine Schulter. Joshua sah mich an, und seine Wut legte sich. »Los. Wir müssen uns beeilen«, sagte ich.
Er nickte, stand auf und half auch dem Wissenschaftler auf die Beine. Joshua und Tyler zerrten ihn zu einer Tür mit der Aufschrift »Nur für Befugte«. Daneben befanden sich ein kleines Tastenfeld und ein rechteckiges Display mit einem blinkenden roten Licht.
Der Mann lachte. »Sie werden in ein paar Minuten hier sein. Dann werfen sie euch auch in einen Käfig.«
Joshua öffnete die Tastatur.
»Ich werde euch das Passwort nicht verraten«, sagte der Mann.
Unbeeindruckt reichte mir Joshua den Zettel mit dem Code. Atemlos gab ich die Ziffern ein. Mit einem grünen Blinken erwachte das Display zum Leben. »Retinascan«, verkündete es. Der Mann wand sich in Joshuas Griff.
Im Flur, der zum
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