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The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Winnacker
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Strömung reißender. Wir konnten uns kaum noch an der Oberfläche halten.
    »Wir müssen da rauf!« Alexis deutete auf eine Leiter, die von der Decke hing und in einen schmalen Schacht führte. Wir versammelten uns darum. Die Strömung zerrte an uns, und ich schluckte einen Mundvoll des ekelhaften Wassers nach dem anderen. Die jüngsten Kids kamen zuerst an die Reihe.
    Eine Wand aus Dunkelheit und ohrenbetäubendem Lärm raste auf uns zu. Sie füllte den Tunnel völlig aus und würde uns in wenigen Augenblicken mit sich reißen.
    »Schnell!«, rief Quentin. Ich packte die glitschigen Stufen der Leiter und zog mich hoch. Meine nasse Kleidung zerrte an mir und meine Arme protestierten, als ich in den engen schwarzen Tunnel stieg. Von den Kids über mir aufgewirbeltes Schmutzwasser regnete auf mich herab. Unter mir hörte ich Joshuas beruhigenden gleichmäßigen Atem.
    Das Brüllen des Wassers hallte durch den Schacht.
    »Schneller!«, rief jemand.
    Ich hörte ein metallisches Kreischen über uns, dann fiel schwaches Licht in den Schacht. Wir sprangen aus dem Tunnel und ließen uns auf den Boden fallen. Ich schnappte nach Luft und zitterte trotz der warmen Nachtluft. Quentin war der letzte, der aus dem Schacht krocht. Anstatt sich jedoch wie die anderen auf den Boden zu legen, machte er sich sofort daran, die Umgebung zu erkunden.
    Wir waren in einer schmalen, mit Müllcontainern voll gestellten Seitengasse.
    »Wo ist Mo?«, fragte Quentin. Das war der Junge, der den Klebstoff geschnüffelt hatte.
    Alexis setzte sich auf. »Keine Ahnung. Er war mit uns im Tunnel.«
    Quentins Miene verfinsterte sich. »Hoffentlich ist er bei den anderen.«
    »Ob sie es auch geschafft haben?«, fragte ich.
    »Ich weiß nicht. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob wir es geschafft haben. Wir müssen weiter.«
    Ich rappelte mich auf und wrang meine Klamotten aus. Joshua nahm meine Hand.
    »Wo sind wir?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht so genau«, sagte Quentin, als er uns aus der Seitengasse führte. Wir waren jedenfalls nicht in der Nähe des Strip. Dieser Teil von Vegas war auch schon vor der Tollwut heruntergekommen und ärmlich ge wesen. Ein paar Obdachlose saßen in ihren schäbigen Behausungen aus Pappkartons und Einkaufswägen und beobachteten uns.
    »Werden sie uns nicht verraten?«, flüsterte ich, als wir an ihnen vorbeigingen.
    »Die verstecken sich doch auch vor dem Militär«, sagte Alexis.
    In diesem Viertel brannten weder Straßenlaternen noch Lichter in den Fenstern. Schweigend schlichen wir durch die Straßen. Bis auf eine gelegentliche Sirene oder ein Motorengeräusch war es totenstill.
    Dann erreichten wir einen mit alten Kühlschränken, Fernsehern und anderen technischen Geräten vollgestell ten Schrottplatz, auf dem nur wenige heruntergekom mene Autos zu sehen waren. Eine Katze sprang zischend von einem Kühlschrank, als wir an ihr vorbeigingen, und wir hörten das Trippeln weiterer Tiere.
    Ohne Mo zählten wir vierzehn. Quentin und Alexis unterhielten sich leise, während sie die aufgegebenen Autos nach etwas Brauchbarem durchsuchten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sich ihre Diskussion um Joshua, Tyler und mich drehte.
    Die anderen Kids saßen weinend und zitternd auf dem staubigen Boden. Einige von ihnen warfen uns wütende Blicke zu.
    Ich ging zu Marty hinüber, der an einem alten Kühlschrank lehnte. »Was ist denn mit denen?«
    Verlegen starrte er auf seine Füße. »Sie geben euch die Schuld.«
    Uns? »Wieso?«, fragte ich, doch in diesem Moment kamen Quentin und Alexis zurück.
    »Wir teilen uns auf drei Autos auf«, verkündete Quentin. »Es würde zu viel Aufmerksamkeit erregen, wenn wir zusammenbleiben. Wir werden uns in einem anderen Abschnitt der Kanalisation niederlassen.«
    »Wieso kehrt ihr nicht einfach zurück? Das Wasser wird doch bald wieder abfließen«, sagte ich.
    Quentin schüttelte den Kopf. »Kapierst du’s denn nicht?«
    Joshua legte beschützend einen Arm um mich.
    »Ihr kommt zurück, und nur ein paar Stunden später fluten sie die Tunnel? Das ist kein Zufall.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Joshua kühl.
    »Sie sind euch gefolgt, haben euch in die Kanalisation steigen sehen und wissen jetzt wahrscheinlich, dass wir auch dort leben. Wir können nicht zurück. Niemals.«
    »Uns ist niemand gefolgt«, sagte Tyler, doch ich hörte den leichten Zweifel in seiner Stimme. Ich selbst war nicht in der Verfassung gewesen, um nach Verfolgern Ausschau zu halten.
    »Egal. Jetzt ist es sowieso

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